Kritik – John Constantine: Hellblazer 2 – Okkulte Meerjungfrauen & Hipster
John Constantine: Hellblazer 2 ist der abschließende Band von Simon Spurriers Run, welcher im DC Black Label erschienen ist. Dort erfindet sich der beliebteste Okkultist auf dem DC Comics Universum nicht nur neu. Er begegnet Meerjungfrauen, Hipstern und… sich selbst? Allerhand dubiose Dinge. Wie so oft im Leben des Magiers. Seit dem 29.06.2021 ist der Band im Panini Verlag erhältlich. Meine Kritik findet Ihr nachfolgend.
John Constantine kämpfte in der Apokalypse, besiegte dunkle Dämonen und gar den Teufel selbst. Doch an besessenen Smartphones und Hipstern beißt er sich die Zähne aus. Bereits in Band 1 (Kritik? Hier entlang!) musste er den Tatsachen ins Gesicht blicken, dass er scheinbar in einer alternativen Zeitlinie gefangen ist. Zwischen Visionen und Realität bewegend durchlebt er, wie so oft, finstere Abenteuer. Egal ob es Meerjungfrauen, Einhörner oder seine schlimmsten Feinde sind – sein stetiger Begleiter ist allseits bereit. Ein Glimmstängel im Mund! Doch was wäre, wenn sein schlimmster Feind er selbst ist? Der furiose Abschluss von Simon Spurriers gefeiertem Run.
John Constantine: Hellblazer 2 macht genau dort weiter, wo der erste Band aufgehört hat. Mit einer wunderbaren Dynamik und spannenden Ansätzen, setzt Simon Spurrier die Geschichte fort. Empfehlenswert ist es den ersten Band zu kennen, da sonst viele Elemente nur schwer verständlich sein könnten. Erneut sind es klassische Elemente aus der Welt von Constantine, welche toll integriert wurden. Der Zynismus und das düstere aus vergangenen Tagen und Stories passt optimal zum bunten und spritzigen Element, welches integriert wurde. Dadurch entsteht eine abwechslungsreiche Dynamik, die bei Laune hält. Im Verlauf der Handlung nimmt das „spritzige“ jedoch immer weiter ab, was aus Sicht der Story aber definitiv Sinn ergibt.
Hellblazer – 2 Kreative, 1 Story
Wer Band 1 gelesen hat wird wissen, dass die Story innerhalb des Sandman Universums spielt. Der legendären DC Vertigo (Der Vorgänger des DC Black Labels) Reihe von Neil Gaiman. Während wir im Vorgänger recht schnell darauf verwiesen wurden, indem eine Book of Magic Ausgabe enthalten war, finden sich im zweiten Band nur noch wenige Anspielungen darauf. Dieser Fakt ist in meinen Augen recht schade, da dadurch viel Potential geboten wurde. Da die Reihe bereits vor Veröffentlichung gekürzt wurde, könnte hier die Antwort liegen. Durch die Corona-Pandemie geschuldet, musste die Reihe von einer Ongoing zu einer Limited Serie schrumpfen. Der allgemeinen Qualität der Reihe tut das allerdings nicht schaden. Zu beachten ist dabei aber, dass der Fokus erneut weniger auf ausufernder Action, sondern mehr auf atmosphärischer Unterhaltung liegt.
Wie bereits im ersten Band, wird die kreative Arbeit geteilt. Genauer gesagt zwischen Aaron Campbell und Matías Bergara. Campbell ist dabei der Mann für die groben Linien. Sein Stil passt in meinen Augen hervorragend in die Welt des Hellblazers. Düster und grimmig wirken seine Zeichnungen und verleihen der Szenerie dabei eine ganz eigene Atmosphäre. Würde Garth Ennis noch einmal Gedanken zum Magier niederschreiben, wäre er definitiv weit oben in meiner Liste der Favoriten. Auf der anderen Seite stehen die eher helleren und durchaus freundlicher wirkenden Zeichnungen des aus Uruguay stammenden Matías Bergara. Das er den Part mit dem Hipster zeichnet ist dabei durchaus sinnig. Immerhin passt dieser stilistisch eher zum seinem Stil als zu dem Campbells. Zusammen genommen bietet sich durch die zwei verschiedenen Stile eine schöne Dynamik, die man allerdings mögen muss.
Das Fazit:
John Constantine: Hellblazer 2 erfindet das Rad zwar nicht in Gänze neu, Simon Spurrier schafft es aber gekonnt, neue Elemente einzubringen. Sprechende Smartphones und Hipster. Vor einigen Jahren sicherlich undenkbar. Dadurch zeigt sich aber auch, dass Figuren wie John Constantine auch mit der Zeit gehen können, ohne das es zu aufgesetzt wirkt. Denn trotz allem, bleibt der Kern bestehen. Der kettenrauchende Okkultist ist zynisch und düster wie in besten Vertigo-Zeiten. Das nur wenig Potential aus der Verbindung ins Sandman Universum geschöpft wurde ist schade, letztendlich aber zu verschmerzen. Aus persönlicher Sicht, gefällt mir der Kontrast zwischen den Zeichnungen von Campbell und Bergara nach wie vor eher wenig. Ersterer ist für mich der klare Sieger. Ohne Frage verstehen beide Parteien ihr Handwerk aber mit Bravour, weshalb ich diesen Punkt nur bedingt als Kritikpunkt ansehe. Im Gesamtbild findet sich eine spannende Story mit interessanten Ansätzen, welche sowohl für Fans als auch Neueinsteiger geeignet ist. Nicht vergessen Salz vor die Tür zu streuen, bevor Ihr anfangt zu lesen!
- Erstveröffentlichung: 29.06.2021
- Autor: Simon Spurrier
- Zeichner: Aaron Campbell / Matías Bergara
- Verlag: DC Comics / DC Black Label
- Preis: 19€
- Seiten: 172
- Format: Softcover
- Genre: Mystery/Horror/Magie
- Erschienen bei: Panini Verlag
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