Asteroid City – Skurrile Sci-Fi Komödie mit Starbesetzung – Blu-ray
Asteroid City von Kultregisseur Wes Anderson, ist eine starbesetzte Sci-Fi Komödie, welche seit dem 26.10.23 im Heimkinosegment erhältlich ist. Im von Universal Pictures Deutschland vertriebenen Film, reist eine Gruppe Schüler, in die gleichnamige Stadt, auf einen Kongress. Als diese dann jedoch von einem echten Alien besucht wird, entwickelt sie sich zu einer Sperrzone. Bryan Cranston, Tom Hanks, Margot Robbie, Scarlett Johansson, Steve Carell und und und! Ob der Film einzig und allein von seinen dutzend Hollywood Stars profitiert oder er obendrein mit toller Handlung aufwartet, lest ihr in der nachfolgenden Kritik.
Mitten im Nirgendwo, 1955. Genauer gesagt – Asteroid City. Vor rund 3000 Jahren, so heißt es, landete ein Asteroid an diesem Ort und hinterließ einen riesigen Krater. Drei Jahrtausende später, hat sich ein kleiner Ort gebildet, welcher vollkommen auf Toursimus aus ist. Neben einer Tankstelle, einem Apartement Block für Besucher und einem Forschungszentrum, gibt es nicht viel zu entdecken. Im genannten Jahr reisen die sog. „Junior Stargazer“ in die Stadt. Kids und Jugendliche, welche aufstrebende Forscher sind und, im Zuge der Feierlichkeiten um den Himmelskörper, ausgezeichnet werden sollen. Forscher, Militär, Familien – Eine skurrile Kombination an Gästen. Augie Steenbeck (Jason Schwartzmann) strandet in der kleinen Stadt. Zusammen mit seinen drei Kindern ahnt er noch nicht, welchem Ereignis sie Zeugnis leisten können…
Folgende Inhalte wurden im Rahmen von Promo und Interviews, bereits öffentlich genannt. Spoiler-Affine Leser:innen springen jedoch lieber zum nächsten Absatz.
Schaut man den Trailer der 25 Millionen USD Produktion, findet man sich in einem atmosphärischen Retro Sci-Fi Szenario wieder. Gespannte Schaulustige könnten jedoch bereits zu Beginn des Films ernüchtert werden. Denn tatsächlich beherbergt der Trailer nur die halbe Wahrheit. Wes Anderson, welcher häufig für experimentelle Stilistik bekannt ist, lebt diesen Fakt erneut aus. Begrüßt werden wir von Bryan Cranston, in seiner Rolle als Erzähler im klassischen 4:3 Format, in schwarz/weiß. Was zunächst als gekonnt inszenierte Einleitung daherkommt, zieht sich allerdings immer wieder durch den Film. Per Metaebene werden wir Zeuge eines Theaterstücks. In seiner Entstehung, dem Spiel aus Akten und dessen finaler Durchführung.
Asteroid City – Kino oder Broadway?!
Wes Anderson erzählt seine Geschichte in vier Akten, welche regelmäßig mit Einblendungen der jeweils zu sehenden Kapitel „unterbrochen“ werden. Neben den Ereignissen in der Wüstenstadt, erleben wir eine parallele Erzählung hinter den Kulissen. So begleiten wir den Autoren der Handlung (Edward Norton) dabei, wie er Asteroid City den nötigen Feinschliff verpassen will, lassen uns von Bryan Cranston Anekdoten erzählen und landen irgendwann, irgendwo zwischen „Realität“ und Theaterstück. Je weiter man in der Handlung allerdings voranschreitet, desto eher stellt sich die Frage, ob diese Form der Inszenierung die richtige ist. Oftmals wirkt es gar so, als würden sich viele der aufgeworfenen Handlungen, im Nichts verlaufen. Zwar ist der angedachte, rote Faden ersichtlich, doch weniger ist bekanntlich oft mehr.
Mit Blick auf die 105 minütige Handlung und den unglaublichen Cast ist es wenig verwunderlich, dass einige Darsteller, nur wenig Screentime erhalten haben. Dies ist jedoch nicht sonderlich schlimm. Denn egal wie groß oder klein eine Rolle auch ausgefallen ist. Alle Beteiligten liefern ordentliche bis geniale Darbietungen ihrer Charaktere. Dabei ist es vor allem das Gespann aus Schwartzmann und Johansson, welches auf seine skurrile Art begeistert. Begeistern tut auch die altmodische, aber dadurch umso gelungenere Inszenierung des, von Jeff Goldblum (Jurassic World) gespielten Aliens. Diese fällt jedoch sehr dosiert aus. Womöglich ist es genau deswegen, aber eines der klaren Highlights.
Entweder oder?!
Viele guckende werden sich zweifelsfrei häufiger fragen – „Was soll das eigentlich?“. Der Zeitpunkt dieser Hinterfragung kann vielseitig ausfallen. Sei es die Einblendung von Kapiteln (ähnlich wie in Kill Bill), der stetige Wechsel der Kulissen (wortwörtlich) oder die inszenierte Trägheit der Akteure. Tatsächlich ist Asteroid City, wie so viele Werke des Regisseurs, ein Film, auf welchen man sich einlassen muss. Die stilistische Form der Inszenierung, welche sich abwechselt, gegenseitigen Bezug nimmt und sich irgendwann zu verschmelzen scheint, kann anspruchsvoll wirken und genau das will sie auch. Am Ende fragt man sich womöglich – „Was habe ich mir da gerade angesehen?!“. Tatsächlich trifft Anderson mit Asteroid City ein Sprichwort auf den Kopf. Der Teufel liegt im Detail!
Blicken wir in die namens gebende Stadt, erleben wir eine schiere Tristesse. Außer den charakteristischen Tomahawk Bergformationen, Sand und dem Krater, ist nicht viel zu sehen. Die Kulissen sind, wie könnte es passender nicht sein, entworfen, als hätte man sie aus einem Theaterstück entwendet. Dadurch wird das Geschehen zumeist sehr eindimensional und ohne (optische!) Tiefe. Ein gelungener, stilistischer Kontrast! Generell weiß die Optik, mit ihren sandigen und in Pastell gehaltenen Farben, völlig zu überzeugen. Egal ob es um Schauplätze oder Charaktere geht. Mit typischen Klischees der 50er wird gekonnt gespielt. Atomtests, welche ein Kriegsfotograf nur zu gerne einfängt, Stereotypen oder gesellschaftliche Finesse – Die Atmosphäre kann sich sehen lassen.
Das Fazit:
Asteroid City von Wes Anderson, erschienen bei Universal Pictures Deutschland, ist ein interessanter Film. Die vielschichtige Sci-Fi-Retro-Comedy wartet mit unzähligen Stars auf und beherbergt eine durchaus ansehnliche Story. Die Optik der Stadt und die damit verbundene Atmosphäre, wissen zu gefallen! Leider wird man, durch die, auf Basis einer Metaebene inszenierten Einspieler, des öfteren aus dem Geschehen gerissen. Die Charakteristik der Figuren wirkt leer, lässt im Detail jedoch viel Raum für Tiefe offen. Mit zunehmender Handlung wirkt es immer öfter so, als wisse der Film nicht, was er sein will. Dadurch verliert er auch häufig selbst aus den Augen. Wer sich darauf einlässt und für experimentelles Kino affin ist, sieht, trotz diverser Schwächen, ein interessantes Konzept und zahlreiche Szenen, welche zum Schmunzeln und staunen einladen. Die subtilen Details, das Zusammenspiel der Figuren und letztlich das Alien selbst, sorgen für gekonnte Highlights – wenn man denn genau hinsieht.
- Heimkinostart: 19.10.2023
- Regie: Wes Anderson
- Darsteller: Tom Hanks, Bryan Cranston, Jeffrey Wright, Margot Robbie, Steve Carell, Jason Schwartzmann, Rupert Friend, Jeff Goldblum, Matt Dillon, Scarlett Johansson, uvm.
- Laufzeit: 105 Minuten
- Freigabe: Ab 16 Jahren
- Genre: Sci-Fi, Comedy, Drama
- Eigenständig: Ja
- Format: Blu-ray/DVD/Digital VoD
- Herausgeber: Universal Pictures Deutschland
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