Captain Marvel (Disney) Review
Mit Captain Marvel bringt Disney den letzten Film der sogenannten Phase 3 ins Kino und setzt damit das letzte Puzzlestück vor dem heiß erwarteten Avengers: Endgame ein. Ob der Film den Erwartungen gerecht wird und wie mir der neue Blockbuster aus dem Hause Marvel gefallen hat, erfahrt ihr in meiner Review!
Zunächst möchte ich auf die Comic-Figur Captain Marvel eingehen. So erschien der erste Auftritt des Charakters bereits 1967. Dort allerdings handelte es sich nicht um Carol Denvers, wie im Film, sondern um einen heldenhaften Außerirdischen namens Mar-Vell. Nachdem die Figur über die Jahre hinweg mehrere Träger hatte, schlüpfte erst 2012 Carol Denvers in die Rolle der Captain Marvel.
Helft uns Captain Marvel, ihr seid unsere letzte Hoffnung!
Wer Avengers: Infinity War gesehen hat weiß, dass mit Captain Marvel eventuell die letzte Hoffnung auf einen Sieg gegen den mächtigen Thanos (Josh Brolin) wartet. Der Film versetzt uns in die 90er Jahre und zeigt uns das erste Aufeinandertreffen von Nick Fury (Samuel L. Jackson) und Carol Denvers (Brie Larson). Die Kree-Kriegerin wird bei einer Rettungs-Mission mit ihrer Spezialeinheit der Starforce, unter Führung von Jude Law, von den bösen Skrull gefangen genommen. Als es ihr gelingt zu fliehen, landet sie durch Zufall auf der Erde. Dort angekommen will sie unbedingt das Geheimnis über ihre Vergangenheit lüften und schließt sich kurzerhand Fury an, welcher für die Organisation S.H.I.E.L.D ermittelt. Schnell zeigt sich, dass hinter alledem vielleicht mehr steckt als erwartet.
Der Film begleitet uns bei der Entstehung von Carol Denvers zur Titel gebenden Heldin Captain Marvel und dient dabei als Einführung des Charakters ins Marvel Cinematic Universe. Brie Larson passt meiner Meinung nach sehr gut in die Rolle und verkörpert diese ausgesprochen gut! Ausgestattet mit diversen Superkräften nimmt Carol den Kampf auf und wird sich ihrer Rolle im Universum bewusst. Ist sie womöglich die stärkste Superheldin im Marvel Kosmos? Vielleicht erhalten wir in Endgame eine Antwort darauf.. Wie seht Ihr das? Schreibt es mir 🙂
Willkommen in den 90ern!
Der Film spielt im Kalifornien der 90er Jahre und zeigt uns das auch oft. Sei es mit typischen 90er Dingen wie einer Blockbuster Video Filiale, typischen Songs dieser Zeit oder sonstigen Kleinigkeiten. Als großer Fan dieser Zeit habe ich mich bereits im Vorfeld des Films darauf gefreut, das MCU in diesem Jahrzehnt zu sehen. Leider sieht das fertige Produkt etwas blass aus, wenn es darum geht die passende Atmosphäre zu verbreiten! Bis auf die paar genannten Aspekte merkt man leider kaum etwas davon! Hier wurde, wie ich finde, leider sehr viel Potential verschenkt! Zwar gibt es einige Easter Eggs und Anspielungen auf die Filme dieser Zeit, doch dass alleine reicht nicht um eine gute Atmosphäre zu bilden.
Was mir dagegen extrem gut gefallen hat, war der junge Nick Fury! Mittels des heutzutage allgegenwärtigen Motion Capturing Verfahrens wurde Jackson kurzerhand ein ordentlicher Facelift verpasst. Als junger S.H.I.E.L.D Agent ist er zwar ein Kontrast zum Nick Fury den wir seit jeher kennen, doch es ist sehr interessant ihn am Anfang seiner Karriere zu sehen! Eins steht fest, auch damals hatte er jederzeit einen Spruch parat! Vor allem finde ich, dass er und Denvers überraschend gut harmonieren. Das hätte ich nicht erwartet.
Harmonieren tut Fury übrigens auch mit dem heimlichen Helden des Films! Dem pelzigen Kater Goose!
Wo lauert die Gefahr?
Natürlich haben die Erzfeinder der Kree, die bösartigen Skrull, auch einen Suchtrupp, angeführt von Talos (Ben Mendelsohn), auf die Erde entsandt um Denvers zu finden. So beginnt der nächste Kampf zwischen den fiesen Aliens und unserer Heldin. Doch sind die Skrull die einzige Gefahr im Film?
Leider steht sich die 152 Millionen Dollar Produktion oftmals selbst im Weg! So ist die Story zu weiten Teilen leider recht vorhersehbar und versagt dadurch beim Aufbau eines ordentlichen Spannungsbogens. Bei einer Laufzeit von 125 Minuten verursacht das leider hier und da ein wenig Leerlauf. Zwar verschafft der Humor im Film sowie der ausgesprochen gute Soundtrack oftmals ein wenig „Luft“, doch insgesamt wäre hier deutlich mehr drin gewesen. So wirkt es leider oftmals, als ob der Film einfach nur den Charakter schnell noch integrieren wollte, ehe man sie in Endgame zum ersten mal sehen wird.
Auch das 3D überzeugt hier in keinster Weise! Vereinzelt erhält man zwar eine schöne Tiefenwirkung, doch insgesamt verursacht der Effekt leider, dass das Bild vor allem in Action-Szenen sehr schwammig rüber kommt. Sofern man kein hardcore-Fan der dritten Dimension ist, reicht hier also getrost eine 2D Vorstellung!
Auch fand ich es sehr schade, dass nur sehr wenige Einblicke in die Welt der Kree geboten wurden! Es gibt zwar Szenen im Film, welche uns auf den Planeten der Kree begleiten, doch leider bleiben diese sehr oberflächlich. Womöglich erhalten wir in späteren Filmen mehr Einsicht darauf, doch für den Moment hätte ich mir ganz klar bereits hier mehr davon gewünscht. Ich denke zwar das wir dadurch auch nicht mehr Spannung gehabt hätten, doch es wäre allemal etwas neues gewesen! Denn allgemein erfindet der Film das Rad nicht neu!
Das Fazit:
Captain Marvel ist weit davon entfernt ein schlechter Film zu sein, doch leider schafft er es nicht aus dem Mittelmaß heraus. Die vergangenen Filme des MCU haben die Messlatte sehr hoch gelegt und so fällt es natürlich schnell auf, wenn ein Film schwächelt. Die Effekte sind, wie gewohnt, sehr schön anzusehen und auch abseits davon hat der Film einiges zu bieten, doch leider überwiegen die negativen Aspekte hier etwas. So bleibt der Film ein netter Spaß für zwischendurch, in meine Top 10 der MCU Filme schafft er es durch fehlende Spannung und Storyschwächen leider nicht. Man darf gespannt sein wie sich Captain Marvel bei den Avengers eingliedern wird! Ende April werden wir es sehen, wenn sie zusammen mit Captain America, Black Widow und Co. den Kampf gegen Thanos aufnimmt!
Ich vergebe 6,5/10 Punkten
Achtung: Der Film hat sowohl eine Mid-Credit als auch eine After-Credit Szene zu bieten! (Aber das kennt ihr ja mittlerweile 😉 )