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Kritik – Morbius – Überzeugt Jared Leto als Marvel Vampir?

Morbius ist, nach Venom und Spider-Man, der nächste Marvel Film von Sony Pictures. Sänger und Oscar-Preisträger Jared Leto verkörpert dabei den, an einer seltenen Blutkrankheit leidenden, Michael Morbius. Bekannt wurde er als Gegner von Spidey, erhält im Film allerdings die Hauptrolle. Doch kann der Film überzeugen? Worum es geht und vieles mehr, erfahrt Ihr in meiner Kritik. Der Film läuft seit dem 31.03. in den deutschen Kinos.

Michael Morbius ist ein preisgekrönter Biochemicker. Er leidet unter einer seltenen Blutkrankheit, welche ihn bereits sein ganzes Leben lang begleitet. Auf der Suche nach Heilung, überschreitet er Grenzen der Ethik und der Vernunft. Als er eines Tages eine scheinbare Lösung gefunden hat, geht das Experiment allerdings schief. Er infiziert sich mit einem Virus, welches ihn langsam aber sicher in einen Vampier verwandelt und die Kontrolle über seinen Körper verlieren lässt…

Fans mussten aufgrund der Pandemie und mehreren Verschiebungen, einige Zeit auf den Film von Daniél Espinosa warten. Doch hat sich das Warten gelohnt? Vampire sind in der Pop Kultur nicht weg zu denken. Dracula, 30 Days of Nights, The Vampire Diaries… es klingt nur logisch, dass es in der Comic Welt von Marvel auch einen gibt. Positiv anzumerken ist definitiv, dass Jared Leto nicht glitzert (*augenzwinker*). Morbius trinkt Blut, beißt Menschen und sieht in Vampirform bösartig aus. Ideale Voraussetzungen, für einen gelungen Blutsauger Film. Damit ist er gleichzeitig einer der düstersten Widersacher von Spider-Man.

Jared Leto als Morbius (Bild: Sony Pictures/Columbia/Marvel)
Jared Leto als Morbius (Bild: Sony Pictures/Columbia/Marvel)

Morbius – Der kränkelnde Vampir

Leider wird recht schnell klar, dass Morbius einige Schwächen im Gepäck hat. Was zunächst relativ spannend beginnt, verläuft sich schnell in einen der vielen, austauschbaren Plots, die man bereits zu oft gesehen hat. Der Film beginnt mit Michael, der in Costa Rica auf der Jagd nach Vampir-Fledermäusen ist. Viel zu schnell landen wir allerdings in einem Rückblick und darüber hinaus in der eigentlichen Geschichte. Zwar wird die Origin des Charakters ordentlich umgesetzt, aber originell ist daran nichts. Auch die Geschichte rund um Lucien Crown (Matt Smith) und seinem Dasein als Gegner des Vampirs, bietet wenig neues. Vielmehr verläuft die Handlung nach einem klassischen Schema, wie man es auch innerhalb der Marvel Blockbuster, bereits diverse Male gesehen hat.

Trivia: Der lebendige Vampir wurde 1971 von Gil Kane und Roy Thomas erschaffen. Seinen ersten Auftritt feierte er in The Amazin Spider-Man #101. Seitdem steht er meist auf der Seite der Gegner. Gelegentlich handelt er aber auch als eine Art Antiheld. So zum Beispiel an der Seite von Blade. Der Wissenschaftler war bereits für Hydra tätig und tauchte darüber hinaus, auch in den diversen Zeichentrickserien rund um die Spinne auf. Der aktuelle Film ist die erste Live-Action Version der Figur.

Seitens der Special Effects gibt es nur wenig zu bemängeln. Die Flugeinlagen, Kämpfe und Verwandlungen sind gelungen und wissen durchaus zu gefallen. Auch der Filmscore bringt seine Stärken mit sich. Vor allem die Maine Theme, wenn Morbius als Vampir aktiv ist, bringt eine tolle Atmosphäre mit sich. Das alles reicht aber nicht aus, um den Film zu einem Hit werden zu lassen. Denn selbst wenn man den Akteuren Einsatz in der Umsetzung ihrer Rollen zuspricht, kommen nur selten wirkliche Emotionen beim Zuschauer an. Tragische Schicksale können sich nur schwer entfalten, weil man kaum eine Bindung zu den Figuren aufbauen kann.

Matt Smith mimt den Bösen! (Bild: Sony Pictures/Columbia/Marvel)
Eher bekannt als Doctor Who – Hier der Böse! (Bild: Sony Pictures/Columbia/Marvel)

Zu viel des Guten?

Im Verlauf des Films stellte sich mir eine Frage: Wäre es besser gewesen, den Charakter in seiner ursprünglichen Form als Gegner in die Filme zu integrieren? Ich sage ganz klar – Ja! Anders als eine Figur wie Venom oder der Joker seitens DC, bringt Morbius nur wenig Bekanntheitsgrad mit. Doch auch davon ab, schafft es die Figur in dieser Darstellung nicht, einen ganzen Film zu stemmen. Im Zweikampf mit Spider-Man, hätte die Figur bedrohlicher und geheimnisvoller dargestellt werden können, was ihr klar zu Gute gekommen wäre. Wenngleich der Film voraussichtlich keine großen Erfolge erspielen wird, ist ein weiteres auftauchen von Jared Leto in anderen Marvel Produktionen, nicht auszuschließen. Bereits seit einer ganzen Weile wird gemunkelt, dass man seitens Sony, an einem Sinister Six Film Interesse habe. In einem solchen Film könnte der Charakter regelrecht aufblühen.

Das Fazit:

Morbius, von Daniél Espinosa und mit Jared Leto in der Hauptrolle, macht sich das Leben oftmals selbst schwer. Ansehnliche Effekte und ein atmosphärischer Score reichen nicht, um aus einer schwachen Story, einen Hit zu machen. Die Origin des Vampirs wird gut umgesetzt und erläutert auch jenen Zuschauern, welche die Comics nicht kennen, die Geschichte des Charakters gut. Darüber hinaus gibt sich die Handlung leider sehr austauschbar und vorhersehbar. Morbius tut sich schwer damit, eine Titelrolle zu sein. Zwar gibt es wenige, gute Ansätze, das Potential wird dabei aber nie ausgenutzt. Als klassicher Gegner wäre der Charakter in einem solchen Film daher besser aufgehoben. Insgesamt ist Morbius düsterer und gelegentlich brutaler als die übrigen Marvel Filme. Darüber hinaus gibt es aber wenige Alleinstellungsmerkmale. Es ist keinesfalls der schlechteste der bisherigen Marvel Blockbuster, aber eben auch weit weg davon, einer der richtig guten zu sein – schade!

Bewertung: 2 von 5.
  • Kinostart: 31.03.2022
  • Regie: Daniél Espinosa
  • Darsteller: Jared Leto, Matt Smith, Tyrese Gibson, Jared Harris u.a.
  • Laufzeit: 104 Min.
  • Freigabe: ab 12 Jahren
  • Genre: Comic, Action, Horror
  • Musik: Jon Ekstrand
  • Studio: Sony Pictures/Columbia
  • Vorlage: Marvel Comics

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