The Mandalorian: Wieso die Serie so wichtig ist, für Star Wars
The Mandalorian gehört zu den beliebtesten Auskopplungen des Star Wars Franchises, der vergangenen Jahre. Nunmehr drei Staffeln begleiten wir den Mandalorianer Din Djarin (Pedro Pascal) und seinen treuen Begleiter Grogu (Baby Yoda) auf ihrer Reise. Mit Bo Katan (Katee Sackhoff) und Greef Karga (Carl Weathers) stehen ihnen treue Begleiter zur Seite, in zahlreichen Abenteuern. Dennoch werden gelegentlich Stimmen laut, The Mandalorian hätte nichts mehr wirklich zu erzählen. Doch stimmt das? Dieser und vieler weiterer Fragen, bin ich gefolgt. Mein Resümee zur dritten Staffel sowie ein Zwischenfazit zur generellen Serie, findet Ihr hier. Eines ist gewiss – Das ist der Weg!
Lesezeit: 9 Minuten – Du willst direkt zum Fazit gelangen? Hier entlang!
In der dritten Staffel der Hitserie, will Din Djarin sich rein waschen, nachdem er den Weg des Mandalore verließ und seinen Helm abnahm. Er muss zu den Mienen Mandalores, der Heimatwelt der Mandalorianer, um sich in dessen Gewässern zu rehabilitieren und erneut auf den Kodex schwören. Der Planet wurde jedoch vom Imperium „gesäubert“ und vollends zerstört. Kein leichtes Unterfangen! Unterdessen versucht er, zusammen mit Bo Katan, das einst so starke Volk wieder zu einen, um im Kampf gegen neu erstarkte, imperiale Kräfte, gewappnet zu sein. Auf dem Weg zur Vollendung des Plans, warten allerdings viele Gefahren, alte Bekannte und bewährte Probleme.
Als die Serie 2019 ihre Premiere feierte ahnten viele nicht, welchen Stellenwert das Projekt einmal erlangen würde, innerhalb des Universums, welches George Lucas Ende der Siebziger erschuf. Die clevere Mischung aus Star Wars typischer Action, interessanten Charakteren und einem an Western erinnerndes Konzept, punktete schnell. Gleichzeitig wurde mit Din Djarin (Pedro Pascal) ein neuer, unverbrauchter Charakter etabliert. Vom einstigen Dasein als einfacher Kopfgeldjäger, hat sich der Mandalorianer mittlerweile allerdings weit entfernt. Was als einfache Mission begann, entpuppte sich als lebensveränderndes Abenteuer – zusammen mit Findelkind Grogu.
The Mandalorian – Weit mehr, als nur ein Weg!
Wenngleich wir in den ersten beiden Staffeln der Serie Planeten und Welten sahen, welche die bisherigen Filme und Serien (die Animationsserien mal außen vor) nicht zeigten, wirkte die planetarische Optik oft eintönig. Wie bereits in den neun Hauptfilmen, spielte sich vieles in der Wüste und dem Ödland ab. Diesmal hieß der Planet nicht Tatooine sondern Nevarro – Mitunter der einzige Unterschied. Selbstredend passt solch ein Setting hervorragend in das, an Western angelehnte, Konzept. Doch wer The Clone Wars gesehen hat weiß, dass das Star Wars Universum so viel mehr zu bieten hat, als Wüstensand. Nun, in der dritten Staffel, begibt sich die Handlung gelegentlich hinter die Grenzen des Outer Rims. Bishin zum galaktischen Zentrum – Coruscant – bewegt sich die Szenerie. Damit beschreitet die Handlung nicht nur neue oder altbekannte Schauplätze, sie nimmt auch einen ordentlichen Schub an Input auf.
Vielerorts wird davon gesprochen, die Serie habe nichts mehr zu erzählen. Sie wäre einfallslos und lediglich auf Fan Service aus. Zu letzerem möchte ich sagen: Ist nicht jede neue Auskopplung eines bestehenden Franchises in gewisser Hinsicht eben solches – Fan Service? Im Falle des Mandalorianers lässt sich immerhin sagen, dass eingebauter Service (nennen wir es einfach mal so), zur Story passt und nicht willkürlich in den Ring geschmissen wirkt. Hinsichtlich der Epoche in welcher die Serie sich bewegt, den enthaltenen Charakteren und deren Geschichten sowie den vielen Details darin, bleibt eines definitiv beständig – Spannung! Grogu a.k.a Baby Yoda, wirkt für viele wie eine Zielscheibe der Häme. Disney kann nicht abstreiten, das Merchandise des Findelkindes durch die Decke geht. Doch so nervig wie manche Zuschauer ihn finden mögen – Seine Story birgt großes Potential, hinsichtlich der verbliebenen Jedi.
Die Wege des Mandalore
Oft habe ich das Gefühl, Star Wars Fans kann man es nicht recht machen. Schon bei Andor zeigte sich dieses Phänomen. Neigte die Fan Bubble häufig dazu, dass jede Auskopplung der Reihe gleich sei und sich nichts trauen würde, wurde bei Andor genau anders herum reagiert. Die Serie sei kein Star Wars mehr, weil sie vieles anders macht. Ähnliche Auswirkungen, finden sich nun auch bei The Mandalorian Staffel 3 wieder! Denn wenn die Serie eines bisher sehr gut beherrscht, dann das Worldbuilding. Egal ob es die kleinen Facetten sind, oder das große Ganze. The Mandalorian birgt einen riesigen Pool an Möglichkeiten an Bord. Sei es die Möglichkeit weiterer Auskopplungen (The Book of Boba Fett) oder aber die Optionen, Charaktere mit ihren eigenen Serien auszustatten (Ahsoka). Gleichzeitig gelingt etwas, das bisher nie zuvor versucht wurde. Dave Filoni, Jon Favreau und Co. (die Köpfe hinter der Serie) einen Live Action mit Animation. In Staffel 2 wurden bereits mit Bo Katan, der einstigen Herrscherin über Mandalore sowie Ahsoka (Rosario Dawson), der tapferen Jediritterin, zwei namenhafte Figuren aus The Clone Wars eingebaut, welche inhaltlich vollends in die Handlung passen.
So bewegt sich Staffel 3 zwar häufig abseits der Handlung um Din Djarin und Co., zeigt dabei aber Facetten der Galaxie, welche zuvor nur selten oder gar nicht beleuchtet wurden. Nicht nur, dass wir das alltägliche Leben auf Coruscant kennenlernen, wir sehen auch, wie das Rehabilitierungsprogramm der neuen Republik, für einstige Mitglieder des Imperiums funktioniert. Wer hier lediglich Fan Service sieht, scheint den Bezug zur Handlung zu verpassen. Auch wenn die eine oder andere Folge wie ein Filler wirkt, bleibt die Serie spannend. Selbstredend lässt sich über Geschmack streiten. Doch Einheitsbrei liefert die Handlung gewiss nicht. Mit dem Unterfangen, Mandalore zu ehemaliger Stärke zu verhelfen, bedient sich Staffel 3 bei einigen der spannendsten und stärksten Elementen und Bereichen, welche das Franchise in seiner langen Geschichte, hervorbrachte.
Krieger in Blechbüchsen
The Mandalorian ist im Gesamtbild zwar keineswegs ein Meisterwerk, doch gehört die Serie zu den besten Elementen, welche Star Wars zu bieten hat. Das liegt zum einen an der Abwechslung, welche sich über die drei bisherigen Staffeln eingebürgert hat, zum anderen zur Leichtigkeit, welche oftmals zugegen ist. Das Zusammenspiel aus Din Djarin und seinem Findelkind Grogu wusste bereits von Szene eins an zu überzeugen und intensiviert sich von Mal zu Mal mehr. Ebenso legt die Serie über weite Strecken, ein gutes, erzählerisches Tempo hin. Die vorher bereits erwähnten „Filler Folgen“ wirken zwar gelegentlich deplatziert, entfalten im Gesamtkonstrukt jedoch ihr volles Potential – wenn man sich denn darauf einlässt. Der Name der Serie, bezieht sich nicht nur auf Din. Vielmehr bildet er eine Basis, für die allgemeine Geschichte der Mandalorianer. Einem jahrtausende alten Volk, welches erst in der meisterhaft umgesetzten Geschichte von The Clone Wars, so richtig entfaltet wurde. Umso spannender ist es, den einst so prachtvollen Planeten, nun in einer Live Action Serie sehen zu können.
Aufgrund der Historie, der Tragik aber auch der Entschlossenheit der Krieger in ihren Beskar Rüstungen, dürften Spannung für die kommenden Staffeln ausreichend vorhanden sein. Generell besitzen die Macher ein hervorragendes Talent darin, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Nicht selten würde man am liebsten sofort weiterschauen, wenn der Abspann einsetzt. Ein Phänomen, welches in Staffel 3 und ihren vielen, verschiedenen Storysträngen, umso mehr einhalt findet. Auch aus dieser Blickrichtung frage ich mich, wie Personen darauf kommen, die Serie habe keine Handlung mehr?! Denn spätestens im weiteren Verlauf der Handlung wird klar, dass die Stämme der Mandalorianer weitaus mehr Probleme haben, als Reibereien untereinander. Mit dem Imperium, welches im Verborgenen agiert und fiese Pläne schmiedet, steht ein enormer Gegner auf der Matte, welcher folgenschwere Gefechte garantiert. Doch auch Piraten und gefährliche Droiden, machen es den Akteuren nicht gerade einfach, ihre Pläne zu vollenden.
Das Fazit:
The Mandalorian Staffel 3 beschreitet neue Wege, kehrt zu liebgewonnenen Welten zurück und bleibt dabei spannend und detailverliebt, wie die vorherigen Staffeln. Die Geschichte der Mandalorianer wird immer weiter gesponnen und läuft zweifelsfrei, auf ihren Höhepunkt zu. Die Inseznierung des zerstörten Planeten, der Aufopferung der verbliebenen Krieger und dem allgemeinen Worldbuilding, macht schlichtweg spaß. Es sind vor allem jedoch, die kleinen Dinge, welche aus Sicht des Star Wars Universums, Freude bereiten. Sei es die immer größer werdende Verschmelzung einzelner Serien, sei es der stetige Einblick in das schlichte Leben, innerhalb dieser Welten. Der Punkt ist gekommen, an welchem das Franchise (endlich!) neue Wege gehen kann und muss. The Mandalorian ist weitaus mehr, als Standardkost. Die Welt wird größer. Die Welt ist interessant und lebhaft. Auch wenn vieles oft gleich wirkt und nicht jede Folge zündet, stecken viele Details in der Serie, welche es wert sind, entdeckt zu werden. Ich für meinen Teil kann es jetzt schon kaum erwarten, Staffel 4 und darüber hinaus, sehen zu können. Das Ende der dritten Staffel, legt dahingehend einen furiosen und spannenden Grundstein. Das ist der Weg!
- Erstveröffentlichung: Ab 01.03.2023
- Regie: u.a. Jon Favreau, Dave Filoni, Bryce Dallas-Howard
- Darsteller: u.a. Pedro Pascal, Giancarlo Esposito, Katee Sackhoff, Carl Weathers
- Staffel: 3
- Folgen: 8
- Laufzeit: je 40 bis 60 Min.
- Genre: Sci-Fi, Action, Abenteuer, Western
- Einsteigerfreundlich: Nein
- Studio: Lucasfilm
- Verleih: The Walt Disney Company
- Erhältlich auf: Disney Plus
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