Kritik – God Country – Donny Cates, Schwerter und Demenz
Mit God Country bringt der Cross Cult Verlag einen Titel von Donny Cates (Venom, Silver Surfer: Black) heraus, welcher von Göttern, Schwertern und Demenz handelt. Unterstützt wird er von Zeichner Geoff Shaw (Crossover, Conan). Die Miniserie verspricht nicht nur Fantasy Action, sondern auch eine interessante Herangehensweise, an ein schwieriges Thema. Ob sich der Titel jedoch lohnt, erfahrt Ihr in meiner Kritik.
Lesezeit: 4 Minuten
Emmett Quinlan lebt im tiefsten Texas. Der verwitwete, alte Mann hat nicht nur mit Demenz zu kämpfen. Auch unkontrollierte Gewaltausbrüche gehören dazu. Die örtliche Polizei und Emmetts Familie, wissen langsam nicht mehr weiter. Als ein verheerender Tornado die halbe Stadt zerstört, erhebt sich der alte Mann plötzlich aus den Trümmern. Die Demenz scheint vergangen zu sein und der Grund dafür, ist ein mächtiges Schwert. Emmett Quinlan ist damit weit und breit der Einzige, der sich mächtigen Monstern stellen kann, die der Sturm zu Tage führte…
Mit God Country liefert uns der Erfolgsautor Donny Cates einen Genremix, welcher viel Potential mit sich bringt. Fantasy-Action und Mystery sowie leichten Anleihen von Horror und Drama. Keine alltägliche Zusammenstellung. Cates‚ Ziel ist es dabei merklich, ein interessantes Worldbuilding einzubauen.
God Country – Ein Land voller Götter?
Die Miniserie beginnt emotional und zeigt auf, in welche Richtung sich das Spektakel entwickeln soll. Charaktere werden vorgestellt und wir lernen geheimnisvolle Welten kennen. Emmett steht dabei vor vielen, Lebensverändernden Entscheidungen. Er gilt als der Auserwählte, als der Retter der Welt. Doch finstere Mächte wollen das zauberhafte Schwert in ihren Besitz bringen.
Auf besagtem Schwert liegt oftmals der Fokus. Leider ist dieses Element aber alles andere als neu. Es wirkt gar abgestumpft und genau hier beginnen die Probleme. Denn so stark die Handlung auch beginnt, so wirklich neu ist das Ganze nicht. Bis auf wenige Figuren, sehen wir kaum Götter und insgesamt geht die Bemühung, eine neue Welt zu kreieren, nur bedingt auf. Dafür bleiben die Charaktere (Emmett mal ausgenommen) zu blass. Hinsichtlich der Demenz und dem Umgang damit, weißt Cates allerdings klares Talent auf. So kann zumindest auf metaphorischer Ebene, viel Tiefgang gewonnen werden.
Optik über Substanz
Das hervorstechende Highlight von God Country, ist ganz klar die Optik. Geoff Shaw liefert beinahe auf jeder Seite Highlights, welche nicht nur exzellent gezeichnet sind, sondern auch von Jason Wordie hervorragend koloriert wurden. Egal ob es dabei um kleinere Details geht, oder um Seiten füllende Actionsequenzen. Wenn Emmett gegen finstere Mächte kämpft, weiß man gar nicht, wo man hinschauen soll.
Tatsächlich ist es äußerst schade, dass die Handlung nach hinten heraus, an Substanz verliert. Bei der Menge an Titeln, welche Cates seit einigen Jahren produziert, bleiben schwächere Parts allerdings nicht aus. Würde God Country die Qualität und Atmosphäre der ersten Kapitel bis zum Ende beibehalten, wäre es ein rundum sorglos Paket.
Das Fazit:
God Country von Donny Cates und Geoff Shaw, ist ein durchaus spannender Fantasy Titel. Die Herangehensweise an ein schwieriges Thema wie Demenz, weiß zu gefallen. Leider bietet die Handlung im Gesamtbild aber wenig neues. Nach einem sehr starken Start, schwächt sie hinten heraus ab. Konstant stark sind dagegen die Zeichnungen von Geoff Shaw, welche zwischen Details bis zu Splashpages, sehr gefallen. Insgesamt eine solide Fantasy Story, die ihre Stärken leider nicht in Gänze ausspielen kann.
- Erstveröffentlichung: 19.09.2022
- Autor: Donny Cates
- Zeichner: Geoff Shaw
- Seiten: 186
- Preis: 25€
- Format: Hardcover, eComic
- Genre: Fantasy/Action
- Verlag: Cross Cult
- Publisher: Image Comics
- Inhalt: God Country 1-6
- Einsteigerfreundlich: Ja
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