Kritik – Hawkeye – Pfeilschneller Hit? – Disney Plus
Hawkeye ist nicht nur die bereits vierte Serie rund um einen Marvel Charakter auf Disney Plus. Sie ist gleichzeitig die erste Solo Publikation des wohl besten Bogenschützen der Marvel Comics. Clint Barton wird dabei wieder von Jeremy Renner gespielt, den wir aus den Avengers Filmen kennen. Kate Bishop (Hailee Stainfeld) wird in der sechsteiligen Serie dabei unfreiwillig seine Schülerin. Gemeinsam müssen sie es mit fiesen Gegnern aufnehmen. Doch lohnt sich die Serie? Das erfahrt Ihr in meiner nachfolgenden Kritik.
Clint Barton alias Hawkeye, ist mit seinen Kindern in New York, wo das Captain America Musical aufgeführt wird. Währenddessen, steigt in der Unterwelt eine Auktion. Doch was hat der Ronin mit alledem zu tun und vor allem – wo kommt dieser plötzlich her? Schnell findet sich Clint in einem Chaos wieder, wie er es bereits zu oft in seinem Leben gesehen hat. Da ihn seine Vergangenheit einzuholen scheint, muss er in der Stadt bleiben. Dabei findet er sich jedoch schnell in einer unverhofften Rolle wieder. Nämlich als Lehrmeister. Kate Bishop musste als Kind mit ansehen, wie Aliens über New York hergefallen sind (Ereignisse aus Avengers). Heute ist sie nicht nur eine talentierte Bogenschützin, sie verstrickt sich auch gene in Probleme. Fortan kämpfen die beiden Bogenschützen Seite an Seite gegen das Böse von New York. Schaffen sie es, das Weihnachtsfest zu retten?
Ursprünglich als Film angedacht, entschied man sich seitens Marvel, die Hawkeye Thematik in eine Serie umzuwandeln. Jeremy Renner, der innerhalb der Avengers Filme zu einer Art Fanliebling avancierte, stimmte diesem Plan zu. Die sechsteilige Serie auf Disney Plus ist der erste Auftritt von Hawkeye als Hauptfigur und von Fans bereits seit langem gewünscht. Dabei behandelt die Serie aber vor allem eines – Charakterentwicklung. Clint Barton kämpft noch immer mit den Ereignissen und Folgen des Kampfes gegen Thanos. Sein Gehör will nicht mehr so recht und generell will er den Bogen an den Nagel hängen. Was kommt da also gelegener, als eine potentielle Nachfolge.
Pfeile und alte Bekannte in Hawkeye
Eine der großen Stärken der Serie, ist die generelle Dynamik. Der ohnehin recht ironische Clint, trifft auf die toughe und nicht auf den Mund gefallene Kate. Dadurch entsteht ein kurzweiliges Zusammenspiel beider Charaktere. Der mürrische Avenger der sich in seiner Rolle als Lehrmeister erst noch zurecht finden muss, die Teeangerin, die erfahren muss, dass Ihre Mutter (Vera Farmiga) nicht die ist, die sie zu sein scheint. Eine Truppe von Trainingsanzug tragenden Schlägern die es auf den Bogenschützen und sein alter Ego (Ronin) abgesehen haben und der persönliche Rachefeldzug von Yelena (Florence Pugh) – der Schwester von Black Widow. Allerhand Input für eine Miniserie. Glücklicherweise ergibt sich ein recht harmonisches und kurzweiliges Miteinander der einzelnen Storystränge, weshalb die Serie ein solides Pacing besitzt.
Dadurch entstehen, wie bereits erwähnt, viele Möglichkeiten um Charaktere zu entwickeln, neue Facetten zu kreieren und für Überraschungen zu sorgen. Besonders aber die Einblicke hinter die Kulissen sind es, die zu gefallen wissen. So erleben wir nicht nur zahlreiche Vorbereitungen für Missionen sondern auch, wie Hawkeye seine Pfeile kreiert, baut und was er für verrückte Geschosse mit sich trägt. Wofür Magnete doch gut sein können… seht selbst! Bei all den Stärken darf man aber nicht aus den Augen verlieren, dass die Serie auch wenige Schwächen mit sich bringt. So verliert der Storybogen rund um die Beziehung von Kate und ihrer Mutter recht schnell an Substanz. Es war einfach bereits zu oft in ähnlicher Form da. Auch seitens der Gegner, bleibt der große Knall (zunächst) aus. Spannend wird das Ganze allerdings, als ein alter Bekannter auf der Bildflächer erscheint…
Kate Bishop hatte ihren ersten Auftritt 2005 in Young Avengers #1. Seitdem gehört sie als fester Bestandteil in das Marvel Comic Universum, wo sie unter anderem als Nachfolge von Hawkeye bekannt und bei Fans beliebt wurde. Ihr Auftritt in der Serie könnte ein erster Hinweis auf das sein, was noch folgen wird.
Das Fazit:
Hawkeye auf Disney Plus wird sicherlich nicht als einer DER Klassiker des Marvel Cinematic Universe in die Geschichte eingehen. Trotzdem könnte die Serie wegweisend sein. Das Zepter (oder eher der Bogen) wird weitergereicht, an eine neue und jüngere Generation an Helden. Während Clint in den wohl verdienten (voraussichtlichen) Ruhestand geht, kämpft Kate fortan für das Gute. Was wird aus Yelena und den anderen, aus weiteren Projekten bekannten Figuren? Das alles wird sich in den nächsten Monaten und Jahren zeigen. Gewiss ist jedoch, dass es definitiv spannend werden dürfte. Die sechs Folgen sind allesamt dynamisch inszeniert und wissen zu gefallen. Vor allem das Zusammenspiel von Clint und Kate macht Spaß. Die Einbindung von Nebencharakteren aus der Larp (Live Action Roleplay) Fraktion bietet viele Schmunzler und Abwechslung. Natürlich folgt die Serie dem bewährten Marvel Konzept. Aber es wirkt weniger aufgezwungen als in anderen Projekten. Ob es eine zweite Staffel geben wird steht derzeit nicht fest. Sollte die erste ein lukrativer Erfolg werden, dürfte das jedoch nicht auszuschließen sein.
- Erstveröffentlichung: 24.11.21
- Regie: Bert & Bertie, Rhys Thomas
- Darsteller: Jeremy Renner, Hailee Steinfeld, Vera Farmiga, Tony Dalton
- Laufzeit: 40-61 Minuten/Folge
- Folgen: 6
- Freigabe: ab 12 Jahren
- Genre: Action, Superhelden
- Verfügbar auf: Disney Plus
- Studio: Marvel Studios
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