Destroyer – Nicole Kidman am Abgrund – Kritik
Destroyer ist ein Drama, welches Nicole Kidman und Avengers Endgame Star Sebastian Stan (The Winter Soldier) in ungewohnten Rollen zeigt! Die Polizistin Erin übernimmt einen Undercover-Einsatz, welcher fürchterlich schief geht und daraufhin ihr ganzes Leben verändert. Jahre später wird sie von ihrer Vergangenheit heimgesucht. Wie mir der Film von Karyn Kusama gefallen hat, erfahrt ihr in meiner ausführlichen Kritik.
Destroyer
Als die Polizistin Erin (Nicole Kidman – Aquaman) einen Undercover-Einsatz zusammen mit ihrem Partner und geliebten Chris (Sebastian Stan – Avengers Endgame) an nimmt weiß sie noch nicht, dass er ihr ganzes Leben verändern wird! Ein Banküberfall der Gang von Silas (Toby Kebbel) geht fürchterlich schief. Danach bleibt Erin zwar dem Polizeidienst treu, ist jedoch nicht mehr sie selbst. Sie ist ein Schatten ihrer selbst geworden, da sie sich von dem schrecklichen Vorfall nie erholt hat. 17 Jahre später holt ihre Vergangenheit sie auf einmal heim. Silas ist zurück…
Destroyer ist am ehesten als Drama mit Thriller Einflüssen zu sehen. Die Hauptfigur entspricht dem typischen, vom Leben und Alkohol gezeichneten Cop, welchen wir bereits aus diversen Filmen kennen. Auf Rache aus, gibt es scheinbar nur noch die Eine Motivation für Erin – mit ihrer Vergangenheit endgültig abschließen! Dass die mit rund 9 Millionen USD geschätzte Produktion von Aeon Flux und Jennifer´s Body Regisseurin Karyn Kusama allerdings nicht alles richtig macht, ist schade.
Zerstöre was dich zerstört!
Leider wird hier wahnsinnig viel Potential verschenkt. Wir erfahren im Verlauf des Films, anhand einiger Rückblenden, was damals passiert ist. Es wirkt so, als sollten diese Szenen eine Art Trauma an das Geschehene verdeutlichen. Der Fokus liegt jedoch klar auf Erins Zerfall! Nahezu in jeder Einstellung wird deutlich, wie sehr sie unter dem Missgeschick gelitten hat. In Kombination mit diversen Aufnahmen von staubigen Highways oder Landschaften, scheint ihr Körper gar eins mit der Umgebung zu werden. Dieses Konzept hat durchaus seinen Charme, erschafft aber leider eine Art der Distanz
So leidet der Film vor allem unter seiner langatmigen Inszenierung. Die, für Thriller-Verhältnisse, unspektakuläre Story erfüllt zwar ihren Zweck, ein wenig mehr Tiefgang hätte ich allerdings nicht vermisst. Auch dass Erins mentale Zerissenheit, ihr angespanntes Verhältnis zu ihrer Tochter und die Rache selbst am Ende als eine Art Storytwist einbezogen werden, zeugt von der Unentschlossenheit des Films. Ein Hauch mehr in Richtung eines Thrillers, wäre hier die bessere Wahl gewesen.
Destroyer – Die Kunst des Schauspiels
Was man dem Film definitiv nicht ankreiden kann, ist die Leistung der Schauspieler! Nicole Kidman wurde für ihre Darbietung als Polizistin Erin sogar für den Golden Globe nominiert. Allgemein habe ich ihr die Rolle zu jeder Zeit abgekauft. Zugegeben: Sie und auch Sebastian Stan betreten hier zum Teil ein ungewohntes Terrain. Kidman spielt oftmals die perfekte, makellose Frau. Dementsprechend ungewohnt ist ihre Erscheinung. Doch durch eine gute Maske und einer ausgezeichneten Inszenierung ihrer Rolle, weiß sie definitiv zu gefallen. Auch Sebastian Stan liefert glaubhaft ab und zeigt, dass er eben auch mehr ist als nur der Winter Soldier!
Abgesehen davon liefert Destroyer ein klares Bild, einen interessanten Score und darüber hinaus einen gut abgemischten Sound. Wäre an vielen Stellen fokussierter herangegangen worden, wäre der Film sicherlich eines der Thriller-Highlights des Jahres geworden. So schwimmt der Film leider im Fahrwasser von so manchem Konkurrenten und Mitbewerbern um einen Platz in den ersten Reihen.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Concorde Filmverleih für das bereitgestellte Rezensionsmaterial bedanken!
Das Fazit
Destroyer hat definitiv gute Momente! Etwa wenn es um die Darstellung von Erins Charakter geht, oder dem eindrucksvollen Zeugnis davon, was ein Ereignis alleine aus einem Menschen machen kann. Doch leider schafft es der Film nur selten, sein volles Potential auszuschöpfen! Zu oft dümpelt die Story einfach nur daher und entschließt sich erst gegen Ende wieder spannend zu werden. Dem gegenüber steht eine ausgezeichnete Leistung von Nicole Kidman und ein interessanter Ansatz, welchen ich gerne in seiner vollen Blüte erlebt hätte.
- Erstveröffentlichung: 18.07.2019
- Regie: Karyn Kusama
- Darsteller: Nicole Kidman, Sebastian Stan, Toby Kebbel
- Länge: 122 Minuten
- Freigabe: Ab 12 Jahren
- Genre: Drama/Thriller
- Erhältlich als: DVD, Blu-ray, VoD
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