Comic Kritiken

Punisher: Das Erbe der Rache – Neuer Typ, alte Tugend – Kritik

Punisher: Das Erbe der Rache ist der erste Band des Totenkopf tragenden Vigilanten von Marvel Comics, welcher ohne Frank Castle auskommen muss (mit Ausnahme von Punisher 2099)! Joe Garrison, ein Ex-SHIELD Agent, führt nach einem Schicksalsschlag, einen Streifzug gegen das Verbrechen. Ob das Konzept aufgeht und wieso das alles überraschend gewohnt erscheint, erfahrt ihr in der nachfolgenden Kritik.

Joe Garrison war einst ein Agent von SHIELD, ehe die Organisation zerschlagen wurde. So richtig hinter sich lassen, kann er seine Vergangenheit jedoch nicht. Als dann eines Tages sein Haus in die Luft gejagt und seine Familie getötet wird, sieht er rot! Er setzt alles daran, die Mörder seiner Familie zu finden und sie zu rächen. Unterstützt wird er dabei von Triple A, die ebenfalls eine Ex-SHIELD Agentin ist. Schnell werden Polizei und Medien auf ihn aufmerksam und verpassen ihm den Namen „Punisher„…

Bereits im vergangenen Jahr, habe ich meine Gedanken zu diesem Konzept, mit Euch geteilt! Grundsätzlich hat sich daran nichts geändert. Diese Neuinterpretation kann eine willkommene Abwechslung und eine gute Gelegenheit sein, zu alten Tugenden zurückzufinden. Mit Dave Pepose ist ein Autor an Bord, welcher in den Savage Avengers bereits bewiesen hat, eine Hand für Antihelden zu haben. Es ist vor allem auch ein positives Zeichen, dass Marvel Comics bzw. Disney, am Charakter festhält. Doch kann Joe neuen Schwung in das Konzept bringen?

Punisher Joe Garrison (Bild: Marvel Comics, Panini Verlag)

Punisher… Again?!

Was ziemlich schnell klar wird, ist die Tatsache, das die Beweggründe und Hintergründe von Joe Garrison, überraschend ähnlich zu denen sind, welche einst auch Frank Castle dazu bewegt haben, Verbrecher zu bekämpfen. Familie getötet, Verbrecher sind daran schuld, Rache, Ex Soldat/Agent. Das alles klingt viel zu vertraut, um einen neuen Touch in das Szenario zu bringen. Wenn man nun auch noch betrachtet, das Triple A eine extreme Ähnlichkeit zu Microchip, dem quasi „Sidekick“ von Frank Castle a.k.a dem Punisher besitzt, lässt sich endgültig fragen, was das Ganze denn soll. Marvel hatte hier eine äußerst gute Möglichkeit, eine erfrischende Herangehensweise zu kreieren. Diese Chance wurde jedoch vertan.

Trotzdem schafft der vorliegende Band, dass eine überaus dynamische und fesselnde Atmosphäre entsteht. Trotz der gewohnten Herangehensweise, will man mehr über Joe und seine Welt erfahren. Besonders interessant dürfte auch die Tatsache sein, dass er gleich mehrere Gegner trifft, welche bereits seit langem bekannt sind. Wenig überzeugend ist jedoch die fragwürdige Darstellung von Jigsaw, der hier mehr an einen Red Hood erinnert…

Rosige Aussichten?

Die Zeichnungen von Dave Wachter überzeugen durchaus. Der leicht düstere Stil und die grimmigen Mimiken der Charaktere, passen wie die Faust aufs Auge. Das Logo des Punishers ist ein Schritt Back to the roots. Wenngleich es nicht direkt als Totenkopf erkennbar ist, fällt bei genauerem Hinsehen, klar die klassische Form auf. Ein schönes Detail, welches Old school Fans, hinsichtlich der Optik, gefallen dürfte. Jene Fans müssen sich nur darauf einlassen, dass nun ein leicht anderer Wind weht.

Wenn das Kreativteam schafft, einen eigenen und ,in den richtigen Momenten, differenzierten Stil zu kreieren, kann Joe Garrison durchaus seine Daseinsberechtigung erkämpfen. Schön ist in jedem Fall zu sehen, dass bereits Bezug auf die Kontinuität der derzeitigen Marvel Reihen genommen wird. So spielt das Ganze während des „Gang War„, welcher die Welt von Spider-Man eingenommen hat.

Punisher Joe Garrison (Bild: Marvel Comics, Panini Verlag)

Das Fazit:

Punisher: Das Erbe der Rache von David Pepose und Dave Wachter, ist ein spannender Neustart. Die Herangehensweise mag bislang zwar viel zu gewohnt erscheinen, doch es sind bereits einige Differenzen ersichtlich. Solche, die die Reihe dringend benötigt, um sich ihren eigenen Rang in der Welt des Vigilanten zu erkämpfen. Wer sich darauf einlässt, wird bestens unterhalten. In folgenden Bänden muss ein wenig an der Eigenständigkeit des Charakters geschraubt werden und es bleibt zu hoffen, dass die Inszenierung von Jigsaw, lediglich ein kreativer Ausrutscher war! Fans des Charakters, sollten Garrison eine Chance geben!

Bewertung: 4 von 5.

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