Guardians of the Galaxy 3 – Emotionales Weltraum Feuerwerk
Guardians of the Galaxy Vol. 3 ist die lang ersehnte und finale Fortsetzung der galaktischen Heldentruppe von Regisseur James Gunn. Das Team rund um Star-Lord Peter Quill (Chris Pratt), Rocket Raccoon (Bradley Cooper) und Co. muss sich dabei einmal mehr in waghalsige Abenteuer, Kämpfe und lebensverändernde Ereignisse stürzen. Der Film wird nicht nur das letzte Aufeinandertreffen eben jener Helden Konstellation darstellen, sondern auch den vorerst letzten Film, den der Regisseur für die Marvel Studios produzierte. Er wird künftig das DC Comics Kinoprojekt leiten. In meiner Kritik erfahrt Ihr alles zur Handlung, den Charakteren und natürlich, ob sich das lange Warten gelohnt hat. Der Film läuft seit dem 03.05.23 in den deutschen Kinos.
Lesezeit: 9 Minuten
Seit der fiese Thanos besiegt wurde, nachdem er das Marvel Universum auf den Kopf gestellt hat (Avengers: Endgame), sieht das Leben der Guardians of the Galaxy anders aus. Sie haben Knowhere vom Collector erstanden und wollen dies zu einem Asyl für Verstoßene, aus der ganzen Galaxie machen. Unterdessen versucht Peter Quill (Chris Pratt) den Verlust von Gamora (Zoe Zaldana) zu verkraften. Das friedliche Leben währt jedoch nicht lange. Rocket Raccoon (Bradley Cooper – Im deutschen gesprochen von Fahri Yardim) wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Als jener von einem ominösen Angreifer attackiert und schwer verwundet wird, muss Star-Lord sein Team einmal mehr versammeln um ihrem Freund das Leben zu retten. Dabei könnte ein misslingen nicht nur das Leben des pelzigen Helden, sondern der ganzen GotG gefährden.
Neun Jahre nach dem beliebten, ersten Teil, wartet nun mit Guardians of the Galaxy 3 die lang ersehnte Fortsetzung auf Fans des Marvel Cinematic Universe. Wie eingangs erwähnt, stellt der Film aber auch einen Wendepunkt dar. Neben dem letzten Film von James Gunn für das MCU, ist dieser auch das vorerst letzte Aufeinandertreffen der Heldentruppe. Bereits die Trailer ließen allerdings einen Stilbruch vermuten. Waren die ersten beiden Teile vornehmlich bunt, gut gelaunt und spritzig, gibt sich der dritte Teil ernster und düsterer. An Witz und Finesse, hat der Film allerdings keinerlei Einbußen gemacht. Mit Adam Warlock (Will Poulter) und High Evolutionary geben unterdessen zwei, aus der langen Historie der Comics, bekannte Fieslinge ihr Debüt innerhalb des MCU.
Guardians of the Galaxy 3 – Oder doch eher Rocket of the Galaxy?
Schnell wird klar, dass die Geschichte von Rocket ein tragender Pfeiler sein wird, in der Handlung von Guardians of the Galaxy 3. So erfahren wir, wie der pelzige Zeitgenosse der wurde, der er heute ist. Dabei sei erwähnt, das damit einhergehend, auch ungewohnte Töne innerhalb der Reihe einziehen. Neben Genexperimenten, Tierversuchen und Gefangenschaft, ist es vor allem die grafische Gewalt an Tieren, welche definitiv nichts für jedermann ist. Rocket trägt eine grauenvolle Vergangenheit in sich, welche ihn einholt. Viele dieser Elemente werden in cleveren Rückblicken, in die Handlung eingebaut. Damit lässt Regisseur James Gunn nicht nur eine gelungene Mischung aus Zeitlinien einfließen. Auch hinsichtlich der Dynamik des Marvel Films, kommt die Herangehensweise jenem zu gute. Allgemein besitzt der Film, trotz der Menge an Charakteren, ein ausgewogenes Klima. Dieses entsteht vor allem dadurch, dass jede Figur ihre Zeit hat, zu glänzen.
Egal ob es Mantis (Pom Klementieff), Nebula (Karen Gillan), Drax (Dave Bautista) oder sogar Cosmo die Hündin und Co. sind – Alle werden mit angemessener Zeit und entsprechenden Szenen, in den Fokus gerückt. Ein Kunststück, wenn man bedenkt, wie oft vorherige Ableger des MCU, an genau dieser Hürde gescheitert sind (allen voran Eternals).
Ebenso dynamisch, ist auch das Wechselspiel aus Witz und Ernst. Wer die bisherigen Ableger der Guardians kennt weiß, dass Humor ein großer Bestandteil der Filme ist. Die Sticheleien unter den Teammitgliedern, die skurrilen Momente mit Drax oder situationsbezogene Ereignisse, zauberten unzählige Schmunzler in die Mienen der Zuschauer*innen. Auch im dritten Teil, finden sich dutzende solcher Momente. Trotzdem wird der Ernsthaftigkeit der Handlung genügend Raum gegeben, um zu wirken und sich teilweise zu entfalten. Die angesprochenen Tierversuche, bishin zu rigorosem Völkermord. Ungewohnt, unangenehm und unglaublich tiefgreifend inszeniert.
Kein Film, ohne Feinde!
Mit Adam Warlock wartet ein Feind auf die Heldentruppe, welcher bereits seit mehreren Jahrzehnten im Marvel Universum sein Dasein pflichtet. Original erschaffen von Stan Lee und Jack Kirby, feierte der Charakter 1967, in Fantastic Four #66 seinen Einstand. Einst als „Him“ etabliert, gehörte der mächtige Kämpfer unter anderem zum Enclave, welches ihn auf der Erde schuf, um der perfekte Mensch zu sein. Im Film ist diese Origin leicht verändert zu finden. Generell unterscheidet sich die Darstellung von Warlock im Film von derer, aus den Comics. Natürlich finden sich viele Parallelen und Gemeinsamkeiten. Doch die überraschend „lustige“ Inszenierung, dürfte diverse Fans enttäuscht zurücklassen. Vor allem, weil Will Poulter häufig aus Komödien bekannt ist, wirkt dieser Faktor ein wenig unglücklich.
Neben Warlock, ist es High Evolutionary, welcher den Guardians of the Galaxy gehörig einheitzt. Dieser will mit seiner Forschung, die perfekte Spezies kreieren und scheut sich nicht davor, Völkermord zu betreiben, bis jene Kreation gefunden ist. Der selbsternannte Gott und seine Handlanger, haben gar eine Kopie der Erde gebildet, welche die New-Men beherbergt. Einer Mischung aus Mensch und Tier. Schon in den Comics, sorgte die Gegen-Erde (oder Konter-Erde) für gehörig Spannung. Eine geballte Ladung Action und Explosionen sind da vorprogrammiert. Potential, welches bei Warlock verschenkt wird, fließt in der imposanten wie gefährlichen Inszenierung von HE wieder ein. Definitiv einer der stärksten MCU Feinde, der jüngeren Vergangenheit!
Der High Evolutionary (gesp. v. Chukwudi Iwuji) feierte sein Comic Debüt 1966, in The Mighty Thor #134, von Stan Lee und Jack Kirby. Der einstige Wissenschaftler Dr. Wyndham strebte nach dem perfekten Menschen. Nach div. Ereignissen wurde er schließlich zum High Evolutionary und schuf die Gegen-Erde, wo eine Mischung aus Mensch und Tier, die perfekte Bevölkerung darstellen sollte. Unter anderem war der Charakter für die Kreation von Figuren Scarlett Witch, Quicksilver, aber auch Spider-Woman oder Schakal verantwortlich.
Optik und Klang – Galaktisch gut!
Musikalisch lieferte die Reihe bisher allseits Highlights, Klassiker und tolle Untermalungen. Vor allem, weil durch die Einbindung von Songs von Radiohead, Rainbow oder Guns N Roses und den Beastie Boys, eine gelungene Atmosphäre kreiert wurde. In Kombination mit den teilweise perfekt auf die Songs zugeschnittenen Szenen, machte das Spektakel bisher eine Menge Spaß. In diesem Aspekt macht Guardians of the Galaxy 3 genau dort weiter, wo die vorherigen Teile, aber auch Thor: Love and Thunder, aufgehört haben. Ebenso die Optik beweist einmal mehr, wieso die Guardians zu den beliebtesten Filmen innerhalb des Marvel Universums gehören. Egal ob es ferne Welten sind, Charaktere selbst oder Raumschiffe und dergleichen. Die kontrastreiche Optik wirkt nicht nur haptisch und greifbar, sie besticht durch ein cleveres Farbenspiel und hervorragend choreografierten Kämpfe, Actionsequenzen und gelungenen Animationen.
Apropos Kontrast! Im Kontrast zu den farbenfrohen Schauplätzen, stehen, für das Marvel Cinematic Universe und der Freigabe ab 12 Jahren, überraschend düstere und brutale Szenen. Abgetrennte Gliedmaßen, verbrannte Körper oder gehäutete Figuren. Die explizite Darstellung könnte vor allem jüngere Zuschauer*innen verstören. Gelegentlich wirkt die Freigabe ab 12 Jahren daher ein wenig überraschend!
Das Fazit:
Guardians of the Galaxy Vol. 3 von James Gunn ist ein mit Helden und Stars gefüllter Comic-Kracher, welcher seine Fans für das lange warten belohnt. Die dynamische und atmosphärische Inszenierung, die perfekte Einbindung der vielen verschiedenen Charaktere und die generell spannend erzählte Geschichte, fesseln von der ersten bis zur letzten Sekunde. Dabei ist es vor allem die Charakterentwicklung, welche im dritten Teil einen riesigen Sprung macht. Mit Adam Warlock und High Evolutionary wurden zwei überaus interessante Gegenspieler gewählt, wovon vor allem letzterer mit hohem Potential glänzt. Es ist schade, dass dieses Heldenteam hier aufbricht, um dessen letztes Abenteuer zu erleben. Doch wie heißt es so schön – Aufhören, wenn es am schönsten ist. Die überraschend düsteren und expliziten Elemente bilden den perfekten Kontrast zum gelungenen Humor und wissen dank Gunns Gespür für gute Inszenierung, ideal zu harmonieren. Ein zweieinhalbstündiger Ritt durch die Galaxie, voller Spannung, Spaß und Emotionen.
- Erstveröffentlichung: 03.05.2023
- Regie: James Gunn
- Darsteller: u.a. Chris Pratt, Zoe Zaldana, Dave Bautista, Bradley Cooper (Voice), Vin Diesel (Voice), Sylvester Stallone, Will Poulter
- Freigabe: ab 12 Jahren
- Laufzeit: 149 Min
- Genre: Superhelden, Sci-Fi, Action
- Eigenständig: Nein (Marvel Cinematic Universe)
- Originaltitel: Guardians of the Galaxy Vol. 3
- Post Credit Scene: Ja! (1x Mid Credit, 1x Post Credit)
- Studio: Marvel Studios
- Publisher: Disney
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Ein Kommentar
nina wippsteerts
Ich bin leider erst recht spät in den Film gekommen und so überrascht worden. Nein, nicht dass ich einen grandiosen Film zu sehen bekommen habe, sondern dass man uns vorher so wunderbar in die Irre hat leiten können Ich gebe Dir ansonsten in allen Punkten recht
Liebe Grüße
Nina