Comic Kritiken

Sandman: Albtraumland 1 – Der perfekte Einstieg? – Kritik

Sandman: Albtraumland 1 erzählt ein neues Kapitel, aus dem Leben des Korinthers. Einer Schöpfung von Dream, von den Ewigen. Starautor James Tynion IV und sein Kreativteam zahlreicher Zeichner, fügen mit Mr. Agony und Mr. Ecstacy jedoch auch neue Figuren hinzu. Worum es außerdem geht und ob der Band aus dem DC Black Label ein guter Einstiegspunkt für Neuleser ist, erfahrt Ihr in der folgenden Kritik.

Lesezeit: 5 Minuten

Der Korinther war einst ein fieser Serienkiller, nachdem Dream diesen, als wahr gewordenen Albtraum mit Zähnen statt Augen, erschuf. Nun hat der Herr der Träume ihn neu erschaffen, damit er einen neuen Albtraum aufhalten kann – Der Lächelnde Mann. Jener jagd Menschen. Unter den auserkoren Opfern, ist auch die junge Kunststudentin Madison Flynn. Als wäre ihr Leben dadurch nicht bereits schlimm genug, haben es auch der fiese Mr. Agony und Mr. Ecstacy auf sie abgesehen. Wird der Korinther ihr helfen können?

James Tynion IV hat sich in den vergangenen Jahren, zu einem der Top-Autoren gemausert. Nach einem Intermezzo mit der monatlichen Batman-Heftreihe, dutzenden Jobs als Co-Autor und seinem Horror Kracher Something is Killing the Children, ist das Sandman Universum ein weiterer Meilenstein, in seiner Karriere. Doch schafft er es auch, die Qualität, welche Neil Gaiman einst schuf, aufrecht zu erhalten?

Mr. Ecstacy in  Sandman: Albtraumland - Bild: Panini Verlag/DC Comics
Mr. Ecstacy – Bild: Panini Verlag/DC Comics

Willkommen im Albtraumland

Flynn (wie Madison lieber genannt wird) ist eine typische Studentin. Was sie allerdings von ihren Kommilitonen unterscheidet, ist der Hang zu expliziter Horrorkunst und ihrer Gabe, Albträume auch tagsüber zu sehen. Dass das junge Mädchen dadurch nicht nur für den Korinther interessant ist, sondern auch für weitere Monster, liegt auf der Hand. Mit den bereits angesprochenen Mr. Agony und Ecstasy, hat Tynion durchaus interessante Zeitgenossen erschaffen. Optisch erinnern die Beiden ein wenig an die Cenobites aus der Hellraiser Filmreihe. Schade ist dahingehend allerdings, dass deren Motive im Verlauf der sechs Kapitel, nicht immer ersichtlich sind.

Sandman: Albtraumland beschert uns Wiedersehen mit einigen, bekannten Charakteren aus der Welt der Träume. Das diese allerdings maximal als Nebencharaktere dienen, macht aus kreativer Sicht klar Sinn. Tynion schafft es dadurch gekonnt, dass Mystische und Geheimnisvolle einzelner Figuren zu wahren. Wenngleich der Korinther im vorliegenden Band nicht mehr der Albtraum ist, der er einst war, bleibt er ein Mysterium – und das ist auch gut so! Mit kleineren Rückblicken wird auch für Neuleser offengelegt, wo der Ursprung der Figur liegt und welche Taten, er in vergangenen Zeiten vollzog.

Die Stile sind abwechslungsreich! - Bild: Panini Verlag/DC Comics
Die Stile sind abwechslungsreich! – Bild: Panini Verlag/DC Comics

Zeit für Neues

Apropos Neuleser. Nachdem die Netflix Serie mit Tom Sturridge ein voller Erfolg war und dadurch ein breites Publikum auf die Welt der Ewigen aufmerksam wurde, weckt solch eine neue Nummer eins durchaus das Interesse vieler. Doch eignet sich Albtraumland auch als Einstieg in die Welt von Dream, Death und Co.? Generell ja. Zu diversen Themen und Charakteren, gibt es (Storybedingt) kleinere Erläuterungen. Um die Geschichte jedoch in vollen Zügen genießen zu können, dürfte ein gewisses Grundwissen nicht schaden. Dadurch machen einige Dialoge, einige Kapitel oder schlicht die Gewissheit, um welchen Charakter es sich handelt, einfach mehr Sinn. Davon ab, ist Sandman: Albtraumland ein schaurig spannender Horrortitel, welcher auch vor expliziten Gewaltdarstellungen, kein Halten macht.

Tödliche Romantik und eine balladeske Herangehensweise, sucht man hier (zumindest nahezu) vergeblich. Optisch gibt sich der Band mindestens so dynamisch, wie das Äußere von Dream. Während Lisandro Estherren (Redneck) als Hauptzeichner agiert und der Reihe ein ansprechendes Gewand verleiht, geben sich Namenhafte Zeichner wie Yannick Paquette (Swamp Thing), Andrea Sorrentino (Gideon Falls) oder Francesco Francavilla die Klinke in die Hand. Dadurch heben sich Rückblicke, Träume oder gewisse Charaktere nicht nur gekonnt ab. Auch die Atmosphäre wird mit diversen Schmankerl garniert. Leider wirkt das letzte Kapitel etwas deplatziert, so als ob es bereits ein starker Bestandteil des zweiten Bands wäre. Sowohl inhaltlich als auch optisch (Maria Llovet), wird hier ein veränderter Weg eingeschlagen.

Das Fazit:

Sandman: Albtraumland 1 – Der Lachende Mann ist ein überaus interessantes Spin Off, aus der vielseitigen Welt der Ewigen. Wenngleich die Handlung spannend und kurzweilig daherkommt, bleibt sie oft geheimnisvoll. Fragen werden aufgeworfen, Motive bleiben unklar. Doch als Auftakt, macht James Tynion IV hier vieles richtig. Neben optischer Dynamik, ist es vor allem die anhaltende Mystik um Charaktere wie den Korinther oder Dream, welche zu gefallen wissen. Die teils expliziten Darstellungen untermalen den Fleisch gewordenen Albtraum, mit welchem wir konfrontiert werden. Für Fans und Neuleser mit Basiswissen, eine klare Empfehlung!

Bewertung: 4 von 5.
  • Erstveröffentlichung: 31.01.2023
  • Autor: James Tynion IV
  • Zeichner:
  • Seiten: 164
  • Preis: 19,00€
  • Format: Softcover
  • Genre: Fantasy/Horror
  • Einsteigerfreundlich: Bedingt
  • Inhalt: Sandman Universe: Nightmare Country 1–6
  • Verlag: DC Comics/DC Black Label
  • Deutscher Verlag: Panini Verlag

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