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The Flash – Kollidierte Welten, Batman und Blitze – Kritik

In The Flash begleiten wir den Speedster Barry Allen (gesp. v. Ezra Miller) dabei, wie er in der Zeit zurückreist, um seine Familie zu retten. Der Superheldenfilm beschert uns dabei nicht nur ein Wiedersehen mit dem schnellsten Mann der Welt, sondern gleich zwei Versionen von Batman. Nämlich der von Ben Affleck und von Michael Keaton. Gleichzeitig soll jener Film aber auch neue Wege ebnen. Ähnlich der Flashpoint Story, aus den DC Comics, könnte hier einiges auf null gesetzt werden. Ob dem so ist, worum es außerdem geht und was die Batmen dazu sagen, lest Ihr in meiner Kritik zum Warner Bros. Film.

Lesezeit: 7 Minuten

Barry Allen (Miller) verlor durch tragische Schicksalsschläge seine Familie. Nun will er, dank seiner Superkräfte, in der Zeit zurückreisen und damit seine Familie retten. Dabei gelangt er jedoch in eine Zeit, in welcher der fiese General Zod (bekannt aus Man of Steel) erneut die Erde angreift. Superhelden sucht der Speedster unterdessen vergebens. Hilfe holt er sich bei einer Batman Version, welche längst im Ruhestand ist. Auch ein Kryptonier kämpft mit – allerdings nicht der, den er erwartet. Gelingt es den Helden, Zod (Michael Shannon) erneut zu besiegen?

The Flash erschien fünf Jahre, nach seinem ursprünglich angedachten Releasedatum. Die Gründe dafür sind vielseitig. Neben der Corona Pandemie, diversen Wechseln auf dem Regiestuhl und den Strapazen um Hauptdarsteller Ezra Miller, spielte auch die allgemeine Situation der DC Comics Kinofilme eine Rolle. Nun ist der Film, unter Regie von Andy Muschietti, fertig und wartet darauf gesehen zu werden. Bereits im Vorfeld wurde, mit der Rückkehr von Michael Keaton als Batman, eine PR Kampagne losgetreten, welche dem Blockbuster zu einem Hype verhelfen sollte. Auch klar ist, dass diverse Elemente der Flashpoint Story, von Starautor Geoff Johns (Doomsday Clock) einfließen sollten, um dem DC Comics Filmuniversum zu einem neustart zu verhelfen.

Michael Keaton als Batman in The Flash (Bild: Warner Bros. Pictures)
Michael Keaton als Batman (Bild: Warner Bros. Pictures)
Blitzschnell und Wissenwert

Flashpoint ist eine DC Comics Miniserie, welche 2011 von Mai bis August erschien. Geschrieben und gezeichnet wurde die Reihe von Geoff Johns und Andy Kubert. Darin versuchte Barry Allen, mittels Zeitreise, seine tote Mutter zu retten. Dadurch brachte er jedoch das gesamte Universum aus den Fugen. Bruce Wayne starb an Stelle seiner Eltern, wodurch sein Vater zum düsteren Flashpoint Batman wurde, dessen Mutter zum Joker und viele weitere Figuren, in alternativen Versionen auftraten. Beim Versuch das folgenschwere Unterfangen rückgängig zu machen, blieben gewisse Elemente beständig, welche schließlich in der New 52, der damaligen Neuausrichtung des DC Kosmos, resultierten. Bock drauf? Bei Dudes Comic Corner werdet Ihr fündig!

The Flash – Blitzschnell und doppelt düster

Ohne große Umschweife, beginnt der Film quasi mitten im Geschehen. Dabei erfahren wir nicht nur welche Sandwiches Barry Allen am liebsten isst, sondern auch, dass er von anderen Helden gerne um Hilfe gebeten wird, wenn es eng wird. Alfred Pennyworth (Jeremy Irons) ruft ihn zur Unterstützung von Batman (Ben Affleck) nach Gotham City, da ein Krankenhaus droht einzustürzen. Was folgt ist eine imposante Actionsequenz, in welcher Flash dutzende Neugeborene retten muss. Dabei wird schnell klar, dass der Humor von Flash, nicht zu kurz kommt. Vor allem aber das gelungene Wiedersehen mit „Batfleck„, dürfte Fans erfreuen. Gerade weil dieser Auftritt aller Sicherheit nach, der letzte ist. Generell bietet der Film oft gelungenen Humor, welcher vor allem Ezra Miller zu verdanken ist, der hier gleich doppelt in Erscheinung tritt. Barry Allen trifft sich selbst und muss mit seinem jüngeren ich klar kommen. Ein gelungener wie auch spaßiger Kniff der Handlung.

Allgemein ist die Implementierung der Flashpoint Storyline, gemessen an den Möglichkeiten, gelungen. So erleben wir nicht nur Szenen, welche nahezu eins zu eins aus dem Comic übernommen wurde. Auch die Schlüsselszenen sind, wenn auch in teilweise abgewandelter Form, enthalten. Multiversum, Zeitreisen und veränderte Realitäten. Längst ein alter Hut, in der Welt des Kinos und der Comics. Doch der Spannung tut dies nichts ab. Anders als in Klassikern wie Zurück in die Zukunft, hat jede Tat, auch folgenschwere Konsequenzen. Eine Tatsache, welche Barry schnell realisieren muss. Dahingehend wundert es nicht, dass er in einer Welt landet, in welcher Filme andere Darsteller besitzen, Superman nie die Erde erreicht hat oder Helden gar nicht existieren. Gerade in dieser Hinsicht, macht der Film vieles richtig. Trotz der vielen, spannenden Momente, sticht ein Faktor aber zweifelsfrei hervor – Der Batman von 1989 – Michael Keaton

Ich bin Batman

Mit 71 Jahren darf Keaton noch einmal in seine Paraderolle als dunkler Ritter schlüpfen. Dabei ist er actionreicher und cooler denn je. Mit viel Charme, coolen Gadgets und einem fullminanten Batwing ausgestattet, zeigt er in The Flash, alles was er kann. Untermalt wird das Spektakel, mit der originalen Batman Theme, des Tim Burton Film. Gänsehaut ist da vorprogrammiert. Trotz der „Befürchtung“, dass mit zwei Batmen, Supergirl Kara Zor-El und der Rückkehr von Zod der Blitz aus dem Fokus der Story fallen würde, bleibt es lediglich bei der Befürchtung. Andy Muschietti liefert eine angenehme Dynamik der Charaktere, der Handlung und im speziellen der Highlights. Gelegentliche Längen, sind dabei zu verschmerzen. Vor allem die vielen, kleinen Details, machen das Worldbuilding und die Lebendigkeit der Welt, zu einem Genuss.

Die Helden vereinen sich (Bild: Warner Bros. Pictures)
Die Helden vereinen sich (Bild: Warner Bros. Pictures)

Weniger ein Genuss, sind dagegen häufig die Effekte. Diverse Sequenzen haben vergleichsweise sehr mäßige CGI Optik. Dabei geht es gelegentlich um einzelene Objekte, häufig aber um Szenenumfassende Einstellungen. Das ist vor allem dahingehend schade, als dass wir vor allem während der Actionsequenzen von Flash, genauso häufig mit ansehnlichen Effekten belohnt werden. Egal ob es der Einsatz des Batwings ist, oder die Hetzjagden durch die Speedforce und Raum und Zeit sind. Wären alle Effekte auf einem gleichen (guten) Niveau, wäre dahingehend kein Platz für Kritik gewesen. Für langjährige Fans ist unterdessen eine Sequenz enthalten, welche nicht nur alte und neue Figuren, eine ausgefeilte „Was wäre wenn“ Ebene und sonstige Highlights mit sich bringt. Gänsehaut, Emotionen und Action werden in Bildern transportiert, welche näher am Comic nicht sein könnten.

Das Fazit:

The Flash von Andy Muschietti vereint nicht nur den schnellsten Mann der Welt und gleich zwei Batman Versionen. Vielmehr gilt der Film als eine Art Bindeglied zwischen den Welten. Die emotionale Geschichte rund um die Rettung von Barrys Familie, mündet in einer multiversalen Tragödie, welche nicht nur alte Bekannte auf die tagesordnung bringt. Diverse überraschende Auftritte, gelungener Humor und ansehnliche Action, machen den Film zu einem überwiegend kurzweiligen und dynamischen Unterfangen. Wenige Längen und oft durchschnittliche Effekte trüben das Spektakel ein wenig. Doch die vielen anderen Highlights, wissen diesen Faktor zu kompensieren. Die Flashpoint Story wurde gelungen adaptiert und auch darüber hinaus, wird insbesondere mit Michael Keaton aber auch mit Ezra Miller in seiner doppel Hauptrolle, für tolle Unterhaltung gesorgt. Es wird spannend zu sehen, wo das DC Filmuniversum, unter der Leitung von James Gunn (Guardians of the Galaxy Vol. 3), und dem neuen Status Quo der nach The Flash herrscht, landen wird.

Bewertung: 4 von 5.
  • Erstveröffentlichung: 15.06.2023
  • Regie: Andy Muschietti
  • Darsteller: u.a. Ezra Miller, Michael Keaton, Ben Affleck, Sascha Calle
  • Freigabe: ab 12 Jahren
  • Laufzeit: 155 Minuten
  • Einsteigerfreundlich: Nein (Vorwissen empfehlenswert)
  • Eigenständig: Nein, DC Film Universum
  • Genre: Action, Superhelden
  • Studio: Warner Bros. Pictures

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