
Alien: Earth – Verfehltes Potential – Kritik
Alien: Earth ist eine achtteilige Serie aus dem gleichnamigen Film Universum, welche zeitlich vor dem ersten Kinofilm spielt. Während die bisherigen Auskopplungen vermehrt in Weltraum gespielt haben, reisen wir hier auf die Erde und werden Zeuge davon, wie spätere Szenerien und ein neues Zeitalter der Forschung eingeläutet werden. Die mit. u.a. Sydney Chandler und Timothy Olyphant besetzte Serie von FX erscheint auf Disney+. Ob sie der legendären Sci-Fi-Horror Reihe gerecht werden kann und einen Mehrwert bietet, erfahrt Ihr in der folgenden Kritik.
Ein mysteriöses Forschungsschiff kommt vom Kurs ab und verunglückt in einer Großstadt auf der Erde. Als eine Gruppe von Soldaten und Sanitätern auf dem Weg zur Unfallstelle sind ahnen sie noch nicht, welches Unheil sie im Wrack des Schiffes auffinden werden. Das Schiff der Weyland Yutani Corp. befand sich auf einer jahrelangen Forschungsreise in den tiefen des Alls. Dabei haben Sie nicht nur allerhand Erkenntnisse gesammelt, sondern auch außerirdische Lebensformen in ihre Obhut gebracht. Jene Lebensformen sind es, welche nun für Schrecken und Chaos sorgen. Währenddessen versucht ein konkurent von Yutani, seine Visionen von hybriden Menschen zu verwirklichen. Ein Wettkampf zwischen Forschungen, Geld und Macht entbrennt…
Alien: Earth spielt zwei Jahre vor den Ereignissen aus Alien (1978). Zeitlich betrachtet befindet er sich also zwischen dem Klassiker von Ridley Scott und seinen Prequels, Prometheus und Alien: Covenant. Bereits vor Veröffentlichung der Serie war klar, dass man den Kanon der beiden Werke nur teilweise berücksichtigt. Dies hat vor allem inhaltliche Gründe. Sofern die Staffel allerdings ein Erfolg ist, behält man sich die Möglichkeiten offen, eine stärkere Integrität zu kreieren. Der Fokus liegt hier vor allem auf Wendy (Sydney Chandler) und ihren Hybrid-Mitstreitern. Menschen, welche in einen synthetischen Körper befördert werden. Der wohl nahmenhafteste Cast dürfte Timothy Olyphant (u.a. The Mandalorian) sein, welcher den Syntheten Kirsh charismatisch verkörpert.

Alien: Earth – Auf der Erde und doch so fern…
Das der Großteil der Handlung auf der Erde spielt, ist ein frisches Element im Alien-Franchise. Das volle Potential wird allerdings kaum genutzt. Vielmehr beschränken sich die Schauplätze auf einige wenige. Während diverse Szenerien auf dem Forschungsschiff angesiedelt sind, ist es vor allem die Forschungseinrichtung von Kavalier, dem Konkurrenten der Yutani Corp., rund um Boy Kavalier (Samuel Blenkin). Jene ist auf einer entfernten Insel angesiedelt und abgeschottet vom Rest der Welt. Doch selbst hier bewegt man sich hauptsächlich im Inneren des Komplexes. So gelungen das Konzept selbst auch erscheint, so dürftig ist dessen Umsetzung. Blickt man auf Genre-Vertreter wie Andor, wo alltägliche und gesellschaftliche Themen einen Zugang in das Universum erhalten haben, so sehr vermisst man diesen Aspekt in Alien: Earth.
Der kurze Ausflug in die Großstadt und der Unfallstelle des Schiffes mag unterhalten. Doch wirklich greifbar wirkt die Stadt dadurch nicht. Es bleibt fraglich, ob dieser Faktor in einer möglichen, zweiten Staffel anders angegangen wird. Doch mit Blick auf die bisherige, erste Staffel, bleibt das Gefühl einer vertanen Chance. Selbstredend dürfte klar gewesen sein, dass man hier keine Scharen von Xenomorphs und Facehuggern in der Bevölkerung erwarten konnte. Letztlich wird die Staffel dem Namen der Serie nur teilweise gerecht – eben jenem rund um die Aliens und weniger dem um das Earth.

Optik und Tiefgang
Generell weiß die Optik der Serie, mit dem retro futuristischen Charme der Alien Reihe, zu überzeugen. Die Schauplätze bieten einige Details und wurden authentisch gestaltet. Audio Visuell bewegt sich die Serie unterdessen auf einem ebenso gelungenen Niveau. Das Sound Design im Opening erinnert nicht selten an die Klangwelten der Nine Inch Nails (die mit dem Oscar prämierten Industrial Größen rund um Trent Reznor – Nächster Soundtrack: Tron – Ares) und auch generell bietet der Score stets die passende Untermalung. Am Schluss einer jeden Folge ertönen Klänge diverser Metal und Rock Bands, was dem ganzen einen atmosphärischen Schlusspunkt setzt.
Abgesehen vom gelungenen Faktor rund um die Frage, ob ein Hybrid noch als Mensch angesehen werden kann und einigen gesellschaftlichen Aspekten, bewegt sich Alien: Earth jedoch oft weitaus hinter den Möglichkeiten. Diverse Charaktereigenschaften sind wenig plausibel und der Umgang mit den Xenomorphs wirft mehr Fragen auf als Antworten. Dressierte Killer… Erinnert nicht selten Jurassic World und dessen Raptoren. Hier fehlt es vor allem an der Balance.
Das Fazit:
Alien: Earth Staffel 1 von Hulu/FX ist mit 8 Folgen komplett auf Disney+ abrufbar. Dabei sind es vor allem Sydney Chandler als Wendy und Timophy Olyphant als Kirsh, welche darstellerische Schauwerte bieten. Zu viele Charaktere bleiben eher blass in ihrer Darstellung. Ein Problem, welche die gesamte Serie durchzeichnet. Das Potential des Namen wird in den wenigsten Momenten ausgeschöpft. Etwas, das auch durch eine ansprechende Visuelle wie auch Audiovisuelle Optik, schwer überschattet werden kann. Letzlich bleibt zu hoffen, dass eine mögliche zweite Staffel, dringend nötige Antworten liefern kann. Andernfalls endet die Serie einzig und allein mit Fragen, aber keinen Antworten.
- Erstveröffentlichung: August – September 2025
- Regie: u.a. Timothy Olyphant, Sandy Chandler, Alex Lawther, Babou Cessay
- Darsteller: u.a. Dana Gonzales
- Staffel: 1
- Folgen: 8
- Laufzeit: ca 45-65 Minuten
- Freigabe: ab 18 Jahren
- Genre: Sci-Fi/Horror/Action
- Eigenständig: Alien Franchise
- Studio: FX
- Verfügbar auf: Disney+/Hulu
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