Batman – One Bad Day: Riddler – Tom King/Mitch Gerads – Kritik
Batman – One Bad Day: Riddler stellt den Auftakt dar, zu einer Reihe an Comics, über einige der bekanntesten Schurken des dunklen Ritters. Im Gewand des DC Black Label, stellen Tom King und Mitch Gerads den Rätsel liebenden Edward Nigma in ein Licht, wie man ihn bisher noch nie gesehen hat. Spannung und optische Finesse sind vorprogrammiert. Doch reicht das alles, um dem Charakter einen neuen Stempel aufzusetzen und zu überzeugen? Das lest Ihr in der folgenden Kritik.
Lesezeit: 5 Minuten
Ein einziger Tag, kann ein Leben verändern. Zu dieser Gewissheit musste auch ein Bürger Gothams kommen, welcher unwissend, den Weg des Riddlers kreuzte. Jener ermordete den Mann und blickte dann seelenruhig in eine Kamera. Nach seiner Festnahme, stand das GCPD um Comissioner Gordon jedoch vor einem Rätsel. Denn eigentlich gibt es hier kein Rätsel. Das der Riddler kein Rätsel legt, macht auch Batman skeptisch, welcher die Marotten des Schurken kennt wie kein zweiter. Liegt der Grundstein des Wahnsinns von Edward Nigma, dem Riddler, etwa in dessen Jugend?
Bereits 1988 erschien mit Batman – The Killing Joke eine Geschichte, welche einen Schurken in den Vordergrund stellen sollte. Auf diesem Grundstein, erscheint die One Bad Day „Reihe“ im DC Black Label. Batmans Erzfeinde werden darin in ein neues Licht gerückt, fokussiert oder schlicht in Szene gesetzt mit Geschichten zu deren Herkunft, Entwicklung oder Fällen. Den Anfang macht das Kreativteam bestehend aus Tom King und Mitch Gerads, welche zusammen bereits die grandiose Mister Miracle Reihe kreiert haben. Die folgenden Bände zu u.a. Two-Face, dem Pinguin oder Bane, werden von vielen weiteren, kreativen Köpfen verwirklicht.
Rätselhafter Riddler
Bereits in Detective Comics #140, debütierte der rätselbehaftete Schurke 1948, welcher von Bill Finger und Dick Sprang erschaffen wurde. Seitdem durchlebte dieser einige Veränderungen oder Varianten seines Charakters. War er anfänglich noch ein komödianter Ganove nach klassischem Gusto, entwickelte er sich teilweise in deutlich differenzierte Richtungen. In The Batman (2022) verkörperte Darsteller Paul Dano den Riddler auf eine beängstigend brutale und psychopathische Art und Weise, wie man ihn zuvor so gut wie nie gesehen hat. In jene Kerbe schlägt auch die Version des Riddlers, welche King und Gerads uns hier präsentieren. Gnadenlos und ohne Emotion erschießt der Schurke sein Opfer und droht infolgedessen, seinen Vigilanten auf eine eindringende Art und Weise. Selbst die Polizisten des GCPD können dieser psychischen Brachialität nicht standhalten. Kann Batman dies kompensieren?
One Bad Day: Riddler zeigt uns jedoch deutlich mehr von Edward Nigma, als nur seine jetzige Gestalt. Wir blicken zurück in die Jugend der Figur. Als Sohn eines Direktors einer Eliteschule, hatte er es alles andere als leicht. Extremer Leistungsdruck und der jähzornige Vater, machten dem jungen Ed das Leben zur Hölle. Spaß ist ein Wort, welches lediglich im Wortschatz des Jungen existieren durfte. Doch waren es einzig die Misshandlungen seines Vaters, welche zu seinem „gewalttätigen Durchbruch“ führten, oder steckt mehr dahinter? Batman sucht Antworten auf diese und viele weitere Fragen.
Optische Finesse
Aus optischer Sicht, liefert Mitch Gerads eine eindringliche und Atmosphärische Struktur, welche der Handlung gänzlich gerecht wird und diese teilweise sogar übertrifft. Passend zum Charakter, gibt sich der Grundton der Zeichnungen bzw. der Koloration, in einem dunklen Grün. Im Kontrast dazu, stehen die gelblich gehaltenen Rückblicke in die Jugendjahre von Edward. Dadurch bietet sich nicht nur eine abwechslungsreiche Atmosphäre, sondern eine gelungene Trennung zwischen der jetzigen und der vergangenen Zeit. Die Zeit der grünen Anzüge mit Fragezeichen, scheinen jedoch vorerst vorbei zu sein. In den letzten Jahren entwickelte sich die Optik des Charakters in eine „erwachsenere“ Erscheinung. Daran knüpft auch Gerads an, welcher den Riddler zwar Anzug tragend, aber in einer dunkleren, grimmigeren Facette zeigt. Damit passt die Herangehensweise nicht nur in die ernste Stimmung der Handlung, sondern lässt diese dadurch auch authentisch wirken.
Das Fazit:
Batman – One Bad Day: Riddler von Tom King und Mitch Gerads ist ein durchaus gelungener Blick, auf einen der ältesten Schurken des dunklen Ritters. Die brutale und vergleichsweise untypische Herangehensweise an den Charakter, sorgt für Abwechslung. Welche Version des Schurken einem am liebsten ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Kings Versuch eine erwachsenere Version von Edward Nigma zu etablieren, ist kurzweilig und atmosphärisch. Komplett zünden tut die Story jedoch nicht. Dafür wirken gewisse Handlungen zu konstruiert und gelegentlich übereilt. Natürlich ist die Geschichte ein One Shot. Doch an diversen Stellen, fehlt eine plausible Konsequenz. Optisch überzeugt der Band auf ganzer Linie. Wer mehr über den Charakter erfahren will und Lust auf einen atmosphärischen Krimi hat, ist mit dem Hardcover bestens bedient.
- Erstveröffentlichung: 21.02.2023
- Autor: Tom King
- Zeichner: Mitch Gerads
- Seiten: 76
- Preis: 18,00€
- Format: Hardcover
- Einsteigerfreundlich: Ja
- Genre: Superhelden, Krimi
- Verlag: Panini Verlag
- Publisher: DC Comics
Neues im Nerd Cave
- Pokémon TCG Pocket – Digitaler Sammelspaß mit Stil – Test
- The Penguin – Düstere Mafia Machenschaften in Gotham – Kritik
- Agatha All Along – 5 Gründe, warum die Serie Spaß macht
- Superman: Lost + A Vicious Circle Bd. 2 – Kritik
Ihr wollt immer up to date bleiben und keine Reviews und Artikel verpassen? Dann folgt meinem Blog auf Facebook, Instagram oder Twitter und erhaltet dort noch viel mehr Input! Ich würde mich freuen!