Cloud Card Grading – Individuell, hochwertig & ökologisch! – Test
Cloud Card Grading ist ein junges Unternehmen aus Deutschland. Der besondere Fokus liegt hier aber nicht nur auf klassischen Karten Gradings, wie man sie von der Konkurrenz her kennt. Anders als bei CGC, PSA oder AP Grading etc., können die Gradings individuell gestaltet werden. Ich durfte den Service umfangreich testen und außerdem ein Interview mit den Inhabern, Lukas und Maurice führen. Mein Resümee zum Service, dem Konzept und dem finalen Produkt, findet ihr im nachfolgenden Testbericht.
Cloud Card Grading wurde von den Inhabern, Lukas und Maurice, 2022 gegründet. Beide sind große TCG Fans. Zunächst gab es einen langen Prozess der Findungsphase, der Entwicklung einer eigenen KI und weiteren Systemabläufen sowie einer großen Feldstudie, hinsichtlich der Konkurrenz. Das Grading selbst ist seit Dezember ’23 am Start. Mittlerweile wird auf rund 200m² nicht nur gegradet und veredelt, sondern sogar in gewissen Berufen ausgebildet. Das besondere an der hauseigenen KI ist, dass sie auf eine eigens von CCG gefütterten Datenbank zugreifen kann, um so per multispektral Scan, die perfekte Bewertung zu ermitteln. Während der eigenen Datenermittlung wurden bereits über 10000 verschiedene Karten erfasst – Zahl steigend. Anschließend wird das Grading noch einmal von Menschenhand begutachtet und endabgenommen.
Die Idee zum eigenen Grading Unternehmen kam den Beiden, als sie immer öfter gemerkt haben, dass sie mit den Produkten der Konkurrenz, wenig Gefallen finden. Der Anspruch, mit CCG ein luxuriöses und vor allem kundenorientiertes und individuelles Kartengrading anbieten zu können, ist clever gewählt. Bis dato finden sich diverse Alleinstellungsmerkmale, im Portfolio des Unternehmen aus dem nordischen Neumünster. Stolz ist man vor allem auf die Tatsache, dass bislang alle Komponenten zu 100% Made in Germany sind. Dabei ist es wenig verwunderlich, dass bei stetiger Entwicklung, bereits die zweite Variante des Labels im Umlauf ist, um dem Ruf nach Individualität entsprechend gerecht zu werden.
Cloud Card Grading – Individuell und nachhaltig!
Wer sich im Konfigurator des Grading Service einmal umsieht, wird schnell feststellen, dass es hier unzählige Möglichkeiten gibt, eine individuelle Note einfließen zu lassen. Angefangen bei der Farbe des Labels (Wahl aus weiß, rot, grün, blau, gelb, pink), über die Art des Slabs (Standard, Eco, Color – R/G/B) bis hin zu Custom Verzierungen, welche auf der Rückseite platziert werden können. Beispielsweise dem eigenen Logo. Auf Wunsch, kann eine edlere Verpackung ausgewählt werden, welche z.B. für Geschenke genutzt werden kann. Je nach Auswahl, variiert der Preis des Gradings natürlich. So bewegt sich der Preis zwischen 14,99 und 38,68€. Ein kleines Alleinstellungsmerkmal ist hier sicherlich auch die Form des Slabs, welches jeweils zwei abgerundete und zwei „spitze“ Ecken besitzt.
Karten sammeln und Graden lassen, ist ein sehr Kunststoff orientiertes Hobby. Umso erfreulicher ist es, dass CCG ein Eco Case entwickelt hat, welches komplett aus Erdöl freien uns Bio basierten Komponenten besteht. Es ist gar das Erste seiner Art! Zusammen mit dem Papier basierten Label, entsteht so ein ökologisches Grading. Mit jedem Eco Case, wird außerdem ein Baum gepflanzt, mit Partner „Prima Klima„, um die grüne Note weiter zu unterstreichen. Mehr dazu, findet ihr auf der Seite des Unternehmens selbst! Beachtet werden muss dabei allerdings, wie bei solchen Produkten und Materialien üblich, dass das Slab selbst nicht kristallklar daherkommt, sondern etwas dunkler gefärbt ist. Diese dunklere, leicht rauchige Farbgebung fällt auf den ersten Blick jedoch kaum auf und stört (mich) auch nicht sonderlich.
Das fertige Grading – Test
Die Qualität der Cloud Card Grading Slabs ist ausgesprochen gut! Angefangen bei der Tatsache, dass das Case aus Plexiglas besteht. Üblicherweise sind die meisten Produkte der Konkurrenz, aus sog. Brittle Plastic. Dank des Plexiglas besitzen die Slabs eine ansprechende Haptik (sie wirken weicher, griffiger) und sind obendrein extrem robust. Beim leichten biegen, ertönt keinerlei knacken oder knarzen (Case Cracks dürften daher schwer werden). Kratzer und Schlieren sind generell nur sehr wenige aufgefallen. Bei wenigen Slabs war jedoch ein winziger „crack“ auf der Rückseite vorhanden. Nach Rücksprache mit CCG lag dies an einem Werkzeug, welches ausgetauscht wird und ist vielmehr eine Guss Stelle als ein Crack. Die Rückseite ist, durch die innere Einfassung, der Gefahr von Newton Rings ausgesetzt (Reaktion, wenn zwei verschiedene Kunststoffe aneinander reiben). So konnte ich eine ganz leichte Newton Ring Bildung feststellen, welche aber (bis dato) nur äußerst geringfügig sichtbar ist.
Leider befindet sich innerhalb eines verkapselten Slabs, ein winziger Haar- oder Staubpartikel. Hier würde ich mir langfristig mehr Reinheit wünschen, um dem sonst so hohen Standard gerecht zu werden. Dem internationalen Standard entspricht unterdessen auch die Grading Skala, nach welcher bewertet wird. Im Zuge dessen ist es toll, das auf dem Label Rücken, auch Subgrades für Vorder- und Rückseite aufgeführt sind. Beispielsweise für die Zentrierung oder die Qualität der Oberfläche. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, sind die Color Cases. So ein Slab in (z.B.) rot, bringt seinen eigenen Reiz mit sich. Man muss jedoch beachten, dass dadurch auch die Farbgebung der Karte, ein wenig verfälscht wird. Für besondere Vorlieben oder eine optisch passende Karte, keine schlechte Idee.
Cloud Card Grading – Signature Optik
Sicherlich ein Kriterium für viele, ist die Optik, wenn es um die Wahl des Unternehmens geht. Das Auge isst ja bekanntlich mit. Wie zuvor bereits angesprochen, bietet Cloud Card Grading ein hohes Maß an Individualität. Das Label selbst wirkt aufgeräumt und die entsprechenden Infos zur Karte, sind klar definiert. Die Schrift ist schnörkellos und gut zu erkennen. Die Farbe lässt sich frei wählen. Ich habe z.B. darauf geachtet, dass die Farbe zur Karte passt. Ein schönes Gimmick. Während die Bewertung rechts oben platziert ist, befinden sich darum Vermerke wie die Seriennummer, oder der Zustand der Karte – Mint, Pristine etc. Durch die geprägte Eigenschaft des Labels, wirkt dieses sehr hochwertig. Auf der Website wird es als „Signature Grading“ beschrieben. Hiermit ist NICHT das Grading einer signierten Karte gemeint!
Die Möglichkeit ein passenden Logo, sei es das Eigene oder passend zur Karte, zu integrieren, ist eine willkommene Abwechslung. Gegen Aufpreis kann man so sein ganz persönliches Grading kreieren – Ideal auch als Geschenkidee! Im Vergleich mit Konkurrenzfirmen ist mir aufgefallen, dass das Slab vergleichsweise klein ist. CGC beispielsweise ist ein „gutes Stück“ größer. Das Gewicht ist etwas höher, was durch das wertige Plexiglas resultiert und für Qualität spricht. Die Tatsache, dass der QR Code auf der Rückseite lediglich auf die Website führt, ist schade. Üblicherweise findet man hier sonst Infos zum Slab, Grader Notes oder Population Reports. Dieser Aspekt ist derzeit in Arbeit und soll langfristig zur Verfügung gestellt werden.
Service und Zufriedenheit
Kundenzufriedenheit im Zusammenhang mit persönlichen Schätzen und Sammlungen, wird bei CCG groß geschrieben. Neben den vielen Möglichkeiten der Gestaltung, ist es vor allem der Kundensupport, welcher erstklassig daherkommt. Fragen werden schnell und ausführlich beantwortet und neben einem Unboxing Video der eingesendet Karten, erhalten wir regelmäßig Updates, sobald ein neuer Status erreicht wird. Sendet ihr die Karten in Sleeve und Toploader ein, erhaltet ihr diese anschließend zurück! Eine tolle Geste. Gerade ein Toploader kann so auch mehrmals verwendet werden (Nachhaltigkeit!). Schade ist hingegen, dass man sich bisher kein wirkliches Konto anlegen kann. Die Bestellverfolgung und Einsicht, wird in Gänze per Mail abgewickelt.
Im Schnitt vergehen ca. 14 Tage, ehe man seine verkapselten Karten zurück erhält. Damit bewegt sich das Unternehmen absolut im (deutschen) Durchschnitt. Auch schön: Wer viele Gradings bestellt, erhält einen Mengenrabatt! Hinsichtlich der Versandverpackung gibt es nichts zu bemängeln. Auch hier wird auf Nachhaltigkeit geachtet, indem auf Plastikfolie verzichtet wird. Stattdessen sind Papier- respektive Pappepolster für den Schutz verantwortlich – was hervorragend funktioniert. Wer sich für ein Collectors Case entscheidet, kann ohnehin sicher sein, dass das Slab heile ankommt. Bisweilen können Karten bis maximal 55pt. versiegelt werden. Meine Sportkarte mit Jersey Elementen mit 71pt. erhielt ich in einem schicken CCG Bag zurück. Schade, aber schön gelöst!
Das Fazit:
Cloud Card Grading ist ein noch junges Grading Unternehmen. Doch bereits jetzt ist ersichtlich, dass man mit einem klaren Plan, den Markt erobern will. Der Fokus liegt dabei nicht einfach nur auf dem verkapseln und bewerten von Sammelkarten. Die individuellen Vorlieben der Kunden stehen im Fokus. Farbwahl, Möglichkeiten der Verzierung und gar die Auswahl des Case selbst, bieten dutzende, verschiedene Konfigurationen. Mit hochwertigen Materialien und einer grundsätzlich schicken Optik, bewegt sich das Grading Slab zweifelsfrei in der Oberklasse.
Eine Symbiose auch schlichten Design, professionellen Arbeitsabläufen und der Liebe zum Kunden. Preislich, gemessen an einem Standard Grading, bewegt man sich im absoluten Durchschnitt. Wenn kleinere Schwachpunkte (Staub im Slab, (noch) fehlende Grader Notes etc.) beseitigt werden, steht dem Status eines Luxus Produktes, nichts mehr im Wege. Wer auf eine hohe Wertsteigerung aus ist, muss weiterhin zur renommierten Konkurrenz greifen (CGC, PSA, Beckett). Wer jedoch seine liebsten Karten sicher und in einem schönen Gewand in sein Regal stellen will, der findet bei CCG eine hervorragende und bis dato einzigartige Alternative!
Nachfolgend findet ihr mein Interview mit den Gründern von Cloud Card Grading!
- Name: Cloud Card Grading
- Website: https://cloudcardgrading.com/
- Social Media: Instagram, TikTok, Twitch, YouTube
- Preise: 14,99 bis 38,68€ (je nach Konfiguration), zzgl. Versandkosten (je Eigenversand + CCG zu euch)
- Produkte: Authentic Grading, Standard Grading, Eco Grading, Color Grading, Re-Grading, Collectors Boxen, Custom Grading, Farbwahl bei Labels
- Mögliche Karten: Pokemon, Yu-Gi-Oh, Magic the Gathering, One Piece, Topps, Panini, Flesh and Blood, Lorcana, Dragonball, Star Wars Unlimited (weitere werden folgen!)
- Wertsteigerung: Verglichen mit der US Konkurrenz, gering (Relation auch zum Firmenbestehen), jedoch variabel, je nach Karte!
- Kundensupport: Erstklassig
- Qualität: Hochwertig
Interview mit Cloud Card Grading
1: Euer Grading ist sehr individuell und hebt sich von der Konkurrenz ab, durch einen anderen Fokus. War dieser Weg von Anfang an der angestrebte, oder habt ihr den Kurs, hinsichtlich der Konkurrenz, in der Entwicklung verändert?
Cloud Card Grading: Unser Gründungsansatz war klar Veränderung: Wir wollten eine Personal-Brand innerhalb der Branche schaffen, welche andere Blickweisen und Möglichkeiten, in einem so standardisierten Markt aufweist. Mit dem EcoCase sind wir hierbei klar den ersten Schritt gegangen. Die Entwicklung der Individualität ist und sollte, unabhängig von der Konkurrenz, ein angestrebter Fokus sein. Wir schreiben ja nun mittlerweile das Jahr 2024.
2: Wird es künftig weitere Angebote bzw. Grading Formate bei Euch geben? Sprich Booster Grading oder gar Comic Grading?
CCG: Wir sind stetig darauf aus CCG weiterzuentwickeln. Auch im Hinblick auf unser Produktportfolio. Wir wollen uns nun noch mehr im TCG-Bereich einen Namen als Brand machen. Zukünftig sind wir mehr als nur heiß darauf auch Booster oder Comics zu veredeln. Natürlich 100% Made in Germany.
3: Mit Blick auf den Konfigurator: Es stehen bereits einige Karten Varianten zur Verfügung. Ist es darüber hinaus auch möglich solche einzusenden, welche nicht aufgeführt sind (Upper Deck, Digimon TCG, Final Fantasy TCG, Fleer etc.)?
CCG: Richtig, wir lernen derzeit immer mehr Karten-Varianten an (im internen System – Anm. d. R). Diese Prozesse erfordern leider immer viel Zeit. Jedoch wird schon bald UpperDeck und weitere Varianten im Konfigurator zur Verfügung und Veredelung stehen!
4: Welcher Faktor war Euch, bei der Entwicklung des Grading Slabs, am wichtigsten?
CCG: Kurz und knackig: Alles. – Wir haben das Pferd eher von hinten aufgesattelt, und die vollständige Konkurrenz und deren Produkte auf Herz und Nieren überprüft. Dabei haben wir viele Punkte festgestellt, die vollkommen fehlen. Gemeinsam haben wir das Projekt“ Grading-Slab“ eingestampft und das Projekt „Designer-Case“ ins Leben gerufen. Wir wollten keine Slab, sondern ein Case, welches ich nach 10 oder 20 Jahren mir noch gerne anschaue und in die Hand nehme. Ein Case, welches neue Qualitätsstandards in Sachen Haptik, Optik und Darstellung der Karte setzt.
5: Zu guter Letzt eine persönliche Frage: Was wäre das Nonplusultra, für Eure eigene Sammlung? Egal ob Karte, Comic oder andere, nerdige Gegenstände.
CCG: Die Frage können wir gemeinsam beantworten. Als Magic-Sammler und Spieler, fehlt in der eigenen gegradeten Ausstellung (welche natürlich im Office ist), ein von Richard Garfield handsignierter Black Lotus (die wertvollste Magic the Gathering Karte überhaupt – Anm. d. R.). Aber das Schwert von John Snow aus Game of Thrones fehlt auch noch hier, im Office. Würde sich gut an der Wand machen. Wir als einziges norddeutsches Grading-Unternehmen, haben natürlich eine Verbindung zu Winterfell.
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