Kritik – DC-Horror – Der Zombie-Planet
DC-Horror – Der Zombie-Planet ist der nunmehr dritte Band aus Tom Taylors Horror-Reihe rund um die Helden von DC Comics. Nachdem die Menschheit ins All geflüchtet ist, ist von der Erde wie wir sie kannten, nicht mehr viel übrig. Doch Cyborg gelingt es einen Notruf zu entsenden und schon bald versucht die neue Justice League, eine Heilung für das die Anti-Lebens-Formel zu finden. Worum es sonst noch geht, lest Ihr in meiner Kritik zum Comic aus dem Panini Verlag.
In DC-Horror – Der Zombie-Virus wurden wir Zeuge, wie die Anti-Lebens-Formel die Erde in großes Chaos gestürzt hat. Millionen Menschen verwandelten sich in blutrünstige Zombies. Unter den Opfern waren auch dutzende Helden der Erde. So unter anderem auch Batman, Superman und Wonder Woman. Den verbliebenen Menschen gelang es zu fliehen. Mittlerweile lebt der Großteil derer auf Erde 2. Als jedoch ein Notrufsignal die neu geformte Justice League erreicht und sie feststellen, dass es von Cyborg Vic Stone stammt, machen sich die Helden auf den Weg zur Erde. Schaffen sie es womöglich ein Heilmittel für das Virus und die infizierten Menschen zu finden?
In der postapokalyptischen Welt von Tom Taylor (Injustice, John Constantine – Hellblazer: Gefallene Engel) ist so einiges anders. Dazu gehört mittlerweile auch die Liga der Gerechtigkeit. Nachdem ihre Eltern Opfer des Virus wurden, schlüpfen nun Jon Kent und Damian Wayne in die Rollen ihrer Väter. Während Jon versucht seinem Vater in allen Belangen ebenbürtig zu sein, geht Damian etwas anders an die Sache heran. Technisch gesehen gleicht er Bruce, doch menschlich geht er besonnener vor. Er steht zu seinen Fehlern und macht keinen Hehl aus diesen. Interessante Aspekte, mit frischen Ideen.
Die Erde, das All, die Helden
Eine der Stärken der Reihe macht sich auch im dritten Band breit: Kurzweilige und optisch hervorragende Unterhaltung! Auch wenn die Geschichte oftmals tiefgründiger ist als man denken mag (siehe meine Kritik zu Band 1), ist es natürlich die Action, welche im Vordergrund steht. Diese findet diesmal auf drei Ebenen statt. Während wir auf der Erde einen Blick in Poison Ivy´s Unterschlupf werfen und zusehen, wie Batman und Co. ein Heilmittel herstellen wollen, macht sich John Constatine mit einer Gruppe Verbündeter (u.a. Red Hood, Zatanna, Ravenger, Swamp Thing) auf in den Kampf gegen Trigon, einen fiesen Dämon. Darüber hinaus hat es sich eine Gruppe von Superschurken und Reichen zur Aufgabe gemacht, mithilfe von Technik, die Zombies auszurotten – bitter, bedenkt man, was die Justice League vorhat!
Tom Taylor beweist mit DC-Horror – Der Zombie-Planet einmal mehr, weshalb er ein hervorragender Autor für Apokalypsen ist. Denn zwischen all den Kämpfen, der galaktischen Action und dem Blutvergießen schafft er es, Emotionale und ergreifende Parts einzubauen. Sei es das Zusammenspiel zweier sich liebender Charaktere oder das plötzliche und oftmals grausame Ableben einer Figur – nicht selten werden wir Zeuge einer emotionalen Punktlandung! Das alles spiegelt sich auch in der allgemeinen Atmosphäre wieder. Trotz der Fülle an Charakteren, bleibt die Dynamik allseits bestehen. Zwischen Sumpf und Weltraum wirkt nichts deplatziert.
Farbenspiel vom feinsten!
Trevor Hairsine hat bereits im ersten Band für die Zeichnungen gesorgt. Nach einer Auszeit bei Schurken gegen Zombies ist er zurück und begeistert abermals. Sein Stil passt wie die Faust aufs Zombie-Auge. Sowohl in Actiongeladenen Szenen als auch gefühlvollen Sequenzen, weiß er mit viel Feingefühl immer den richtigen Ton zu treffen. Untermalt (bzw. ausgemalt) wird das Ganze von Stefano Gaudiano. In teils kräftigen, teils bedeckten Farben weiß er tonal jederzeit, was die Reihe benötigt. Im Gesamtbild entstehen so sehr ansehnliche und atmosphärische Zeichnungen, welche den Stil von DC-Horror maßgeblich vorantreiben. Egal ob es der von Pflanzen geprägte Unterschlupf der Helden ist, der durch All fliegende Metron und die New Gods oder aber die Zombies selbst sind – die Optik gehört zu den klaren Highlights der Reihe!
Apropos Zombies: Wer mit Band 3 die Befürchtung hat, dass das Ganze langsam in monotones Zombie-Gemetzel ausartet, der liegt (zum Glück!) falsch. Zwar ist die Bedrohung allzeit vorhanden, doch der Fokus liegt vielmehr auf dem Zusammenspiel der Charaktere und dessen Zielen. In meinen Augen der richtige Weg um dem Einheitsbrei im Zombie-Genre zu entfliehen.
Das Fazit:
DC-Horror – Der Zombie-Planet von Tom Taylor und Trevor Hairsine ist eine gelungene Fortsetzung, welche die Geschichte mit großen Schritten voran bringt. Das Zusammenspiel von Charakteren wie Damian Wayne als Batman, John Constantine und New Gods wie Mister Miracle weiß vollkommen zu überzeugen und besitzt überdies eine tolle Dynamik zwischen Action und Emotionen. Optisch ist der Band, genau wie seine beiden Vorgänger, ein Genuss. Auch wenn die Handlung selbst in diversen Momenten vorhersehbar ist, weiß sie dennoch zu gefallen. Das oftmals Ungewisse (wer überlebt und wer stirbt) hält bei Laune und die Spannung aufrecht. Insgesamt kann jeder der bisherigen Bände auch eigenständig gelesen werden (ein Dank gilt dem informativen Vorwort). Für mehr Tiefe und im Allgemeinen empfiehlt es sich jedoch, die ganze Reihe zu lesen. Klarer Tipp für Fans der Materie und allen, die alternative Stories mögen.
- Erstveröffentlichung: 13.07.2021
- Autor: Tom Taylor
- Zeichner: Trevor Hairsine
- Preis: 22€
- Seiten: 212
- Genre: Horror/Superhelden
- Inhalt: DCeased: Dead Planet 1-7
- Verlag: DC Comics
- Erhältlich bei: Panini Verlag
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