Leaks und Gerüchte – Gründe und was das mit der Vorfreude macht
Leaks und Gerüchte sind überall! Ob wir uns durch die neuesten Nachrichten klicken, uns über verschiedene Themen informieren oder in sozialen Medien surfen. Fast täglich fangen unsere Blicke Nachrichten, Gerüchte, Klatsch und Leaks aus Hollywood ein. Dabei handelt es sich um Trailer oder allgemeine Informationen über Filme, Spiele und ähnliche Dinge. Allerdings stoßen wir auch immer häufiger auf Berichte über Überraschungsauftritte verschiedener Stars in Filmen, Handlungs Details kommender Blockbuster oder anderen Themen, die ursprünglich nicht als Nachrichten gedacht waren. Das führt oft zu wilden Debatten, Gerüchten und sowohl positiven als auch negativen Stimmungen über zukünftige Projekte. Um herauszufinden, wie all das unsere Vorfreude beeinflusst, wie Leaks entstehen und vieles mehr, lest ihr in meinem Artikel.
Derzeit kursieren täglich neue Leaks, zum kommenden Marvel Blockbuster Deadpool 3 im Netz. War es anfangs noch ein Gerücht, das Hugh Jackman in seine Rolle als Wolverine zurückkehrt, entstand recht schnell Gewissheit. Anders ist es da mit Leaks, welche tief in die Handlung des Blockbusters blicken lassen, mögliche Gastauftritte und überraschungen vorweg nehmen und weitere, ähnliche Fälle. Selbstredend bedeutet ein Leak oft nicht, dass es auch so eintreten wird. Nicht jeder Leak stammt von einer sicheren oder vertrauensvollen Quelle. Mittlerweile gibt es aber diverse solcher Spezialisten, die oftmals richtig liegen bzw. in der Vergangenheit lagen.
Deadpool 3 ist in diesem Szenario das aktuell wohl populärste Beispiel, an Leaks und Gerüchten im Internet. Genau wie dem Film mit Ryan Reynolds als Antiheld, geht bzw. ging es immens vielen Publikationen. Unabhängig von der Information, welche öffentlich wird, haben die Macher, Stars und Studios dadurch teilweise erhebliche Probleme. Denn durch die vielen Diskussionen zu Casting Entscheidungen, die Debatten um Handlungen oder dem toxischen Hate, der vielerorts geschürt wird, scheinen die Macher oftmals in Zugzwang zu geraten. Genau hier beginnen oftmals die Probleme, wodurch Filme und deren Handlungen, in sich zerbrechen. Der Druck, den das Internet und die Community auf Macher und Kreative heutzutage ausüben, ist immens.
Was ist ein Leak überhaupt? Leak bedeutet auf deutsch Loch oder Leck und kann daher als eine undichte Stelle angesehen werden. Anders als in politischen Belangen, stecken oft keine Hacker hinter diesen Veröffentlichungen, sondern sog. Whistleblower. Mitarbeiter oder Vertraute eines Unternehmens. Die Beweggründe können dahingehend vielseitige Formen annehmen. Sei es Ärgernisse betreffend des Arbeitgebers, Böswilligkeit oder schlichtweg Profitgedanken. Dieses Phänomen ist dahingehend allerdings alles andere als neu. Bereits vor etlichen Jahrzehnten, gelangen Informationen an andere Orte, als vorgesehen. Zu den bekanntesten Fällen zählen die Watergate Affäre, WikiLeaks rund um Julien Assange oder aus der jüngeren Vergangenheit, Leaks von Oscarprämierten Filmen wie 1917.
Leaks und Gerüchte – Ein Störfaktor?
Vor wenigen Wochen machte ich auf meinem Instagram Kanal eine Umfrage, wie meine Leser*innen zu diesem Thema stehen. Auf die Frage, ob Leaks etc. stören, fiel die Summe wie folgt aus:
- 44% – Definitiv, raubt die Überraschung!
- 26% – Raubt die Vorfreude!
- 17% – Ist mir gleichgültig!
- 23% – Macht vieles im Vorfeld madig (durch Social Media)!
Der Mehrheit unter den Konsumenten, begegnen Leaks und dergleichen, also als Störfaktor. Ich selbst schließe mich dabei nicht aus. Nicht selten erreichten mich zuletzt Informationen zu Publikationen, welche mir Teile der Vorfreude raubten oder dessen dazugehörige Social Media Debatten, mich haben zweifeln lassen. Wieso also ist das Internet überschwemmt mit solchen Informationen? Klicks und Profit! Mit „geheimen Informationen“ lässt sich Geld verdienen. So wie J.J. Jameson in den Marvel Comics gerne Bilder von Spider-Man abdruckt, so sehr wollen Media Plattformen dieser Tage Leaks in den Umlauf bringen.
Verzerrte Erwartungen
Man könnte natürlich das Argument vorlegen, das man ja nicht zwingend auf einen Link klicken muss, wenn man ihn sieht, um so den Informationen zu entgehen. Doch was einfach gesagt ist, ist noch lange nicht getan. Auf Social Media Plattformen wie Instagram, Facebook oder Twitter (X), ist man unweigerlich der Gefahr von Spoilern ausgesetzt. Einmal zu weit gescrollt, und schon sieht man Bilder aus Szenen, solche die als Hinweis dienen und Charaktere abbilden oder man liest unbedacht eine Headline, die man lieber nicht gesehen hätte. Letzteres reicht oftmals schon, um Eindrücke zu liefern. Sei es Interesse, sei es eine verkommene Überraschung. Anhand des Beispiels um Deadpool 3, gab es so eine Information, welche mir (sollte sie denn so eintreffen) im Kino enorme Freude bereitet hätte. Der Überraschungsmoment wäre enorm ausgefallen.
Was macht dieses Beispiel nun mit meiner Erwartungshaltung zum Film? Einerseits ärgere ich mich, dass ich vorab davon erfahre habe. Auf der anderen Seite besteht allerdings nach wie vor die Möglichkeit, dass der Leak eine Finte war, und so gar nicht eintritt. So erwarte ich womöglich eine Szene, welche gar nicht im Film landet oder nie vorgesehen war. Eine Zwickmühle an Emotionen und Erwartungen. Ausgelöst, durch eine Überschrift im Netz. Leaks und Gerüchte bestimmen derzeit die Informationsquellen der Medien. Welche Info wahr ist und welche lediglich erfunden, lässt sich oft nur schwer identifizieren. Mittlerweile gibt es gewisse User (oft auf Reddit), welche häufig Leaks veröffentlichen, welche in dieser Form eintreten. Daher gelten deren Leaks somit auch oft als zuverlässig. Wird keine Quelle angegeben oder der Whistleblower ist unbekannt, klingeln häufiger die „Fake Alarmglocken“. Sicher vorhersagen, kann man diesen Punkt allerdings so gut wie nie.
Immense Schäden für Studios, Publisher und Kreative
Wie wir bisher gemerkt haben, können Leaks und Gerüchte Folgen haben. Verzerrte Erwartungen, fehlende oder getrübte Vorfreude, vermasselte Überraschungen. Viel kostenintensiver, können jene allerdings für die Macher sein. So wurde erst kürzlich der Super Mario Bros. Film, komplett auf Twitter geleaked. Schätzungsweise 9 Millionen Zuschauer haben den Kinofilm dort gesehen, vervielfältigt und ggf. heruntergeladen. Für die Macher ein regelrechtes und kostspieliges Desaster. Man möge sich nur einmal vor Augen führen, welche Einnahmen einem Studio fehlen, wenn Kinotickets durchschnittlich 10€ kosten und 9 Millionen Tickets weniger gekauft werden. Selbstredend ist diese Rechnung nur ein loses Beispiel. Auch hinsichtlich Promotion entstehen große Gefahren. Wenn beispielweise PR Vorhaben ins Wasser fallen, weil Informationen vorab an die Öffentlichkeit geraten.
Was natürlich als zusätzliche PR gesehen werden kann, entpuppt sich häufig allerdings als besagtes Desaster. Popkultur wird heutzutage unweigerlich im Internet gelebt. Meinungen über Meinungen prasseln auf die Community herein. Leider stecken darin auch immense Halbwahrheiten, welche Filmen und Publikationen, immer öfter zum Verhängnis werden. Filme, Comics und Serien werden ungesehen madig gemacht. Schlechte Bewertungen trüben den Eindruck, Einnahmen bleiben aus. Der Rattenschwanz scheint oft nicht ersichtlich. Etwas wird madig gemacht, das jene Personen eigentlich mögen. Einnahmen bleiben aus, mögliche Fortsetzungen werden gecancelt. Jene, welche das Produkt madig gemacht haben wundern oder ärgern sich, dass nichts neues kommt – eine neue Debatte ist entfacht. Ein Teufelskreis von schlechter Laune und ungewollter, negativer PR.
Leaks, Gerüchte und der Wandel der Zeit
Wurde früher im Vorfeld eines Films maximal ein Trailer veröffentlicht, Interviews für Magazine und Nachrichten gegeben und womöglich Werbung geschaltet, sieht das Ganze heutzutage anders aus. Immer mehr Trailer und Bilder erreichen die Konsumenten, immer mehr Promotion wird geschaltet. Im Musik Sektor erscheinen oftmals vier oder fünf Singles vorab, wodurch bereits halbe Alben vorher veröffentlicht werden. Hinsichtlich Printmedien wie Comics oder Büchern, hält sich dieses Phänomen glücklicherweise noch in Grenzen. Publisher geraten in unserer schnelllebigen Gesellschaft, jedoch immer öfter in Zugzwang. Mit Promotion zu beliebten Publikationen lässt sich Geld verdienen. Gelangen gewisse Informationen jedoch per Leak in den Umlauf, kann der Macher allerdings oft kein Profit einnehmen. Ergo – Informationen werden auch seitens der Studios und Herausgeber, immer früher veröffentlicht um einem Leak zu entgehen. Verübeln kann man jenen dieses Vorgehen ehrlicherweise kaum. Wer will schon leer ausgehen, wenn viel Geld und Arbeit in ein Produkt gesteckt wird?
Doch auch durch den enormen, gewollten Informationsfluss, kann schnell eine Übersättigung eintreten. Getrübte Vorfreude, weil ein Trailer weniger es auch tut. Oder schlicht ein Charakterposter zu viel, welches Vorfreude und Überraschung raubt. Leaks und die damit verbundenen Gerüchte, sind in unserer Medienlandschaft kaum noch zu vermeiden. Auch Gesetze und Verbote dagegen, bringen kaum Erfolge. Letztlich bleibt also nur vorsichtigeres Konsumieren von Social Media Plattformen und abwarten, wie sich die Thematik entwickelt, eine geringe Abhilfe.
Wie steht Ihr zu dem Thema? Verratet es mir in den Kommentaren oder auf meinem Instagram Kanal.
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