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Kritik – Black Widow – Überzeugt Marvels neuer Film?

Mit Black Widow kehrt Marvel, nach einer zwangsweise langen Abstinenz, in die Kinos zurück. Seit dem 08.07.2021 läuft der Film hierzulande und beschert uns dabei einen Agenten-Thriller, der es in sich hat. Die geballte Ladung Action und Spannung im Gepäck, bekommt Fan-Liebling Natasha Romanoff (Scarlett Johansson) ihren eigenen Film. Parallel dazu ist der Comic-Blockbuster seit dem 09.07.2021 über den hauseigenen Streaming-Dienst Disney Plus verfügbar, wo er im VIP-Access abrufbar ist. Hier erfahrt Ihr alles, was Ihr über den Film wissen müsst.

Als erstes sei zu erwähnen, dass der Film unmittelbar nach „Civil War“ spielt. Damit baut er Brücken, welche als Bindeglied zu Avengers Infinity War und Endgame fungieren. Natasha wird von der US-Regierung gesucht, da sie gegen das Sokovia Abkommen verstieß. Ihre heldenhaften Aktivitäten gelten als Verbrechen, welches gegen das Abkommen verstößt. Während ihrer Flucht muss sich die Black Widow jedoch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Lange bevor sie eine Avenger wurde, durchlebte sie eine schwierige Kindheit voller Schmerzen. Der geheimnisvolle Taskmaster hat es auf die Agentin abgesehen. Yelena (Florence Pugh – Midsommar), ihre Schwester, steht Ihr im Kampf zu Seite. Genau wie die russische Version von Captain AmericaRed Gurdian a.k.a Alexei (David Harbour – Stranger Things).

Lange mussten Fans auf den neuen Film der Marvel Studios warten. Corona bedingt wurde der Film diverse Male verschoben. Der Vorfreude konnte diese Tatsache jedoch wenig entgegensetzen. Allgemein gilt Black Widow Natasha Romanoff als eine der Lieblinge der Fans. Bereits seit einigen Jahren wurde ein Solo-Abenteuer der Agentin gefordert. Umso erfreulicher ist es, dass wir es nun endlich sehen können. Inszeniert wurde das Ganze von Cate Shortland. In ihren bisherigen Werken überzeugte die Regisseurin mit stark inszenierten Frauen. Beste Voraussetzungen also, für einen Film über eine Heldin.

Florence Pugh, David Harbour und Scarlett Johansson in Black Widow (Marvel Studios 2021. All Rights Reserved.
Die Hauptfiguren – Yelena, Alexei, Natasha – Marvel Studios 2021. All Rights Reserved.

Black Widow und der rote Raum

Die russische Agentin debütierte bereits 1964 in Tales of Suspense #52. Ein Mitglied der Avengers wurde sie erst wenige Jahre später, als der Charakter sich innerhalb der Marvel Comics etablierte. Eine Figur mit solch einer langen Vergangenheit, bringt natürlich allerhand Input mit sich. Umso erfreulicher ist es, dass wir auch innerhalb des Marvel Cinematic Universe nun einige Infos mehr über ihre Vergangenheit erhalten. Angefangen in ihrer Kindheit und Jugend erfahren wir, dass sie eine brutale und energische Ausbildung durchleben musste. Die Ausbildung führt durch den so genannten „roten Raum„. Genau dieser wird noch eine größere Rolle spielen, auf welche ich an dieser Stelle aber nicht weiter eingehen werde. Der Kopf der Organisation hinter den Black Widows stört die Schnüffelei jedoch gewaltig. Kurzerhand schickt er den Taskmaster in den Kampf gegen unsere Helden.

Dieser debütierte 1980 in Avengers #195 und findet sich seitdem in vielen Publikationen des Verlags wieder. Hier feiert er sein Debüt innerhalb der Filme. Da er, veranlagt durch sein fotografisches Gedächtnis, die Kampfstile etc. seiner gegner nachahmen kann, ist er ein unangenehmer Gegner. Apropos Kämpfe: Black Widow überzeugt mit dynamischen und intensiven Kämpfen. Egal ob es im freien Fall, engen Gassen oder auf Motorrädern ist. Die Action weiß stets zu gefallen. Optisch gibt sich der Film abwechslungs- und kontrastreich, was nicht zuletzt an den routiniert guten Effekten liegt.

Der Taskmaster (Marvel Studios 2021. All Rights Reserved.)
Der Taskmaster! – Marvel Studios 2021. All Rights Reserved.

Agenten unter sich

Eine der größten Stärken des Films ist das Zusammenspiel der Hauptfiguren. Tonal gibt sich der Film zwar recht ernst und reiht sich damit durchaus in die Riege von Captain America: The Winter Soldier sowie The Falcon and the Winter Soldier ein, bringt allerdings etwas mehr Humor mit sich. Florence Pugh und Johansson agieren dabei glaubhaft und laden diverse Male zum schmunzeln ein. Regelrechte Lacher generiert der wuchtige aber gelegentlich etwas verrückte Red Guardian. Der gute Laune Pol im Film, wenn man denn so will.

Gerade diese eigentlich so positive Harmonie ist es aber, die gleichzeitig einen Kritikpunkt ausmacht. Denn gewisse Szenerien der Handlung wirken zu gewollt und konstruiert. Mit den Informationen welche der Film uns gibt, ist es schwer vorstellbar, wie solch eine regelrecht familiäre Bindung zwischen diversen Charakteren entstehen konnte. Womöglich liegt es an der Erfahrung nach über 20 MCU Filmen, doch diverse Ereignisse waren relativ vorhersehbar. Hier hätte gerne ein wenig mehr Rätsel und Spannung enthalten sein können. Ab und an ist jedoch der eine oder andere Twist enthalten, weshalb ich diesen Faktor nur bedingt als Kritikpunkt einordne.

Das Fazit:

Black Widow hat lange auf sich warten lassen. Der Film mit Scarlett Johansson als russische Ex-Agentin und Avengers Mitglied Natasha Romanoff schlägt dabei in eine ähnliche Kerbe, wie der allseits beliebte, zweite Captain America Film. Doch hat sich das Warten auch gelohnt? In meinen Augen ja! Natürlich erfindet der Film von Cate Shortland das Genre nicht neu. Er weiß aber über die gesamten 135 Minuten zu unterhalten und belohnt dabei mit packenden Kämpfen, interessanten Hintergrundinformationen und spaßigen Charakteren. In welcher Form man einige davon noch einmal wiedersehen wird, ist zum jetzigen Stand natürlich ungewiss. Die Darsteller liefern allesamt eine hervorragende Leistung ab und auch musikalisch weiß der Film zu überzeugen. Ob der Film ein Must Watch ist muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Fans der Black Widow und Marvel Fans im Allgemeinen sollten ihn sich aber nicht entgehen lassen.

Bewertung: 3.5 von 5.
  • Erstveröffentlichung: 08.07.21 (Kino)/09.07.21 (Disney Plus)
  • Regie: Cate Shortland
  • Darsteller: Scarlett Johansson, Florence Pugh, David Harbour uvm.
  • Länge: 135 Min
  • Freigabe: Ab 12 Jahren
  • Studio: Marvel Studios/Disney
  • Genre: Thriller/Superhelden

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