Secret Invasion – Geheimauftrag Skrulls – Disney+ – Kritik
Secret Invasion ist eine sechsteilige Miniserie auf Disney+, innerhalb des Marvel Cinematic Universe. Darin geht Nick Fury (Samuel L. Jackson) einer möglichen Invasion einer Gruppe von Skrulls auf den Grund, welche auf der Erde leben. Basierend auf dem gleichnamigen Comic, macht die Serie allerdings vieles anders. Ob das Konzept trotzdem aufgeht und worum es außerdem geht, Lest ihr in meiner Kritik.
Lesezeit: 6 Minuten
Nick Fury, seines Zeichens Ex-S.H.I.E.L.D. Leiter, erfährt von einer geheimen Invasion. Die auf der Erde lebenden Skrulls wollen den Planeten an sich reißen um ihn zu ihrer neuen Heimat zu machen. Zusammen mit Maria Hill (Cobie Smulders), dem Skrull Talos (Ben Mendelsohn) und wenigen, weiteren Verbündeten, versucht er die Invasion zu verhindern. Doch wie soll das gelingen, wenn jeder ein Skrull sein kann? Freund als auch Feind, nichts scheint zu sein, wie es ist.
Secret Invasion gehört sicherlich zu den modernen Klassikers seitens Marvel Comics. Die Geschichte von Brian Michael Bendis und Leinil Francis Yu besticht durch ihre starken Thriller und Spionage Elemente, aber auch durch fantastische Action und Überraschungen. Wie so oft, steht das MCU damit vor der Herausforderung, eine solch große Story, für die Bildschirme zu adaptieren. Aufgrund von Lizenzproblemen oder nicht bzw. nur schwer umsetzbaren Elementen, mussten bereits Events wie Civil War oder größere Parts bekannter Storys wie dem Infinity War, teils drastisch umgeschrieben werden. Wie viel Secret Invasion steckt also in der Disney+ Serie wirklich drin?
Skrull, wer?!
Die Skrulls sind ein Volk von Reptilhumanoiden. Ihre Heimatwelt Skrullos war dem Untergang geweiht, als ein verheerender Krieg mit den Kree, dessen Erzfeinden, aus dem Ruder lief. Auf der Erde fanden die Außerirdischen eine sichere Zuflucht. Durch ihre Fähigkeit des Formwandelns, konnten sie problemlos unter den Menschen untertauchen. Ihren ersten Auftritt feierten die Skrulls 1964, in Fantastic Four #2 von Stan Lee. Seitdem feierten die grünen Charaktere zahlreiche Auftritte in Comics und Filmen (u.a. Captain Marvel, WandaVision).
Secret Invasion vs. Secret Invasion
Die generelle Story der Serie, denkt sich zu weiten Teilen mit jener, aus dem gleichnamigen Comic. Dort war es allerdings Tony Stark, welcher die Invasion der Doppelgänger vorausgesehen hat. Auch eine Vielzahl von Helden gibt sich dem Kampf hin, gegen Freund und Feind. Zwar bietet die Serie von Anfang bis Ende Gastauftritte bekannter MCU Figuren (u.a. James Rhodes, Don Cheadle oder Maria Hill, Cobie Smulders), doch Helden sucht man hier vergeblich. Vielmehr gibt sich die Serie als eine Art Spionage Thriller. Atmosphärisch schafft es die Produktion daher durchaus, an The Return of the First Avengers anzuknüpfen.
Der klare Mittelpunkt ist dabei zweifelsfrei Nick Fury (Samuel L. Jackson). Seine Verbindung zu den Skrulls bringt großes Potential mit sich. Doch genau wie innerhalb der generellen Handlung, wird auch dieses, kaum genutzt. Die Motive sind klar, die Story durch das Katz und Maus Spiel und der Frage, wer einer der Formwandler sein mag, spannend. Kingsley Ben-Adir als fieser Skrull Gravik spielt ansehnlich. Als Gegner überzeugt der Charakter dagegen nur selten. Zu konstruiert und zu gewollt wirkt seine Interaktion.
Familienfehden
Während Fury versucht die Invasion, mit allen Mitteln, zu verhindern, bringt er nebenbei noch seine angestaubte Ehe in gange. Dabei entstehen tolle und häufig emotionale Szenen, welche betreffend des Charakters, definitiv neu sind. Leider wirkt es im Verlauf von Secret Invasion allerdings häufig zu gewollt, zu konstruiert und gewisse Elemente birgen sogar die Gefahr, auf Inkonsequenz zu stoßen. Diese könnten drastische Folgen haben, für den Fortlauf des Cinematic Universe. Hier wird es sehr spannend zu sehen, wie auch dieser Faktor langfristig wirken wird.
Auch die Beziehung zwischen Talos (Mendelsohn) und dessen Tochter G’iah (Emilia Clarke) bleibt unter ihren Möglichkeiten. Zwar erleben wir eine ersichtliche Dramaturgie, doch letztlich fehlt der emotionale Touch und der mitfühlende Höhepunkt. Ein Trend, der sich durch die gesamte Miniserie zieht. Optisch macht Secret Invasion hingegen eine tolle Figur. Abseits von galaktischen Schlachten, Monstern und mehr, kommt sie Reihe als toller Ausgleich daher, mit ihren gedeckten und neutralen Farben, welche ideal ins Genre passen. Auch hinsichtlich Gewalt wird überraschend an der Schraube gedreht, so das die Serie klar eine der blutigsten des MCU ist.
Das Fazit:
Secret Invasion ist eine durchaus spannende Thriller Serie, innerhalb des Marvel Cinematic Universe. Jackson spielt Nick Fury erneut gelungen, stellt ihn in ein neues Licht und sorgt für Überraschungen. Die Frage, wer ein Skrull ist und wer nicht , sorgt ebenso für gewisse Twists und Überraschungen. So richtig wird das Konzept und die Möglichkeiten allerdings nicht ausgenutzt. Verglichen mit der Vorlage, wird hier lediglich an der Oberfläche gekratzt. Trotzdem gibt sich die sechsteilige Miniserie als gelungener Kontrast , zu den bombastischen und bunten Produktionen, welche Disney üblicherweise produziert. Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenz die Geschehnisse der Serie, für das MCU mitbringen.
- Erstveröffentlichung:
- Regie: Ali Selim
- Darsteller: Samuel L. Jackson, Ben Mendelsohn, Cobie Smulders
- Folgen: 6
- Staffel: 1
- Laufzeit: 38-58 Min.
- Freigabe: ab 12 Jahren
- Genre: Action, Thriller, Drama, Superhelden
- Einsteigerfreundlich: Teilweise
- Studio: Marvel Studios
- Publisher: Disney
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