Kritik – Swamp Thing: Geschichten aus dem Sumpf
Swamp Thing gehört zu den beliebtesten Figuren des DC Universums. Zumindest, wenn man sich abseits der großen Helden wie Batman und Superman umsieht. Was passiert, wenn sich kreative Köpfe wie Tom King, Brian Azzarello, Greg Capullo oder Len Wein versammeln, sehen wir in diesem Band. Denn Geschichten aus dem Sumpf ist ein hervorragender Überblick, über die Bandbreite des grünen Monsters aus den Sümpfen Lousiannas. Neben geheimnisvollen und philosophischen Ansätzen, steht ihm auch Action und leichtere Kost oftmals gut. Welche Geschichte einen Eisner Award gewonnen hat und was es mit der letzten Story von Swampie Erfinder Len Wein auf sich hat, lest Ihr hier.
In der langen Geschichte von Swamp Thing, haben bereits dutzende Kreative ihre Visionen zu Papier gebracht. Angefangen 1971 in House of Secrets und erfunden von Len Wein und Bernie Wrightson, waren es Namen wie Alan Moore, Scott Snyder oder Charles Soule, welche ihre Ideen und Visionen realisiert haben. Bereits seit langem kommt der beste Horror aus dem Sumpf. Der Avatar des Grünen, der einst der Wissenschaftler Dr. Alec Holland war, gilt seit Jahrzehnten als Held und Beschützer der Schwachen und Hilflosen. Auf 212 Seiten finden sich poetische, düstere und spannende, in sich abgeschlossene Geschichten aus dem Sumpf.
Als klares Highlight, wartet direkt zu begin des Comics, die Kurzgeschichte von Tom King und Jason Fabok auf die Leser/innen. Die mit dem Eisner Award ausgezeichnete Geschichte führt uns tief hinein in den gnadenlos eingeschneiten Sumpf. Swamp Thing hilft einem Kind dabei, aus den Sümpfen zu entkommen. Immer wieder ist von einem fiesen Schneemonster die Rede. Doch wovon redet der Junge? Das fragt sich mit zunehmender Zeit auch unser grünes Monster. Als die Lage immer aussichtsloser wird, erkennt er das dunkle Geheimnis des Schnees. Atemberaubend und packend. Mit diesen Worten lässt sich diese prämierte Geschichte wohl am besten beschreiben. Atmosphärische Zeichnungen, treffen auf packende Wendungen sowie Action. Klarer Tipp für alle Fans des Charakters.
Swamp Thing – Len Weins Vermächtnis. Ein letztes Mal!
Geschichten aus dem Sumpf ist nicht nur eine Sammlung von diversen Kurzgeschichten. Darin findet sich auch die letzte Geschichte über das Sumpfmonster, die Erfinder Len Wein vor seinem Tod geschrieben hat. Da er allerdings nicht mehr dazu kam, seine Vision mit einem Lettering zu versehen, kommt sie gänzlich ohne Text aus. Stattdessen findet sich im Anschluss das Script, welches Wein verfasst hat. Dieses lässt offen, worauf er hinaus wollte und richtet sich an Zeichner Kelly Jones. Neunziger Fans dürften mit den kontrastreichen Bildern des Zeichners durchaus vertraut sein. Hinzu kommt, dass er mit „Die Toten schlafen nicht“, die vorherige Miniserie von Len Wein bebildert hat (ebenfalls bei Panini erschienen). So ist es eine bittersüße Erfahrung, sich dieser letzten Vision eines der Größten Talente der Comicwelt hinzugeben. Wie die Geschichte weitergehen würde, werden wir nie erfahren. Die letzte Splashpage endet aber mit einem regelrechten Highlight!
Sumpfgestöber, Liebe und Gegner – Ein kreatives Miteinander
Nachdem gleich zu Anfang mit zwei klaren Highlights aufgewartet wurde, ist es natürlich schwer, die Qualität aufrecht zu halten. Tatsächlich erreicht der Band im Anschluss nur noch selten diese enorme Qualität. Positiv zu erwähnen, sind dahingehend in jedem Fall die kreativen Ergüsse von Autoren Mastermind Brian Azzarello (100 Bullets, Batman Damned) und Zeichengenie Greg Capullo (Batman, Spawn). Die Swamp Thing Giant Ausgaben eins bis sieben sind die einzigen, die eine Art fortlaufende Story inne haben. Diese setzt den Fokus allerdings eher auf Action und kommt daher nicht wirklich an das poetische und packende von King oder Wein heran. Schlimm ist das allerdings nicht. Wie eingangs erwähnt, zeigt der Band, welche Bandbreite der Charakter inne hat. Dabei ist es natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Wenngleich mir, persönlich gesehen, die eher nachdenklichen und poetischen Geschichten besser gefallen, bieten die weiteren Vertreter in dieser Sammlung einen tollen Querschnitt, über die Geschichte von Alec Hollands Alter Ego. Neben alten Bekannten wie dem Floronic Man Jason Woodrue, Anton Arcane oder dem Rot, sind es auch unbekannte oder neuere Figuren, die wir zu Gesicht bekommen. Damit bietet der Band vor allem für Neueinsteiger eine tolle Möglichkeit, sich ein wenig mit der Geschichte und der Mythologie des Sumpfmonsters vertraut zu machen.
Das Fazit:
Swamp Thing: Geschichten aus dem Sumpf ist eine Sammlung von Kurzgeschichten. Geschrieben wurden diese von Größen wie Tom King, Len Wein oder Brian Azzarello und Tim Seeley. Seitens der Zeichner sind Namenhafte Vertreter wie Kelly Jones, Greg Capullo oder Jason Fabok vertreten. Als klares Highlight fungiert die, mit dem Eisner Award prämierte, Geschichte von King und Fabok. Swamp Thing Unterhaltung erster Güte, auf den Spuren von Alan Moore! Damit ist der Band auch ein klares Must Have für Fans der Figur. Gleichzeitig ist er aber auch eine hervorragende Chance für Neuleser, den Charakter kennenzulernen. Auf 212 Seiten verteilen sich diverse Geschichten. Dass dabei die Eine mehr Anklang findet als die Andere, ist ganz normal. So sind einzelne Kapitel inhaltlich leider weniger ausgereift. Letztlich ist es eine Frage des eigenen Geschmacks. Generell sollte hier aber für jeden etwas dabei sein. Eines steht fest – Der Band macht Lust auf mehr!
- Erstveröffentlichung: 14.12.2021
- Autoren: Tom King, Brian Azzarello, Len Wein, Tim Seeley, Tom Taylor
- Zeichner: u.a. Greg Capullo, Kelly Jones, Jason Fabok, Joelle Jones
- Preis: 22€
- Seiten: 212
- Genre: Action, Superhelden, Horror
- Verlag: DC Comics
- Erhältlich bei: Panini Comics Deutschland / Dudes Comic Corner
- Inhalt: Cursed Comic Cavalcade Special 1, Swamp Thing Giant 1-7, Swamp Thing Winter Special & Material aus Swamp Thing Horror Giant 1, Young Monsters in Love Special 1
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