Film & Serien Kritiken

Kritik – Obi Wan Kenobi – Ewan McGregor, Sith Lords und Sand

Obi Wan Kenobi dürfte wohl eines der, von Fans, am sehnsüchtig erwartetesten Projekte aus dem Star Wars Universum sein. Auf Disney Plus ist die komplette Staffel der sechs Folgen umfassenden Miniserie verfügbar. Darin kehrt nicht nur Ewan McGregor in seine Paraderolle zurück. Alte Bekannte, neue Orte und Licht im Dunkeln… reicht das alles, um zu überzeugen?

Nach der Einberufung der Order 66 (der Auslöschung aller Jedi) und dessen verheerenden Folgen, lebt Obi Wan ein einsames Leben im Exil von Tatooine. Geld für Essen verdient er sich in einem trostlosen Job in der Wüste. Eines Tages jedoch, holt ihn seine Vergangenheit ein. Ein wichtiger Auftrag wartet auf ihn, welcher den alten Jedi an seine Grenzen bringt. Dabei ist ihm das Imperium auf den Fersen. Doch sind die Inquisitoren die einzige Bedrohung, oder steckt gar Darth Vader hinter alledem?

Lange Jahre haben es Fans auf der ganzen Welt gefordert, nun ist es endlich soweit. Jedi Meister Kenobi ist zurück. In den sechs Folgen kehrt Ewan McGregor in seine wohl bekannteste Rolle zurück nimmt es einmal mehr mit der dunklen Seite der Macht auf. Unterstützt wird er dabei nicht nur von diversen Verbündeten, sondern auch von überraschenden Rollen. Das die Inquisitoren (bekannt aus Star Wars Rebels sowie Jedi: Fallen Order) ihren ersten Auftritt in einer Live Action Produktion feiern, ist ein weiteres Zeugnis dessen, dass Disney immer mehr, verschiedene Medien kombiniert.

Obi Wan Kenobi auf dem Weg zur Arbeit (Bild: Walt Disney, Lucasfilm)
Obi Wan Kenobi auf dem Weg zur Arbeit (Bild: Walt Disney, Lucasfilm)

Kenobis Rückkehr

Hört man sich im World Wide Web um, stößt man auf viele, geteilte Meinungen hinsichtlich der Serie. Wie auch schon in The Book of Boba Fett, besitzt die Serie sehr toll inszenierte und atmosphärische Szenen, aber mindestens genauso viele schwache Momente. Als klare Highlights fungieren ohne Zweifel, die Aufeinandertreffen von Kenobi und Darth Vader. Davon ab, lebt die Serie häufig von ihrem Fan Service. Dieser ist oftmals sehr gut integriert, wirkt gelegentlich aber leider auch aufgesetzt und erzwungen. Das liegt zu weiten Teilen auch daran, dass Obi Wan Kenobi inhaltliche Schwächen besitzt.

Zwar wissen die Duelle zu gefallen und es macht durchaus Spaß, mehr aus dem Leben des Jedi und seiner Mitstreiter zu erfahren, doch wirklich bahnbrechend ist das Ganze eben auch nicht. Nichts ist wirklich neu und innovativ. Das der Planet Tatooine für den Verlauf der Handlung wichtig ist, steht außer Frage. Doch es scheint gar so, als wüsste Disney nicht, dass es auch mehr gibt, als Sandplaneten… Betreten wir eine neue Welt, verlassen wir sie auch entsprechend schnell wieder. Gleiches gilt für den allgemeinen Aufbau der Handlung. Zu oft wirkt es so, als sei Obi Wan ein Nebencharakter in seiner eigenen Serie.

Der Großinquisitor (Bild: Walt Disney, Lucasfilm)
Der Großinquisitor (Bild: Walt Disney, Lucasfilm)

Eine Erschütterung der Macht

Darstellerisch, bewegt sich die Serie dagegen auf einem sehr guten Niveau. McGregor spielt den, mit sich selbst nicht im Reinen stehenden, Kenobi ausgesprochen gut. Moses Ingram als fiese Inquisitorin bringt frischen Wind in die Riege der Gegenspieler und Vivien Lyra Blair als junge Leia Organa sorgt für diverse Highlights. Besonders freuen dürften Fans sich über die Rückkehr von Hayden Christensen, welcher als böser Sith Lord Darth Vader für Gänsehaut sorgt. So ist es vor allem die Beziehung zwischen dem Meister und seinem ehemaligen Schüler, welche einen der interessantesten Aspekte der Serie abdeckt.

Wie auch bei Moon Knight aus dem Marvel Cinematic Universe, kommt die Serie teilweise zu langsam in Fahrt. Bei gerade einmal sechs Folgen, wovon eine nur 30 Minuten lang ist, ist das einfach schade. Viele Aspekte ohne großartige Relevanz dauern zu lange, wohingegen wahre Highlights viel zu schnell vorbei sind. In künftigen Serien dürfte gerne ein wenig mehr Dynamik an den Tag gebracht werden. Seitens des Soundtracks gibt es dagegen nichts zu bemängeln. Ein großer Faktor für eine trotz allem, gelungene Atmosphäre.

Das Fazit:

Obi Wan Kenobi ist eine grundsolide Serie aus dem weiten Kosmos von Star Wars. Es ist schön, Ewan McGregor in seiner Paraderolle wieder zu sehen und mehr über die Zeit seines Lebens zu erfahren, die bisher wenig bekannt war. Trotzdem kommt schnell das Gefühl auf, dass hier deutlich mehr möglich gewesen wäre. Rückblicke, Duelle mit Inquisitoren und Vader, alte Bekannte. Das alles führt automatisch zu Highlights und Gänsehaut Momenten. Doch reicht das aus? Nur bedingt. Denn inhaltliche Schwächen und kleinere Logiklücken, lassen sich auch von den sehr guten Leistungen der Darsteller nicht verdecken. Obi Wan Kenobi macht, wenn man sich darauf einlässt, viel Freude. Doch der bittere Beigeschmack bleibt, dass hier einiges an Potential verschenkt wurde.

Bewertung: 3 von 5.
  • Erstveröffentlichung: ab 27.05.2022
  • Regie: Deborah Chow
  • Darsteller: Ewan McGregor, Hayden Christensen, Moses Ingram uvm.
  • Folgen: 6
  • Laufzeit: 30-60 Min.
  • Staffel: 1
  • Genre: Abenteuer, Science-Fiction
  • Freigabe: ab 12 Jahren
  • Studio: Lucasfilm
  • Publisher: Walt Disney

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