5 Jahre German Comic Con – Spaß, Stars und Stress!
Bereits zum fünften Mal fand die German Comic Con in der Ruhrpott-Metropole Dortmund statt. Nämlich vom 07. – 08.12.19. Zum Jubiläum wurden allerhand Geschütze aufgefahren. So waren über 100 internationale Stargäste vor Ort, welche wie gewohnt für Autogramme, Fotos und Smalltalk zu haben waren. Unter anderem Christopher Lloyd (Zurück in die Zukunft), Ian Somerhalder (The Vampire Diaries) oder David Harbour (Stranger Things). Klingt eigentlich nach einer Menge Spaß, oder? Tatsächlich bot die diesjährige Auflage deutlich mehr Stress, als die Jahre zuvor. Was genau damit gemeint ist, lest ihr in meinem Bericht.
Dortmund calling – German Comic Con
Seit der ersten Auflage im Jahr 2015, wächst die German Comic Con stetig. Nicht nur das sich die Veranstaltung als ein fester Bestandteil der deutschen Convention-Landschaft etablieren konnte, mit weiteren Auflagen in Berlin, München und Frankfurt wuchs das Fest für Fans Deutschland weit. Zwar wird der letztgenannte Ableger nicht mehr neu aufgelegt, doch vor allem Dortmund ist nicht mehr wegzudenken. Zur Feier des fünften Jubiläums lud man seitens der Veranstalter über 100 internationale Gäste aus den Bereichen Filme, Serien, TV, Literatur sowie Comics und Kunst ein. Da war definitiv für jeden Geschmack etwas geboten.
Natürlich waren neben den Stargästen (dazu gleich mehr) auch wieder einige Fan-Gruppen, Cosplayer und Aussteller vor Ort. Immerhin möchte man sich die Zeit zwischen Programmpunkten ja auch schön gestalten – wenn man denn die Zeit dazu fand. Das dieses Mal eine Halle mehr vorhanden war und man somit mehr Platz hatte, war definitiv die richtige Entscheidung. Doch sollten dann auch die entsprechenden Plätze ausreichend genutzt werden. Leider waren Bereiche zum Teil immer noch sehr eng.
Die Gäste der Convention
Ohne Zweifel, für viele Besucher sind die Stargäste aus Film und Fernsehen DER Grund eine solche Veranstaltung zu besuchen. Dortmund bot dabei für nahezu jeden Besucher mindestens einen Gast, welcher sein Interesse geweckt hat. Vor allem Serienfans kamen dabei vollkommen auf ihre Kosten! Mit rund 20 Stars aus der Erfolgsserie The Walking Dead, belegte der Zombie-Hit alleine bereits 25 Prozent der Gäste. Dabei waren mit Michael Cudlitz, Steven Yeun oder Melissa McBride absolute Fan-Lieblinge dabei. Gleiches galt für The Vampire Diaries. Die Anwesenheit von den Hauptdarstellern Ian Somerhalder und Paul Wesley erfreute dabei vor allem die weiblichen Besucher.
Darüber hinaus waren dutzende, weitere Gäste vor Ort und gaben fleißig Autogramme oder waren für Selfies respektive Fotos zu haben. Egal ob Hellboy himself David Harbour, Doc Brown aus der Back to the Future Trilogie oder Kultstars wie der Musiker Meat Loaf und Wrestling Urgestein Sting. Hier war jederzeit Hochbetrieb. Bei den restlichen Darstellern war dann schon etwas weniger Betrieb, doch John Wick Bösewicht Mark Dacascos oder das Personal aus den American Pie Filmen zogen trotzdem konstant Besucher an. Den Darstellern aus Pretty Little Liars wurde sogar eine Convention in der Convention spendiert – ein schlechter Scherz!
Organisation – Wo?!
Im Vorfeld konnte man ein Zusatzticket kaufen, welches den Zugang zur sog. Rosewood Reunion gestattete. Dort war die besagte Convention in der Convention. Fotoshoots mit diversen Gästen waren lediglich dort möglich. Doof nur, dass es zum Teil gar keine Kontrollen gab und der Bereich aus genau einem Stand, einem Fotobooth und der Bühne für die Panels bestand. Wer hierfür gezahlt hat, hat sich mächtig geärgert. Doch damit nicht genug. Dass bei solch einer Masse von Gästen ein straffer Zeitplan vorhanden ist leuchtet ein und ist vollkommen legitim. Doch wenn Fotoshoots gnadenlos überfüllt sind, helfen auch Einteilungen in Gruppen nicht mehr. Vor allem nicht dann, wenn das Personal kaum bis gar keine Anweisungen dazu gibt, ab wann welche Gruppe dran ist.
So habe ich am eigenen Leibe erlebt, wie unorganisiert es hier zuging. Zwei Tage vor Start der German Comic Con kam per Social Media die Meldung, dass man sich entsprechende Nummern holen muss für Shoots von bspw. Christopher Lloyd. Als ich mir morgens meine holen wollte, sagte man mir, ich brauche keine. Das kam mir spanisch vor, weshalb ich eine weitere Mitarbeiterin fragte. Diese sagte mir, ich müsse meine Karte in Foto Box 5 abholen. Wieso muss ich mich eine halbe Stunde anstellen? Wieso schreibt man die Infos nicht direkt für alle sichtbar auf eine Tafel o.ä.? Nachdem ich also rund eine Stunde gebraucht habe um all dies in Erfahrung zu bringen, wurden die Karten vom Shoot selbst komplett ignoriert. Meint ihr das Ernst?!
Als wäre das nicht chaotisch genug…
Auch bei weiteren Shootings herrschte komplettes Chaos. So sehr, dass einzelne Shoots wegen Überfüllung sogar abgebrochen werden mussten. Bei den später angesetzten Nachholterminen, tauchten gewisse Stars nicht mehr auf. Grund hierfür wird definitiv (auch) Erschöpfung sein. Es wurden faktisch zu viele Shoots verkauft, in einem zu eng getakteten Zeitplan. So mussten am Ende Fans sichtlich enttäuscht abreisen, ohne ein Bild oder Autogramm ihres Stars. Sehr schade! Vor allem frage ich mich, wo hier die Gründe liegen. Die letztjährige German Comic Con sowie die Spring Con im April zeigten sehr gut, dass die Veranstalter die Convention stetig verbessern. Leider bot das Jubiläum einen deutlichen Rückschritt! Weniger ist eben auch manchmal mehr… Immerhin – am Sonntag wurden die Fotoshoots mit Absperrungen ein wenig besser koordiniert.
Der Spaß am Hobby
Trotz der Kritik war das Wochenende im Großen und Ganzen aber wieder ein Spaß. Das lag aber vor allem auch daran, dass diese Conventions immer wieder eine Art Familientreffen darstellen. Freunde, Aussteller und unzählige, bekannte Gesichter verschönern die Zeit vor Ort einfach ungemein. Damit bilden sie immer wieder das Grundgerüst für eine schöne Atmosphäre. Selbst wenn das Wochenende durch Stress gezeichnet ist, hat man so am Ende immer noch ein Lächeln parat. Auch die Erlebnisse mit den Stars sind immer wieder ein Vergnügen. Wenn man seine Kindheitshelden oder Lieblings-Charaktere treffen kann, ist es einfach immer wieder schön.
Sehr oft findet man auf einer Veranstaltung wie dieser auch etwas, was man (ohne es zu wissen) schon immer in der eigenen Sammlung vermisst hat. Sei es der fehlende Film, eine Figur oder etwas vollkommen anderes. Noch schöner wird es, wenn man neue Dinge entdecken kann. So waren auch diesmal wieder allerhand Film- und Figuren Händler, Merchandise Stände und Künstler zu Gast, welche ihre Werke ausgestellt und verkauft haben. Mit gerade einmal 4 Comichändlern war das namensgebenden Element mal wieder kaum vertreten – schade!
German Comic Con 2019 – Das Fazit
Das fünfte Jubiläum der German Comic Con war eine Erfahrung zwischen Freud und Leid. Während auf der einen Seite die wirklich wunderbaren Gäste und Aussteller stehen, bot die andere Seite ein riesiges Chaos und daraus resultierenden Frust. Zu viel ging an diesem Wochenende schief. Dinge, welche die vergangenen Male recht gut funktioniert haben. Solch ein enormes Chaos im Ablauf der Fotoshoots darf einfach nicht passieren. Wie bereits geschrieben, weniger ist manchmal eben mehr! In diesem Falle hätte man sich seitens der Veranstalter mit 20 Gästen weniger und einem besser durchdachten Ablauf der Shoots definitiv einen großen Gefallen getan. Denn so sind unglaublich viele Besucher mehr als unzufrieden mit der neuesten Auflage der Convention in Dortmund. Besucher, welche ein erneutes besuchen der Veranstaltung ganz klar in Frage stellen. In meinen Augen sehr schade, denn für mich ist die German Comic Con, auch mit Stress, immer wieder einen Besuch wert.
Ich blicke daher trotz allem mit Vorfreude auf die Spring Con im nächsten Frühjahr. Denn der Spaß mit Freunden kann einem nicht genommen werden.
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2 Kommentare
Stephan
Mit dem Star Chaos hatte ich zum Glück nichts zu tun, da ich weder Fotos noch Autogramme sammle. Und da liegt auch schon das Problem. Es wird jedes Jahr weniger Comic… Sollen sie es Signing and Shopping Con nennen, aber nicht Comic Con, wenn nicht auch mal Verlage und mehr Händler da sind.
renesnerdcave
Ja, in dem Punkt stimme ich dir vollkommen zu! Es wird was die Comic Situation betrifft, einfach nicht besser. Sehr schade und durchaus verschenktes Potential.