Kritik – Spider-Man: Cadaverous – Von Star Wars-Regisseur J.J. Abrams
Spider-Man: Cadaverous ist eine Geschichte, welche Star Wars-Regisseur J.J. Abrams für Marvel, das Haus der Ideen geschrieben hat. Ideen ist hier auch das Stichwort. Denn zusammen mit seinem Co-Autor und Sohn Henry Abrams, hat er einige Ideen in die Geschichte eingebaut. Spidey bekommt es nicht nur mit einem neuen Gegner zu tun… Ob die Geschichte aus einer Alternativwelt zu überzeugen weiß, worum es genau geht und vieles mehr, lest Ihr in meiner Kritik.
In einer anderen Dimension, gelöst von der aktuellen Kontinuität von Erde 616, existiert Cadaverous. Ein fieser Cyborg, der für den Tod von Peter Parkers großer Liebe verantwortlich ist – Mary Jane. Jahre später wächst der Sohn der Beiden, Ben Parker, bei seinem Vater und Tante May auf. Das Verhältnis zu seinem Vater ist jedoch schwierig. Auch in der Schule hat der Teenager einige Probleme und steht als Außenseiter dar (tja.. wie der Vater, so der Sohn…). Als Ben eines Tages das alte Kostüm seines Vaters und seine eigenen Kräfte entdeckt, wird er von der Vergangenheit eingeholt. Ist der Cyborg zurück…?
Autor J.J. Abrams ist normalerweise weniger für Comics bekannt, sondern vielmehr für seine Hollywood-Blockbuster. Gerade unter uns Nerds sollte der Name ein Begriff sein. Er hat nicht nur dem Star Trek Franchise neues Leben eingehaucht, sondern auch Star Wars Das Erwachen der Macht sowie Der Aufstieg Skywalkers (zur Kritik geht es HIER entlang) inszeniert. Zusammen mit seinem Sohn hat er für Marvel Comics nun diese Story geschrieben. Dabei liegt das Augenmerk vor allem auf der Handlung, welche neben neuen Gegnern, auch alte Bekannte mit sich bringt. Ihr wärt jedoch überrascht, wie diese auftreten.
Spider-Man gegen Cadaverous… Intuitiv?
Nachdem der junge Peter Parker 1962 zum ersten Mal von einer radioaktiven Spinne gebissen wurde, hat Stan Lee ihm dutzende Gegner spendiert. Auch in den folgenden Jahren kamen viele dazu. Einige, wie der Green Goblin oder Doctor Octopus, gehören mittlerweile zu den bekanntesten Gegnern aus dem Marvel Kosmos. Mit Cadaverous haben die Abrams einen neuen integriert, welcher einige Tücken mit sich bringt. Ist er ein Mensch oder doch ein Cyborg? In jedem Fall hat er eine große Armee unter seiner Führung, welche Spidey diverse Male auf Trab hält.
Generell habe ich keine Probleme damit wenn neue Figuren eingeführt werden. Dadurch entstehen neue Möglichkeiten und oftmals ein frischer Touch. Problematisch wird es, wenn diese Figuren keinen Mehrwert bieten. So bin ich im Fall von Cadaverous ein wenig im Zwiespalt. Blickt man auf die Story als Gesamtbild, passt alles zusammen. Als einzelner Charakter betrachtet hat er allerdings seine Schwächen. Letztendlich wirkt er wie eine Art Mr. Freeze (bekannt aus den Batman-Stories). Mehr gefallen hat mir da schon eher die Thematik rund um Ben Parker. Die Zeit meinte es nicht gut mit Peter (der mittlerweile aussieht wie John Wick). Der Moment ist gekommen, das Kostüm weiterzugeben…
Eine rosige Zukunft?
In dieser Alternativwelt ist einiges anders. Spider-Man galt Jahrelang als verschwunden. Kein Wunder also, dass viele Bürger New Yorks über die Sichtungen des Netzschwingers verwundert sind. Auch die Avengers rund um Hulk, Thor, Captain America und Black Widow existieren nicht mehr. Eines besteht allerdings weiter – die Gefahr durch Verbrechen und Superschurken. Das Parkers Sohn in seine Fußstapfen tritt, scheint ein logischer Schritt. Leider wurde dort in meinen Augen aber auch Potential verschenkt. Das Ben im Großen und Ganzen die gleichen Eigenschaften besitzt wie sein Vater macht Sinn. Letztendlich gibt es aber keinen prägnanten Unterschied. Wüsste man nicht um wen es geht, könnte man es auch für eine alternative Story von Peter halten.
Auch die Tatsache, das Ben quasi von jetzt auf gleich alle seine Kräfte nahezu perfekt beherrscht, hätte smarter gelöst werden können. Ein wenig mehr Charakter-Entwicklung hätte der Story durchaus geholfen. Das macht sich auch gegen Ende bemerkbar. Zwar bietet die Auflösung ordentliche Spannung und die eine oder andere Action-Sequenz, so richtig will der Funke aber nie überspringen. Mehr gefallen hat mir dahingehend aber definitiv die Body-Horror Elemente. Wer auf abgefahrene Kreaturen alá 80´s Horror steht, kommt definitiv auf seine Kosten.
Das Fazit:
Spider-Man: Cadaverous von J.J. Abrams wird oft als denkwürdig oder als Story, welche man nicht verpassen will beschrieben. Dem kann ich mich allerdings nur bedingt anschließen. Cadaverous mag in dieser Story funktionieren. Abseits dessen wäre er im Kern jedoch nur ein weiterer One Hit Wonder. Die Thematik rund um Ben Parker weiß zwar zu gefallen, schöpft ihr Potential aber nicht in Gänze aus. Das ist schade, denn generell hätte aus dem Stoff etwas außerordentliches werden können. Optisch überzeugt der in sich abgeschlossene Band vollkommen. Sara Pichelli bringt mit ihren Zeichnungen eine ordentliche Atmosphäre mit ins Gesamtbild, welche der Story definitiv gut tut. Generell hätte ich von einem Regisseur wie Abrams mehr erwartet. Trotz allem hatte ich aber phasenweise Spaß mit der Geschichte. Auch wenn wir hier keinesfalls den großen Wurf erleben, erhaschen wir einen interessanten Blick auf eine mögliche Zukunft von Spider-Man. Wer weiß, vielleicht erleben wir noch weitere Stories mit Ben Parker.
- Erstveröffentlichung: 16.02.2021
- Autor: J.J. & Henry Adams
- Zeichnerin: Sara Pichelli
- Seiten: 140
- Preis: 17€
- Genre: Superhelden
- Format: Softcover/Hardcover
- Verlag: Panini Verlag
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