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Kritik – Black Panther: Wakanda Forever – Lang lebe der König

Wakanda Forever ist seit dem 10.11.2022 in den deutschen Kinos. Der Black Panther ist tot und das Königreich Wakanda, steckt in tiefer Trauer. Das zweite Soloabenteuer rund um den einstigen Avenger, verneigt sich vor dem gefallenen König T´Challa und ebnet den Weg für neues. Neben bekannten Figuren wie Shuri, Okoye und Co., führt der Film der Marvel Studios aber auch Charaktere wie Namor oder Ironheart in das Universum ein. Wer diese sind und ob der Film ein Erfolg ist, lest Ihr in meiner Kritik.

Nach dem Tod von König T´Challa (Chadwick Boseman) und ihrem gleichzeitigen Beschützer, dem Black Panther, muss sich das Wakandanische Volk vor intervenierenden Weltmächten und anderen Gefahren schützen. Vibranium ist ein dringend gesuchtes Natural, für welches die Weltmächte alles tun würden. Während der Suche nach eben jenem, wird ein neuer Feind auf das unabhängige Reich aufmerksam. Der mächtige Namor (Tenoch Huerta) erklärt Königin Ramonda (Angela Bassett) und ihrem Volk den Krieg. Um sich diesem entgegen zu stellen, verbünden sich Prinzessin Shuri (Letitia Wright), Okoye (Danai Jekesai Gurira) und ihre Mitstreiter, mit unerwarteten Gehilfen. Ein neuer Weg für das Königreich, soll allen Gefahren zum Trotz, geebnet werden…

Nach dem plötzlichen Tod von Black Panther Darsteller Chadwick Boseman (1976 -2020), war es einige Zeit ungewiss, wie die Geschichte der Figur weitergehen sollte. Nach einer Weile war dann klar, dass man die Handlung fortsetzt, den Charakter des T´Challa aber nicht anderweitig besetzt, sondern auf einige Elemente, der jüngeren Comic-Vergangenheit des Charakters zurückgreift. Mit einer Schweigeminute zu Beginn des Films und einem kleinen Highlight-Reel, wird der Charakter geehrt und auch im Verlauf der Handlung, wird es oft emotional, sobald es um den verschiedenen König geht. Gleichzeitig wird mit König Namor ein Charakter in das Marvel Cinematic Universe eingeführt, welcher auf eine sehr lange Vergangenheit innerhalb der Marvel Comics zurückblicken kann.

T'Challas Maske in Wakanda Forever (Bild: Marvel Studios/The Walt Disney Company)
Bild: Marvel Studios/The Walt Disney Company

Wakanda Forever – Lang lebe der König

Mit seinen fast drei Stunden Laufzeit, gehört Wakanda Forever zu den längsten Filmen, innerhalb des MCU. Blickt man auf die Fülle an Charakteren und dem Inhalt, wundert dies jedoch kaum. Nicht nur, dass der Verlust des alten Königs thematisiert wird. Darauf aufbauend, ergeben sich auch diverse Storybögen, welche durchaus weitreichende Folgen (positiv wie negativ) für das MCU haben können. Die größte Entwicklung trägt dabei zweifelsfrei Shuri. So gesehen, durchleben wir mit Ihr metaphorisch die Phasen der Trauer. Zwischen Wut und Akzeptanz, wird sie sich ihrer Rolle bewusst und nimmt ihr Schicksal in die Hand, Wakanda als neue Black Panther zu beschützen. Definitiv eines der stärksten Elemente des Films. Doch auch Charaktere wie Okoye, die in das Antlitz neuer Kriegerinnen blickt, wie Nakia (Lupita N´yongo) oder Aneka (Michaela Coel), während sie sich ihrer neuen Aufgabe bewusst wird, wissen zu gefallen.

Trotz seiner langen Laufzeit, entwickelt der Film nur selten Längen. Obwohl viele Passagen überraschend ruhig daherkommen, bleibt die Spannung auf einem angenehmen Level. Sowohl die vielen, emotionalen Passagen, als auch die mit Action und Effekten geschmückten Szenen, wissen stets zu gefallen. Gelegentlich wird der Anschein geweckt, dass gewisse Szenen auch durchaus hätten kürzer gestaltet werden können, doch wirklich schwerwiegend sind diese Momente nicht. Teils stören gewisse Kameraeinstellungen da schon eher. Beispielsweise dann, wenn Waffen und dergleichen, klar mit Blut befleckt sein müssten, diese aber lupenrein sind. Für die angepeilte Freigabe ab 12 Jahren macht dies natürlich Sinn. Doch abgeänderte Kamerawinkel oder weniger fokussierte Objekte, täten dem Gesamtbild definitiv einen Gefallen. Davon ab, erscheint der Film mit einer ansprechenden Optik und einer passenden, musikalischen Untermalung auf der Leinwand und den Lautsprechern. Fans moderner Popmusik kommen dank des Soundtracks von Rihanna, sicherlich auf ihre Kosten.

Namor (Bild: Marvel Studios/The Walt Disney Company)
Bild: Marvel Studios/The Walt Disney Company

Königliche Feinde, Kiemen und eiserne Herzen

Das Namor seinen ersten MCU-Auftritt in Wakanda Forever haben wird, wurde bereits lange vor dem ersten Trailer spekuliert. Seinen ersten Auftritt, feierte er bereits 1939, in Marvel Comics #1. Anders als in den zahlreichen Comics (in welcher er oft auch Sub-Mariner heißt), lebt er im Film allerdings nicht in Atlantis, sondern im Maya angehauchten Talokan. Der sehr langsam alternde König, hat besondere Kräfte, wodurch er nicht nur fliegen kann, sondern auch (ähnlich wie Aquaman seitens DC Comics) Wasser manipulieren. Durch die gegebenen Möglichkeiten einer Unterwasserwelt, kursieren bereits Gerüchte, dass Disney eine Animated Series über Namor und Talokan kreieren wolle. Anders als sein Talokanisches Volk, ist Namor allerdings nicht auf Kiemen und mit Wasser befüllte Masken angewisen. Laut seiner Aussage, hat er Mutantenkräfte, wodurch er sowohl zu Land als auch unter Wasser atmen kann.

Mit Riri Williams (Dominique Thorne) wurde oben drauf ein Charakter eingeführt, welcher in naher Zukunft, eine eigene Disney Plus Serie erhalten wird. Die junge Wissenschaftlerin debütierte 2006 in Invincible Iron Man #7, von Brian Michael Bendis und Mike Deodato (Siehe hier: Mein Interview mit Mike Deodato). Schnell stapfte die junge Ingineurin in die kurzzeitige (quasi) Nachfolge von Iron Man. Im Film kommt Riri allerdings etwas zu kurz, obwohl sie ein tragendes Element, für den Fortschritt der Handlung ist.

Das Fazit:

Black Panther: Wakanda Forever von Ryan Coogler, ist der letzte Film, der Phase IV des Marvel Cinematic Universe. Mit Blick auf die Handlung, passt diese Tatsache auch wie die Faust aufs Auge. Mit vielen Emotionen, Entwicklungen und Überraschungen, wird der Weg für neues geebnet. Dabei entstehen trotz der langen Laufzeit, keinerlei Längen und bis auf Ausnahmen, besitzt der Film ein recht ansprechendes Pacing. Optisch als auch audiovisuell, macht der Film einiges richtig und weiß in Gänze zu gefallen. Schön ist auch die Tatsache, dass bis auf wenige, gelungene Ausnahmen, fast gänzlich auf den typischen „Marvelhumor“ verzichtet wurde. Vor allem Letitia Wright und Tenoch Huerta als Shuri bzw. Namor, spielen ihre Rollen fantastisch, inmitten eines nahezu ausschließlich gelungenen Casts. Wakanda Forever wirft einen enormen Schatten aus neuen Möglichkeiten voraus, verneigt sich dabei aber angemessen vor der Vergangenheit – Lang lebe T´Challa!

Bewertung: 4 von 5.
  • Erstveröffentlichung: 10.11.2022
  • Regie: Ryan Coogler
  • Darsteller: Tenoch Huerta, Letitia Wright, Michael B. Jordan, Angela Bassett u.a.
  • Musik: Ludwig Göransson
  • Laufzeit: 2h 41 Min
  • Freigabe: ab 12 Jahren
  • Credit Scenes: 1x Mid Credit
  • Genre: Action, Superhelden, Abenteuer
  • Studio: Marvel Studios
  • Publisher: Walt Disney

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