Kritik – Jurassic World 3 – Ein neues Zeitalter – Episches Ende einer Ära?!
Jurassic World 3 – Ein neues Zeitalter ist der finale Teil der Trilogie, rund um Owen Grady (Chris Pratt) und Claire Dearing (Bryce-Dallas Howard), welcher mit mehr Dinosauriern als jemals zuvor auf die Zuschauer*innen wartet. Nach den Ereignissen aus Das Gefallene Königreich, haben sich die Saurier auf dem Erdball verteilt. Als dann jedoch eine weitere Gefahr auf der Bildfläche auftaucht, müssen alle an einem Strang ziehen. Ob der Film den Erwartungen gerecht wird und vieles mehr, lest Ihr hier.
Nach dem verheerenden Vulkanausbruch ist von der Isla Nublar nicht mehr viel übrig. Die Saurier, welche überlebt haben, haben sich auf dem Erdball verteilt und stellen die Menschheit vor viele Herausforderungen. Neben alltäglichen Gefahren, ist es vor allem das natürliche Gleichgewicht, welches zu zerbrechen droht. Welche Spezies wird am Ende an der Spitze stehen? Als sich die Lage zuspitzt, sehen sich auch die Dino-Veteranen in der Pflicht. So stellen sich Dr. Alan Grant (Sam Neill), Ellie Sattler (Laura Dern) und Dr. Ian Malcolm (Jeff Goldblum) einmal mehr den Urzeitwesen in den Weg. Doch können die Protagonisten mit gemeinsamer Kraft für Rettung sorgen?
Mit bekanntwerden der Rückkehr jener Figuren, welche bereits im legendären ersten Film von Steven Spielberg, die Zuschauer begeisterten, entwickelte sich natürlich eine gewisse Erwartung an den Film. Auch, weil die Reihe mittlerweile mehrere Generationen Dino begeisterter Fans vereint. Was wäre also idealer, als ein Aufeinandertreffen der Figuren der alten und der neuen Filme?! Nachdem der zweite Teil der Jurassic World Reihe nicht jeden Fan begeistern konnte, nimmt Regisseur Colin Trevorrow im dritten Teil selbst wieder das Ruder in die Hand.
Jurassic World 3 – Ein lauer Aufguss?
Jurassic World 3 bietet mehr verschiedene Spezies, als alle bisherigen Filme der Reihe. Die beliebten Vertreter wie T-Rex, Velociraptor oder Stegosaurus dürfen natürlich nicht fehlen. Doch mit u.a. dem Dimetrodon, dem Giganotosaurus, Oviraptoren und dem bizarren Therizinosaurus, sind auch einige Neuankömmlinge im Film enthalten. Bei der Masse an Arten, bleiben diverse Saurier zwangsläufig ein wenig auf der Strecke. So bleibt es bei vielen lediglich bei einem kurzen Moment bishin zu maximal einer Szene. Besonders schade ist es, da es im Verlauf der Handlung allgemein so wirkt, als wären die Saurier nur Nebensache.
Vielmehr steht eine genmanipulierte Heuschreckenplage und die krummen Machenschaften von Biosyn Genetics (ein Konkurrent von John Hammonds Firma, InGen – Jurassic Park) im Vordergrund. Dessen CEO, Lewis Dodgson (Campbell Scott) will aus den Dinosauriern, dessen DNA und Klongenen, Profit schüren. Dafür schreckt er auch vor Entführungen nicht zurück. Dodgson war innerhalb der Reihe bisher nur im ersten Teil zu sehen. In der Buchvorlage von Michael Crichton hatte der Charakter eine deutlich ausgeprägtere Rolle inne. Leider bleibt dessen Darstellung in Jurassic World 3 zu blass, um sich aus der Masse herauszukämpfen.
Alles nichts neues?
Zugegeben. Wenn Grant, Sattler und Malcolm nach all den Jahren wieder aufeinander treffen, zaubern diese Szenen den Fans des Originals oftmals ein Lächeln in die Gesichter. Es ist vor allem die Dynamik der grundverschiedenen Charaktere, welche nach all den Jahren noch vorhanden ist. Dass das Trio nicht nur mit Kameos, sondern mit tragenden Rollen in den Film integriert wurden, erfreut ebenso sehr. Gelegentlich scheint es so, als wolle man gewisse Szenen der vorherigen Filme neu aufleben lassen. Was einerseits Nostalgie hervorruft, lässt andererseits die Frage aufkommen, ob man sich nichts neues traut. Allgemein birgt die Story kaum größere Überraschungen. Mit dem Ende des zweiten Teils, wurden enorme Möglichkeiten preisgegeben.
Leider schafft Jurassic World 3 es kaum, diese auszuschöpfen. Kleinere Ausschnitte zeigen die Tücken des Alltags, in Kombination durch die Ausbreitung der Saurier. Das sich die Kreaturen über den ganzen Erdball verteilen, sehen wir jedoch lediglich in wenigen Szenen. Auch der politische Aspekt des vorherigen Films, kommt hier nur selten zu Sprache. Bei einem zweieinhalb Stunden Film (er ist der längste der Reihe), könnte man anderes erwarten. Viel zu oft wird sich an belanglosen Themen aufgehalten. So driftet die Handlung oftmals in eine Schiene, welche man in Agentenfilmen erwarten würde. Paradoxerweise wirkt gegen Ende vieles so, als wäre dem Regisseur die Zeit entrungen. Der „finale Kampf“ fühlt sich weder nach einem solchen an, noch dauert er lange. Wirkliche Konsequenzen oder Auswirkungen der Vorkommnisse werden hinten heraus nicht erläutert. Damit bleiben viele Elemente leider ungewiss bzw. bleiben offen im Raum.
Das Fazit:
Jurassic World 3 – Ein neues Zeitalter von Regisseur Colin Trevorrow sollte ein furioser Abschluss der zweiten Trilogie rund um die Dinosaurier werden. Mit der Rückkehr der alten Figuren, werden Erinnerungen und Highlights kreiert, welche gerade für Fans des Originals schön sind. Darüber hinaus schafft es der Film leider kaum, wirkliche Euphorie auszulösen. Die höchste Dichte an Sauriern bringt nur wenig, wenn diese zur Nebensache werden! Zweifelsfrei gibt es tolle Momente, welche oftmals auch optisch hervorragend in Szene gesetzt werden. Doch zu oft weichen diese Momente belanglosen Themen oder Elementen, welche dem Film eher schaden, als zu helfen. So kommt selbst die atemberaubende Musik nur selten richtig zu Geltung. So schön das Wiedersehen von Grant und Co. auch ist. Ein würdiger Abschluss ist der Film nicht. Schade!
- Kinostart: 08.06.2022
- Regie: Colin Trevorrow
- Darsteller: u.a. Sam Neill, Jeff Goldblum, Laura Dern, Bryce-Dallas Howard, Chris Pratt, Omar Sy
- Laufzeit: 2h 26Min
- Freigabe: ab 12 Jahren
- Musik: Michael Giacchino (u.a. The Batman)
- Genre: Abenteuer, Sci-Fi
- Studio: Universal Pictures
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