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Kritik – Black Adam – Dwayne Johnson zwischen Himmel und Hölle

Black Adam ist der neuste Film von DC Comics, welcher uns nicht nur eine der mächtigsten Figuren des DC Universums präsentiert, sondern gleich die Justice Society etablieren will. Dwayne Johnson gegen Pierce Brosnan. Das alleine klingt bereits interessant. Doch ob der Film und seine Figuren einen Blick wert ist, erfahrt Ihr in meiner Kritik zum Warner Bros. Blockbuster aus Kahndaq, der Heimat des (Anti)Helden.

2600 v. Chr. im vermögenden Staat Kahndaq. Teth Adam ist ein Sklave, welcher von den mächtigen des Staates, wie tausende andere, ausgebeutet wird. Eines Tages lässt er sich das Leid nicht mehr gefallen und lehnt sich gegen die Herrscher auf. Im entscheidenden Moment wird er von Magiern ausgewählt, ein Held zu werden. Fortan ist er der Champion von KahndaqBlack Adam! 5000 Jahre später wird seine Kraft entfesselt, um seine Heimat abermals zu befreien. Doch die Justice Society, mit Hawkman (Aldis Hodge), Dr. Fate (Pierce Brosnan), Atom Smasher (Noah Centineo) und Cyclone (Quintessa Swindell) sieht das alles etwas anders… ein Kampf entfacht.

Im Vergleich zur Konkurrenz von Marvel, sind DC Comics Filme im Kino eher gering vertreten. Black Adam, von Jaume Collett-Serra, ist dabei am ehesten mit Filmen wie Justice League oder Wonder Woman zu vergleichen. Mit dem düsteren, dramaturgischen und überaus gelungenen The Batman, hat der Film über den mächtigen Antihelden wenig gemein. Warner Bros., zu dem DC Comics gehört, hat viele Ideen für ihre Helden. Doch leider fehlt auch nach Jahren, immernoch das richtige Konzept.

Dwayne Johnson als Black Adam (Bild: Warner Bros./New Line Cinema)
Dwayne Johnson als Black Adam (Bild: Warner Bros./New Line Cinema)

Black Adam – Champion der Einfältigkeit

Ein Problem, welches leider einige der DC Comics Filme mit sich bringen, ist der Eindruck, das Style über Substanz gesetzt wird. Optisch macht Black Adam einiges her. Seien es die Kämpfe zwischen dem Champion aus Kahndaq und der Justice Society, das Design der Figuren oder der Wüstenstaat selbst. Inhaltlich sieht das alles dann aber schon anders aus. Die Handlung ist relativ einfach gestrickt, schwächelt dabei aber enorm. Vieles wirkt gehetzt, Beweggründe von Figuren sind oft nicht ersichtlich und gerade hinsichtlich solcher Figuren wie Hawkman oder Dr. Fate, hätte man sich mehr Input und Charakterstudie wünschen können. Fans wissen wer die Herrschaften sind, alle anderen werden zweifelsfrei vor Fragen gestellt, die nicht beantwortet werden.

Gleichzeitig befinden wir uns mit Black Adam selbst in einem Dilemma. Zwar halte ich Dwayne Johnson für eine gute und optisch durchaus passende Besetzung der Rolle, doch zu einem wirklichen Höhenflug kann er dem Charakter nicht helfen. Zu einfältig, zu monoton spielt er den Antihelden. Dabei ist nicht auszuschließen, dass auch das eher schwache Drehbuch seinen Teil dazu beiträgt. Doch letzlich spielt Johnson eine Rolle perfekt – nämlich sich selbst! Im Kontrast dazu erleben wir Pierce Brosnan, als wirklich gelungenen Dr. Fate, der hervorragend zur Rolle passt und von dem man gerne mehr sehen würde.

Dr. Fate (Bild: Warner Bros./New Line Cinema)
Dr. Fate (Bild: Warner Bros./New Line Cinema)

Gott oder Hofnarr?

Black Adam existiert bereits seit 1945, mit seinem Auftritt in The Marvel Family #1 im Kosmos von DC. Regelrecht heldenhaft war der eigentliche Schurke seitdem nie. Zwar gehörte der Charakter jüngst gar zur Justice League, doch eigentlich ist er eins – ein Schurke! Im Film versucht man den Charakter daher, eher in die Richtung eines Antihelden zu lenken. Zynismus, Gewalt und Erbarmungsloses töten, gepaart mit Humor und Nächstenliebe. Eine gewagte Kombi, die tatsächlich aber oftmals aufgeht und funktioniert. Zumindest hier gelingt das Konzept. Dennoch lotet man dadurch keinesfalls, die gesamte Bandbreite der Figur aus. Metaverweise auf andere Helden, auf die Comics eben jener und allgemeine Superhelden Themen machen Spaß, bleiben aber letzlich als belangloses Element zurück. Gleiches gilt für Figuren wie Cyclone und Atom Smasher. Letzterer hat scheinbar einzig die Aufgabe, für Lacher zu sorgen – schade!

Generell wirken einige Szenen zu lange, Schauplätze und diverse Handlungen wiederholen sich zu oft und in gewissen Szenen, fehlt die nötige Konsequenz. Der Einsatz von Zeitlupen in Actionszenen ist, erneut, in zu hoher Masse enthalten. Weniger Zeitlupe, mehr Charakterstudie wäre ein sinnvolleres Konzept gewesen! Der Film hat Schauwerte und bringt sehenswerte Charaktere mit sich. In Gänze reicht das aber nicht.

Das Fazit:

Black Adam von Jaume Collett-Serra ist ein Film über einen gottgleichen Helden aus Kahndaq. Leider ist Film mit Dwayne Johnson aber alles andere als göttlich. Zu viele Schwächen bringt das Drehbuch mit sich, zu einfältig die Inszenierung. Zwar ist die Optik und damit gepaart die Action sehenswert, aber das allein rettet den Film nicht. Die Justice Society als Gegenpart wirkt gelungen, kann sich aber nicht so recht entfalten. Black Adam brachte enormes Potential mit, verlor es jedoch im Sand der Wüste. Immerhin: Dranbleiben lohnt sich! Die Mid-Credit Scene dürfte vielen Fans gefallen – wenn es denn so kommt!

Bewertung: 2 von 5.
  • Erstveröffentlichung: 20.10.2022
  • Regie: Jaume Collet-Serra
  • Darsteller: u.a. Dwayne Johnson, Pierce Brosnan, Dani Garcia, Beau Flynn
  • Laufzeit: 124 Minuten
  • Freigabe: ab 12 Jahren
  • Genre: Action, Superhelden
  • Studio: New Line Cinema
  • Piblisher: Warner Bros.

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