
Ironheart – Fehlendes Konzept, neue Rüstung – Disney+ – Kritik
Ironheart ist eine sechsteilige Miniserie aus dem Marvel Cinematic Universe, welche auf Disney+ verfügbar ist. Darin begleiten wir die junge Riri Williams (Dominique Thorne) darin, wie sie in die Fußstapfen des großen Iron Man treten will. Ausgerüstet mit einer Menge Gadgets und einer Roboter Rüstung, nimmt sie es mit Ganoven und Hexern auf. Ob sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen kann und wieso Marvel selbst womöglich nicht viel Vertrauen in ihr Produkt haben, lest ihr in der nachfolgenden Kritik.
Ihren Platz in der Welt will Riri Williams finden und setzt alles daran, die fortschrittlichste Rüstung zu bauen, seit Iron Man. Ihr großartiger Plan, birgt jedoch diverse Gefahren und Fehler. Als sie von der Universität fliegt, kehrt sie nach Chicago, in ihre Heimat zurück. Ohne großen Plan, beschließt sie, sich der Hood Gang anzuschließen, welche ihr technisches Know-How dringend benötigt. Diverse Einbrüche und Cyber-Verbrechen später merkt sie jedoch, dass dort nicht alles mit rechten Dingen zu sich geht. Und wo hat Hood eigentlich seinen Umhang her? Ein Kampf gegen finstere Mächte, inneren Dämonen und teuflischen Widersachern beginnt…
Riri Williams ist aufmerksamen MCU Anhängern kein neuer Begriff. Bereits in Black Panther: Wakanda Forever feierte sie ihr Debüt. Danach wurde es jedoch ruhig um die junge Tüftlerin. Betrachtet man die Tatssache, dass Disney+ die gesamte Staffel innerhalb von zwei Wochen veröffentlicht hat, wirft es unweigerlich den Anschein auf, dass man kein großes Vertrauen in das Produkt habe. Tatsächlich gab es ähnliche Faktoren bereits zuvor, beispielsweise bei Echo. Generell entstammt die Serie noch au Zeiten der alten Unternehmensführung, wo auf Pump der Streaming Dienst gefüllt werden sollte. Das man von diesem Plan bereits seit einer Weile abstand nimmt, tat dem MCU zuletzt ausgesprochen gut. Und tatschlich – Wenngleich es einige Schauwerte gibt, leidet Ironheart unter diversen Schwächen.

Fehlt „Ironheart“ das nötige Konzept?
Grundsätzlich ist es immer schwierig, neue Figuren zu etablieren. Was in Comics noch relativ „einfach“ von der Hand geht, gestaltet sich in einer Millionen Dollar schweren Serien- oder Filmproduktion, als umso schwerer. Riri entstammt Invincible Iron Man Vol.3 #7 von Brian Michael Bendis und Mike Deodato und ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Marvel Comics. Die Frage, ob der Charakter stark genug ist, für eine eigene TV-Serie, stellte sich recht schnell. Leider muss man sagen, dass diese Frage auch weiterhin beständig ist. Womöglich ist sie eine dieser Figuren, denen eine Nebenrolle in einem Film, besser gestanden hätte. Neben halsbrecherischen Heists in futuristischen Tunneln, über Teenie-Probleme und verhexten Umhängen – Ironheart hat viel zu bieten. Die Frage ist nur, wo die Reise hingehen soll.
Wieso man gerade The Hood als Main Villain auserkoren hat, erschließt sich auch nicht vollends. Der Superschurke wurde Anfang des Jahrtausends von Brian K. Vaughn kreiert und hat sich seitdem in die Riege der festen Gegenspieler gespielt. Jüngst spielte er eine große Rolle im Event Devil´s Reign und hatte nicht selten Ambitionen, der neue Kingpin zu werden. Die Interpretation in Ironheart bietet zwar Potential, lässt sich ein späteres Erscheinen als „großer Gegenspieler“ in diversen Auskopplungen mit Street Level Bezug, aber nur bedingt vorstellen. Das liegt vor allem daran, dass das Pacing des Charakters oft unpassend ist. Zwischen bitterbösen Absichten, Deals mit Teufeln und kaltblütigen Handlungen, werden von Selbstmitleid getränkte Parts eingebunden. Der Vorlage wird dies nur bedingt gerecht.
Rüstungen und Teufel
Ein klares Highlight ist die Einbindung des Teufels Mephisto. Dieser feierte bereits in den Sechzigern seinen Comic-Urspung, in Silver Surfer #3 von Stan Lee und John Buscema (siehe auch Silver Surfer Classic Collection, von Panini Comics). Zwar bietet die Serien-Adaption einen eher bodenständigen Look, doch auch ohne flammendes Inferno um sich herum, kann Sascha Baron Cohen den Teufel gekonnt zynisch und fesselnd herüberbringen. Ein Auftritt, welchen sich Marvel-Fans bereits seit vielen Jahren gewünscht haben. Inwiefern wir ihn wieder sehen, bleibt derweil noch offen. Klar ist jedoch, das hiermit auch Figuren wie Ghost Rider und Co., nicht vom Tisch sind, aufgrund der engen Verstrebung mit dem Herrn der Unterwelt.

Ironheart kämpft allerdings, wie viele MCU Auskopplungen, mit einem grundlegenden Problem. Die titelgebende Figur, wird zu welten im konischen Anzug gezeigt. Ein Fakt, welcher bereits seit Beginn des MCU nicht abgestellt werden konnte. Wenn Riri in ihrem Iron-Suit zu sehen ist, wissen die Action Sequenzen zu gefallen und auch her mystisch angehauchte Kämpfe, mit Zaubern und dergleichen, gefallen optisch. Generell kämpft die Staffel jedoch mit starken Längen. Es wäre womöglich besser gewesen, anstelle einer Serie, einen „Direct to Disney+“ Film zu produzieren, da die gesamte Handlung auch ohne jegliche Probleme, in zwei Stunden hätte erzählt werden können.
Das Fazit:
Ironheart ist eine Serie geworden, welche sich häufig selbst im Weg steht. Zwar bringt sie mit The Hood einen Main Villain mit sich, welcher bei Street Level Anhängern bereits länger im Gespräch war, richtig zünden tut er jedoch nicht. Auch Riri selbst, bewegt sich deutlich unter den Möglichkeiten. Die Chance, in die Fußstapfen des großen Iron Mans zu treten, hat man gehörig vertan. Leider dümpelt die Staffel zu großen Teilen eher vor sich her und weiß nicht so recht, wo sie hin möchte. Mit Mephisto hat man jedoch ein Highlight an Bord, welches auch einige, künftige Projekte hoffen lässt. Wer auf etwas Robo-Action und Magie Lust hat, ist durchaus gut bedient. Wer dagegen eine von Anfang bis Ende packende Serie hofft, mit klarer Linie, ist hier fehl am Platz.
- Erstveröffentlichung: 25.06.2025
- Regie: u.a. Angela Barnes
- Darsteller: Dominique Thorne, Alden Ehrenreich, Zoe Terakes, Lyric Ross, Sascha Baron Cohen u.a.
- Freigabe: ab 12 Jahren
- Staffel: 1
- Folgen: 6
- Laufzeit: 40-60 Min.
- Genre: Superhelden, Action
- Einsteigerfreundlich: Ja
- Studio: Marvel Studios
- Publisher: Disney+
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