
TMNT: The Last Ronin II – Re-Evolution – Splitter Verlag – Kritik
The Last Ronin II: Re-Evolution spielt 10 Jahre nach den Ereignissen das Erstlings. Das einst prachtvolle New York City ist längst ein Sündenpool aus Gewalt und rivalisierenden Gangs geworden. Inmitten all des Trubels versucht eine kleine Gruppe von Wiederstands-Anhängern, Herr der Lage zu werden. Unter ihnen – 4 Schildkröten! Die nunmehr zweite Fortsetzung des modernen Klassikers von Kevin Eastman und Tom Waltz besticht erneut mit erstklassigen Zeichnungen und allerhand geradliniger Action. Doch ob darüber hinaus auch die Handlung zu überzeugen weiß, erfahrt Ihr in der nachfolgenden Kritik.
Es ist mehr als zehn Jahre her, seit der letzte der legendären Ninja Turtles sich in einen schicksalhaften Kampf mit dem Foot Clan geworfen hat. Aufopferungsvoll gab der letzte Ronin alles um die Stadt und ihre Bürger von den finsteren Machenschaften zu befreien. Die Stadt ist mittlerweile erneut in der Hand von finsteren Gestalten. Sowohl rivalisierende Mafia-Clans als auch Knappheit von Lebensmitteln und Infrastrukturen bieten Gefahren zwischen Existenzverlusten und der allseits herrschenden Gewalt in der einst so prachtvollen Metropole. Casey Marie Jones, ihre Mutter April und vier mutierte Ninja Schildkröten sind es, welche zu einer der letzten Hoffnungen der Stadt werden. Es gilt die Gerechtigkeit und den Frieden zurück zu erobern. Auch wenn das bedeutet, dass immense Opfer gebracht werden müssen…

The Last Ronin II: Re-Evolution ist ein neues Kapitel des „Ronin-Verse“. Eines, in welchem Veränderungen und Entwicklungen im Vordergrund stehen. Raphael, Leonardo und Co. sind längst nur noch Legenden, welche die neue Generation lediglich durch das Hören-Sagen der Älteren kennen. Mutanten und Ninja Horden sind längst ein Relikt alter Tage. Während April (O´Neil) in allerhand Entwicklungen und Wiederstands-Planungen vertieft ist, ist es Casey Marie, welche dem Vorbild ihrer Ahnen folgt. Sie bildet eine neue Generation von Turtles aus. Jene, welche wir im Vorgänger Band Lost Years bereits kennengelernt haben. Yi, Uno, Moja und Odyn sind bereit in die Fußstapfen ihrer Onkel zu treten. Sie haben hart Trainiert und sind entschlossen die Stadt und ihre Freunde und Familie aus den Fängen der Bandenkriege zu befreien. Sie ahnen allerdings noch nicht, welche mächtigen Kräfte unter ihren Panzern verborgen sind.
The Last Ronin II: Brauchen wir das?
Zugegeben – The Last Ronin ist ein absoluter Klassiker geworden, aus der Welt der Ninja Turtles. Abseits der Kontinuität der IDW Ongoing Series und als düstere Zukunfts-Vision konzipiert, hat der Titel schnell die Herzen der Kröten-Fans erobert. Ein Merkmal wieso der Titel so erfolgreich wurde ist auch, dass er eigenständig funktioniert und damit sowohl eingefleischte Fans als auch Neueinsteiger begeistern konnte und stets kann. Eine grundsätzliche Fortsetzung hätte es daher nie wirklich gebraucht. Trotzdem ist es legitim, dass diese Reihe Fortgesetzt wird. Eben auch deswegen, weil sie Möglichkeiten bietet, welche die klassische Ongoing-Serie, nicht bietet. Wenngleich die IDW Collection eindrucksvoll beweist, dass auch dort neue Elemente platziert und mit Erfolg integriert werden konnten (Beispiel: Jennika!), so bietet diese losgelöste Erzählung mehr Spielraum für Extreme. Sei es ein Ableben von beliebten Figuren oder eine Verdrehung bekannter Tatsachen.
Auch wenn der folgende Vergleich womöglich etwas weit hergeholt erscheinen mag: Für mich erinnert ein Teil der Handlung aus The Last Ronin II: Re-Evolution ein wenig an Marvels Ansatz in The Ultimate Spider-Man und der Integrierung von Miles Morales Spider-Man. Der allgemeingültige Tenor mag der selbe sein. Der Charakter bietet aber dennoch neue Elemente und Möglichkeiten und öffnet die Zugänglichkeit für eine neue Audienz. Ähnlich wie Miles sind es Oni, Yi und Co. welche einen Draht zu einer jüngeren Generation von Turtles Fans öffnen können. Gewiss muss jedoch dabei betrachtet werden, dass hier die Balance in gewisser Hinsicht gewahrt werden muss. Immerhin richtet sich die Last Ronin Reihe eher an ältere Leser, was auch in einigen Kämpfen offensichtlich bleibt. Gewalt und blutige Elemente sind keine Seltenheit!
Niemand muss sich verstecken!
Auch wenn die Handlung das Rad in keiner Weise neu erfindet, macht der Titel insgesamt eine gute Figur. Der grundsätzliche Tenor der Geschichte erinnert schnell an Popkulturelle Vertreter wie Star Wars, April erinnert nicht selten an Bridgette aus Once & Future oder gar Sarah Connor aus The Terminator. Trotzdem schaffen es Eastman und Waltz, die Spannung aufrecht zu erhalten und gelegentliche Überraschungsmomente und Twists einzubauen. Wenngleich die Reihe etwas der Mystik eingebüßt hat, welche den ersten Teil u.a. ausgemacht hat, wirkt hier nichts erzwungen. Interessant ist vor allem die Tatsache, dass das Ronin-Verse zwar grundsätzlich eigenständig betrachtet werden kann, wir hier jedoch Elemente der IDW Ongoing Series der Teenage Mutant Ninja Turtles zu sehen bekommen. Allgemein befinden sich, wenn man genau hinsieht, einige interessante Easter Eggs im Buch. Neben Daredevil Comics sind es vor allem Namen wie Amanda Conner, Bürgermeister Palmiotti usw, welche zum schmunzeln einladen.
Einen großen Teil zur Dynamik beitragen, tut zweifelsfrei die Optik von The Last Ronin II: Re-Evolution. Als Stammzeichner fungieren die Escorza Brüder, welche bereits den vergangenen Lost Years Band bebildert haben. Emotionen werden stimmig eingefangen und Action-Sequenzen dynamisch transportiert. Mit einer cleveren Anordnung von Panels und dezent verteilten Splashpages, profitiert der Band von seiner geradlinigen Optik. Garniert wird das Ganze von gelegentlichen Rückblicken, welche wahlweise von Kevin Eastman oder Ben Bishop gezeichnet wurden.

Das Fazit:
Teenage Mutant Ninja Turtles – The Last Ronin II: Re-Evolution vom Kreativteam rund um Kevin Eatman, Tom Waltz, den Escorza Brüdern und Ben Bishop ist eine gelungene Fortsetzung des zum Klassiker aufgestiegenen Erstlings. Der Staffelstab wird einer neuen Generation von Ninja Turtles überreicht, welche mit jugendlichen Leichtsinn, einem großen Herzen und überraschenden Fähigkeiten aufwarten. Wenngleich die Handlung selbst wenig neues mit sich bringt und diverse Aspekte zu erwarten sind, bleibt der Band durchweg spannend. Einen großen Teil seiner Dynamik verdankt er unterdessen seinen Zeichnungen. Egal ob es Emotionen oder Action sind – Die Escorza Brüder schaffen es stets, die passenden Bilder zu liefern. So paradox es klingen mag – Es ist eine Fortsetzung, welche es nicht gebraucht hätte. Doch genauso sehr macht sie Lust auf mehr, denn die vier neuen Kröten machen schlicht weg Spaß!
- Erstveröffentlichung: 21.08.2025 (DE)
- Autor: Kevin Eastman, Tom Waltz
- Zeichner: Isaac & Esau Escorza, Kevin Eatman, Ben Bishop
- Seiten: 232
- Preis: 35€
- Format: Hardcover Album
- Genre: Action
- Eigenständig: Nein, The Last Ronin Reihe
- Publisher: IDW Comics
- Deutscher Verlag: Splitter Verlag
Neues im Nerd Cave
- TMNT: The Last Ronin II – Re-Evolution – Splitter Verlag – Kritik
- Criminal – Crime Noir mit Facetten – Schreiber & Leser – Kritik
- Fantastic Four: First Steps – Galaktisch bodenständig – Kritik
- Spider-Man: Reign – Das Regime – Düstere Marvel Dystopie – Kritik
- PSA Comic Grading – Test, Infos und Preise – Ernste Konkurrenz?
Ihr wollt immer up to date bleiben und keine Reviews und Artikel verpassen? Dann folgt meinem Blog auf Facebook, Instagram oder TikTok und erhaltet dort noch viel mehr Input! Ich würde mich freuen!
