Film & Serien Kritiken

Alita: Battle Angel (20th Century Fox)

Die Manga-Verfilmung Alita von Robert Rodriguez (Sin City) mit Christoph Waltz und Rosa Salazar in den Hauptrollen, ist seit dem 14.02. im Kino und weiß zu überzeugen! Doch was zeichnet den Sci-Fi Blockbuster aus?

Niemand geringeres als James Cameron (Avatar, Titanic) hat sich vor rund 20 Jahren die Filmrechte an dem Manga Alita Battle Angel gesichert. Da die Technik zur damaligen Zeit aber noch nicht bereit war um seine Visionen zu verwirklichen und er dazu mit seinem Herzensprojekt Avatar Jahrelang beschäftigt war (und immer noch ist), wurde der Regieposten an Robert Rodriguez übergeben. Zwar sind seine bisherigen Filme aus gänzlich anderen Genres, doch hat er unter Beweis gestellt, dass er auch außerhalb seiner Komfort-Zonen tolle Filme drehen kann! Die 200 Millionen Dollar Produktion aus dem Hause 20th Century Fox ist aktuell der beste Beweis dafür!

(Copyright: 20th Century Fox)

Worum geht es eigentlich?

Im 26. Jahrhundert leben alle Menschen in der riesigen Stadt Iron City, nachdem der Rest der Welt von einem zerstörerischen Krieg vernichtet wurde. Einzig die Himmelsstadt Zalem thront noch am Himmel, bietet jedoch nur den Reichen ein zu Hause! Dyson Ido (Christoph Waltz – Django Unchained, Inglorious Basterds) ist ein Cyber-Mediziner und immer auf der Suche nach Ersatzteilen. Als er eines Tages auf dem Schrottplatz einen intakten Torso samt funktionierendem Kopf findet, ahnt er noch nicht, welche Folgen es haben wird!

Alita (Rosa Salazar) ist ein jugendlicher Cyborg und auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt. Tief in ihrem Inneren weiß sie, dass sie mehr ist, als die Kreation von Ido, doch ihr Speicher scheint gelöscht zu sein. Als es dann allerdings einige Böse Leute auf sie abgesehen haben, beginnt sie sich langsam an ihr vorheriges Leben zu erinnern und so beginnt der Kampf um ihr Überleben.

Die dystopische Welt der Zukunft

Iron City ist die letzte verbliebene Stadt der Erde, doch sie steht im Schatten der riesigen Himmelsstadt Zalem. Zalem erinnert mich an die Wolkenstadt Bespin aus den Star Wars Filmen, doch leider erhält man kaum einen Einblick darüber, wie es dort oben aussehen mag und was dort vor sich geht!

Es tummeln sich alle möglichen Rassen und Nationalitäten in Iron City, doch was sofort auffällt, sind die vielen Cyber-Protesen welche die Bewohner der Stadt tragen. Es scheint, als wäre kaum ein Mensch ohne eine solche Protese übrig geblieben. Das wirft natürlich einige Fragen auf. Beispielsweise die, ob unsere Zukunft auch so aussehen wird und ab wann ein Mensch kein Mensch mehr ist, sondern ein Cyborg? Leider bleibt uns der Film eine Antwort schuldig, doch halte ich diese Zukunfts-Vision nicht für unrealistisch. Vielleicht suchen wir uns irgendwann unsere Ersatzteile so aus, wie heute unsere Kleidung…

So interessant die Welt von Alita auch wirkt, leider dient sie einzig und allein als Schauplatz für die Geschichte und so bleibt uns eine tiefere Einsicht in die Stadt der Zukunft verwehrt.

Christoph Waltz alias Dyson Ido (Copyright: 20th Century Fox)

Die Technik ist überall!

Nicht nur im Film ist die Technik ein allgegenwärtiges Gut! Dank dem Budget von ganzen 200 Millionen US Dollar war auch eine ordentliche Summe für die CGI-Gestaltung der Manga-Verfilmung zur Verfügung und das merkt man dem Film zu jeder Zeit an! So sehen alle Cyborgs und sonstigen technischen Gerätschaften so realistisch aus, dass man sich teilweise fragt, ob man gerade wirklich einer Animation zusieht. Besonders die sog. Hunter Warriors sehen fantastisch aus und man wünscht sich regelrecht lauter Nahaufnahmen der einzelnen Komponenten.

Die Hunter Warriors sind die Kopfgeldjäger der Zukunft. Einer ihrer „Stars“ ist Zapan (Ed Skrein – Deadpool, Game of Thrones). Seine optische Gestaltung weiß von der ersten Minute an zu überzeugen und zeigt deutlich, die Stärken der Effekte! Jedes noch so kleine Detail seines Cyber-Körpers ist grandios ausgearbeitet.

Zapan, gespielt von Ed Skrein (Copyright: 20th Century Fox)

Allgemein überzeugt die Optik des Blockbusters auf ganzer Linie! Die Welt sieht interessant aus und macht Lust auf mehr. Gleiches gilt für die technischen Modifikationen der Bewohner Iron Citys und die imposanten Bauwerke der Zukunft.

In punkto 3D Effekt versagt die Technik des Films leider bzw. zum Teil. Ich bin allgemein kein großer Fan der dritten Dimension, was vor allem daran liegt, dass in der Regel keinerlei Pop-Out Effekte eingebaut werden. Wenn die Haribo Werbung im Vorfeld bessere Effekte bietet als der Film für den man bezahlt, dann ist es einfach schade! Vom Aspekt der Tiefenwirkung befindet sich der 3D Effekt auf einem hohen Niveau, doch das alleine reicht für mich nicht um dem Aufpreis gerecht zu werden. Wer Wert auf Räumlichkeit legt wird Gefallen finden, wer jedoch auf einem entgegen kommende Dinge hofft, der sollte lieber in die 2D Vorstellung gehen bzw. den Aufpreis in eine Dolby Atmos Vorstellung investieren.

Die falsche Protese?

Neben der sehr guten Arbeit der Darsteller, allen voran Rosa Salazar und Waltz, der vielversprechenden Optik und einem passenden Soundtrack von Junkie XL (u.a. Batman V. Superman), gibt es leider auch negative Aspekte. So werden einige Inhalte leider nur oberflächlich thematisiert. So ist die Beziehung zwischen Alita und ihrem Freund Hugo (Keean Johnson) zwar ein fester Bestandteil des Films, doch spätestens wenn die Frage fällt ob ein Mensch einen Cyborg lieben kann, würde man sich gerne mehr Tiefgang hinsichtlich der ethnischen Frage wünschen.

Hugo und Alita (Copyright: 20th Century Fox)

Ebenso schade ist die Tatsache, dass die meisten Gegner zum Teil belanglos wirken, da ihre Motive kaum bis gar nicht zum Vorschein kommen! Zwar erfahren wir das Vector (Mahershala Ali – Moonlight, Luke Cage Season 1) u.a. für den bösen Nova arbeitet, welcher von Zalem aus auf das Geschehen blickt und sich bei Bedarf in die Körper seiner Handlanger begiebt, doch eine genaue Antwort auf die Frage wieso Alita gejagt wird, suchen wir vergeblich.

Bei einer Laufzeit von 142 Minuten passiert es schnell, dass Leerlauf entsteht. Zwar wirken die vielen verschiedenen Handlungsstränge durchdacht und kurzweilig, doch in gewissen Szenen erwartet man mehr als einem geboten wird, was sicherlich durch die Oberflächlichkeit einiger Themen geschuldet ist. Der Film bietet sehr viel Platz für Fragen und Theorien, schafft es aber nicht oft auf diese auch einzugehen.
In Kombination mit einem großen Cliffhanger am Ende, bleibt daher die Hoffnung auf eine Fortsetzung.

Das Fazit:

Alita: Battle Angel ist ein positives Beispiel dafür, dass Hollywood sehr wohl gute Manga-Verfilmungen produzieren kann. Nach eher mäßigen Filmen wie Ghost in the Shell, der zwar nicht schlecht, aber aus Sicht der Vorlage auch nicht sonderlich zutreffend war, lässt Alita auf eine positive Entwicklung hoffen. Der Cast passt hervorragend auf die einzelnen Rollen und gerade die Effekte sind eine Augenweide! Leider gibt es einige Schwächen, welche das Gesamtbild des Films etwas trügen, doch insgesamt macht der Film Spaß! Er ist eine Kombination aus hervorragenden Coming of Age Filmen, Sci-Fi-Action und erinnert während der Kampfszenen des öfteren an Spiele wie Metal Gear Rising und Konsorten. Ich hoffe das wir in naher Zukunft eine Fortsetzung rund um Alitas Geschichte sehen werden, da es schade wäre, sie nicht wieder zu sehen!

  • Darsteller: Christoph Waltz, Rosa Salazar, Jackie Earle Haley, Mahershala Ali, Ed Skrein, Jennifer Connelly u.a.
  • Länge: 142 Minuten
  • FSK: 12 Jahre
  • Genre: Sci-Fi/Action/Fantasy
  • Studio: 20th Century Fox
  • Kinostart: 14.02.2019

Ihr wollt immer up to date bleiben und keine Reviews und Artikel verpassen? Dann folgt meinem Blog auf Facebook, Instagram oder Twitter und erhaltet dort noch viel mehr Input! Ich würde mich freuen!

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.