Kritik – The Batman – Düsteres Crime-Noir mit Robert Pattinson
The Batman ist der lange erwartete Einstieg von Robert Pattinson als dunkler Ritter. Der Film von Matt Reeves will dabei so gar nicht sein wie seine Vorgänger. Vielmehr betritt der Regisseur mit seinem Starbesetzten Superhelden-Kracher neue Pfade. Gotham City wird von einem neuen Mörder in Atem gehalten. Wer ist der ominöse Riddler? Ob der Film zu überzeugen weiß, lest Ihr in der folgenden Kritik.
Batman (Robert Pattinson – Der Leuchtturm) ist in seinem zweiten Jahr als maskierten Verbrechensjäger in Gotham City aktiv. Dabei untersucht er nicht nur die Korruption in der Stadt. Auch die Tatsache, dass eventuell seine Familie etwas damit zu tun haben könnte, lässt ihn nicht in Ruhe. Währenddessen taucht ein neuer Serienmörder in der Stadt auf. Zusammen mit dem Gotham City Police Departement, allen voran Jim Gordon (Jeffrey Wright), versucht er den Fall zu lösen. Dabei steht er jedoch vor grausamen Rätseln…
Lange mussten Fans auf den neuen Film von DC Comics warten. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten Dreharbeiten verschoben werden, was sich natürlich auch auf den Kinorelease ausgewirkt hat. Doch hat sich das Warten gelohnt? Als bekannt wurde, das Pattinson die Hauptrolle in The Batman übernehmen würde, war der Aufschrei groß. Unpassend, zu schmächtig… zu viel Glitzer. Blickt man allerdings auf die jüngere Vergangenheit des Briten, finden sich diverse, extrem gute Filme. Daher war für mich von vornherein klar, dass er sicherlich abliefern wird.
I am Vengeance – Batman war selten besser!
Gotham City ist ein düsteres und von Korruption geplagtes Moloch. Dieses Bild trifft der Film ausgesprochen gut. Durch die unterschiedlichen Schauplätze (es wurde u.a. in Irland sowie NYC gedreht) entsteht ein dynamisches Stadtbild, welches dreckig und atmosphärisch inszeniert wurde. The Batman besticht vor allem durch seine unglaublich dichte Bildsprache. Greg Fraser schafft es häufig Bilder einzufangen, welche man sich gerne länger angucken würde. So z.B. die durch Promomaterial bekannte Szene mit Catwoman (Zoë Kravitz) Selina Kyle über den Dächern der Stadt. Doch was ist eigentlich mit Pattinsons Darbietung des maskierten Vigilanten?
War ich anfangs aufgrund der ungewohnt geformten Maske noch etwas skeptisch, legte sich dies bereits nach wenigen Minuten. Innerhalb des Films wirkt der neue Batsuit nicht nur sehr ausdrucksstark, er passt auch hervorragend in das Konzept! Wir sehen hier keinen Batman, der bereits lange dabei und abgestumpft ist. Dieser hier ist in seinem zweiten Jahr. Wild, teils draufgängerisch und dennoch clever und bedacht. Da wäre ein in sich perfekter Suit fehl am Platz. Pattinson spielt einen ausgesprochen guten und authentischen Batman, daran gibt es keinen Zweifel. Seine Darbietung als Bruce Wayne hingegen hat noch Luft nach oben. Dazu sei allerdings gesagt, besonders oft sehen wir Bruce selbst nicht.
Maschinen, Gangster und Musik
Genau wie bei Batmans Anzug, kann man auch vom Batmobile nicht erwarten, dass es Formen alá Batman v. Superman oder The Dark Knight annimmt. Im Film selbst wird klar, dass dieses eher als Prototyp anzusehen ist. Dabei macht es jedoch eine starke Figur. Solch ein gepanzertes und mit einer Turbine ausgestattetes Muscle Car ist Geschmackssache. Mir gefällt es aber definitiv! Das selbe gilt im Übrigen auch für die Darbietung der anderen Charaktere. Allen voran Paul Dano (Swiss Army Man) als Riddler! Mit völliger Hingabe liefert er bitterbösen Psychoterror ab, welcher unter die Haut geht! Nicht selten erinnern seine Aufgaben, welche er der Fledermaus stellt, an Filme wie Saw. Nichts für schwache Nerven! Oscar für die beste Nebenrolle? Wieso eigentlich nicht?!
Der Riddler debütierte 1948 in Detective Comics #140. Sein Erkennungszeichen ist ein, mit Fragezeichen versehener, grüner Anzug. In Film und TV wurde er bereits zuvor von Jim Carey und Corey Michael Smith verkörpert.
Kaum wiederzuerkennen ist hingegen Colin Farrell in seiner Rolle als Oswald Copplepot bzw. Penguin! Der Betreiber der legendären Iceberg Lounge und Gangster-Baron. Dank der 175 Min. Laufzeit, ist für alle Charaktere genügen Platz enthalten. So kann vor allem die Charakterentwicklung funktionieren. Gerade hinsichtlich Bruce und Selina, ist das auch wichtig. Musikalisch setzt der Film neben kontrastreichen Songs zwischen Ave Maria und Nirvana, auf einen starken und jederzeit passenden Score. Druckvoll und atmosphärisch gelungen.
Aktenzeichen B, für Batman
The Batman liefert dem Zuschauer etwas, dass die vorherigen Filme immer nur bedingt boten. Echte Detektivarbeit! Der als einer der weltbesten Detektive angesehene Bruce, ermittelt hier nicht nur zusammen mit dem GCPD an den grausigen Morden. Auch sonst besticht Pattinsons Batman mit einem ausgeprägten Spürsinn. Das wird vor allem dann deutlich, wenn ein neuer Mord geschieht oder er seiner eigenen Familie und dessen Vergangenheit langsam auf die Schliche kommt. Dabei zeigt sich gleichzeitig die, aus den Comics bekannte, Dynamik zwischen Wayne und Gordon – sehr schön!
Inhaltlich hat sich Reeves im Übrigen an diversen Comics orientiert. So finden sich im Film Elemente aus legendären Stories wie Frank Millers „Das Erste Jahr„, Loebs „Das Lange Halloween“ oder Cookes „Ego„. Allesamt einen Blick wert!
Das Fazit:
The Batman von Matt Reeves ist ein bildgewaltiger Crime-Noir Film geworden, der wie die Faust aufs Auge in die Welt des dunklen Ritters passt. Düster, dreckig und brachial tauchen wir hinab in das korrupte Moloch von Gotham City und lernen dabei alte Bekannte und neue Gesichter kennen. Das DC Black Label unter den Filmen, wenn man so will. Darstellerisch gibt es nur wenig zu bemängeln. Allen voran Pattinson und Dano überzeugen ab der ersten Minute an und liefern sich ein wahrhaftiges Katz und Maus Spiel. Generell hätten zwanzig Minuten weniger dem Film nicht geschadet, insgesamt geht die Länge, gemessen an der Story und den Charakteren, völlig in Ordnung. Wer Superhelden mit buntem Humor erwartet ist hier falsch. Wer hingegen düstere Crime Unterhaltung sucht, ist hier genau richtig! Ein Film, wie gemacht für die große Leinwand.
- Kinostart: 03.03.2022
- Regie: Matt Reeves
- Darsteller: Robert Pattinson, Zoe Kravitz, Colin Farrell, Paul Dano, Andy Serkis, John Turturro u.a.
- Musik: Michael Giacchino
- Kamera: Greg Fraser
- Laufzeit: 175 Min.
- Freigabe: ab 12 Jahren
- Studio: Warner Bros Pictures
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4 Kommentare
Niklas
Das kann ich nicht so genau sagen. Ich kann nur sagen das wir z. B. Dark Knight sehr gut gefallen hat aber dem kam es mir irgendwie so vor als würde nicht viel passieren in den 3 stunden. Falls man es überhaupt mit den filmen vergleichen kann hab ich beispielsweise auch die Serie Gotham gesehen die mir auch sehr gut gefallen hat.
Niklas
Ich habe bereits viele Horrorfilne gesehen und habe auch jeden der neueren batman filme gesehen aber der film war für mich eine komplette pleite. Ich habe nichts von diesem Psycho Terror gespürt und allgemein war der ganze film für mich einfach nur langweilig.
renesnerdcave
Was hat Dir denn gefehlt im Film, damit er für Dich besser funktioniert hätte?
Silversurfer
Sehr schwacher Ableger, dieses psycho setting vom Dark knight Joker kann man nicht einfach nachahmen, weder Im letzten Joker film noch hier in diesem film. Finde es nervig das mittlerweile Jeder DC film versucht zu erklären warum der psychopath ein psychopath ist, nur damit man die person hinter der maske sieht und versteht, ich will Kein mitleid mit psychopathen haben oder versuchen deren taten zu verstehen. Ich will Blut action und Gewalt, und keine Therapie sitzung sehen. Beste Batman filme waren und sind Die The Dark Knight Reihe, nicht zuletz wegen Heath Ledger als Joker (Legende) auch Christian Bale und Co haben abgeliefert, da hat Jeder schauspieler gepasst, auch das setting, story text usw. Und die Beste Batman serie ist Gotham. Da hat auch alles gepasst. Mit einem Authentischen Ridler und co