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Kritik – Wonder Woman 1984 – Göttlicher Helden-Spaß oder Totalausfall?

Wonder Woman 1984 ist der zweite Film von Regisseurin Patty Jenkins, in welchem wir Gal Gadot als Amazone sehen. Die Göttin ist in den Achtzigern angekommen, muss jedoch nach wie vor über den Verlust ihres Freundes Steve Trevor hinwegkommen. Mit The Mandalorian Darsteller Pedro Pascal und weiteren Stars besetzt, stehen eigentlich alle Zeichen auf Hit. Nach einer langen und durch die Auswirkungen des Corona-Virus geschuldeten Wartezeit, ist der Film seit dem 18.02.21 über Sky Cinema und Sky Ticket verfügbar. Lohnt sich der Blick? Hier erfahrt Ihr es.

Diana Prince ist Wonder Woman. Die Amazone aus Themyscira kämpfte vor Jahrzehnten gegen den mächtigen Ares und gewann. Dieser Sieg forderte jedoch einige Opfer. So verlor sie nicht nur einen guten Freund, sondern auch ihre große Liebe – Steve Trevor (gespielt von Chris Pine, u.a. Star Trek). Mittlerweile in den Achtzigern angekommen, ist sie über diesen Verlust immer noch nicht hinweg. Diana setzt sich mit Leidenschaft für das Gute ein. So begegnet sie eines Tages Barbara Minerva (Kristen Wiig). Schnell merkt sie, dass sich etwas verändert hat. Als dann mit Maxwell Lord (Pedro Pascal, u.a. The Mandalorian, Narcos) auch noch ein eher zwielichtiger Kerl auf der Bildfläche erscheint spürt sie, dass Vorsicht geboten ist. Wer sind die Feinde, denen sie sich bald stellen muss?

Nachdem Wonder Woman 1984 ursprünglich bereits für Mitte 2020 geplant war, entschloss sich Warner Bros. dazu, den Blockbuster nach hinten zu verschieben. Allerdings erleidete die DC Comics Adaption das selbe Schicksal, wie dutzende andere Produktionen. Nun entschloss man sich seitens des Studios, den Film über die hauseigene Streaming-Plattform HBO Max zu veröffentlichen. Hierzulande sicherte sich Sky die Rechte am Film. Fast ein ganzes Jahr später kommen wir also in den Genuss, die Göttin erneut in Aktion zu erleben. Aber hat sich das Warten auch gelohnt?

Wonder Woman 1984 bringt einige schöne Kampfszenen mit sich (Bild:  Warner Bros. Entertainment Inc)
Wonder Woman heizt ihren Gegnern ein (Bild: Warner Bros. Entertainment Inc)

Nicht ganz so göttlich…

Der Film beginnt mit einer Szene aus Diana´s Kindheit in Themyscira. Actionreich und kurzweilig inszeniert, verfolgen wir die junge Kriegerin dabei, wie sie an einem Wettkampf teilnimmt. Bereits im ersten Teil besuchten wir die Heimat der Heldin. Obwohl Themyscira enormes Potential bietet, bleibt es im Fall von Wonder Woman 1984 leider bei dieser einen Szene – Schade! Anschließend erhalten wir diverse Einblicke in das Leben der Amazone und lernen die diversen Nebencharaktere kennen, welche im Verlauf des Films noch an Bedeutung gewinnen. Dabei landen wir allerdings auch bei einem Kritikpunkt. Der Film lässt sich extrem viel Zeit, ehe er an Fahrt aufnimmt.

Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen: Die Story ist leider nicht der Rede wert. Das liegt vor allem daran, dass sie bereits von Anfang an sehr vorhersehbar ist, selbst wenn man die Comic-Vorlagen nicht kennt. Mit Charakteren wie Barbara Minerva alias Cheetah und Maxwell Lord wäre genügend Potential gegeben, eine spannende Geschichte zu erzählen. Leider hat der Film aber ein Problem, welches ich bei vielen Filmen des Genres sehe. Es wird sich zu viel Zeit gelassen, ehe man zum Punkt kommt.

Maxwell Lord trat 1987 in der Justice League Heftserie zum ersten Mal in Erscheinung. Seitdem hält er Helden wie Batman, Superman oder eben die Justice League auf Trab. Cheetah trat im selben Jahr zum ersten Mal in die Welt der DC Comics. Meistens wird sie als Erzfeindin von Wonder Woman gesehen.

Pedro Pascal und Kristen Wiig in ihren Rollen als Maxxwell Lord und Barbara Minerva (Bild:  Warner Bros. Entertainment Inc)
Mandalorian Star Pedro Pascal und Kristen Wiig als Maxwell Lord bzw. Barbara Minerva (Bild: Warner Bros. Entertainment Inc)

Wonder Woman 1984 – Zwischen Himmel und Hölle

Mit zweieinhalb Stunden Laufzeit ist der Film vergleichsweise lang. Leider wird ihm das auch etwas zum Verhängnis. Denn im Verlauf der Geschichte entsteht diverse Male Leerlauf. Allgemein hält sich die Action dieses Mal relativ bedeckt. Wonder Woman selbst hat im Vergleich zum Vorgänger recht wenig Screentime. Vielmehr liegt der Fokus auf der Charakterstudie. Doch wie bereits angemerkt – es wird einfach zu wenig aus den Figuren herausgeholt. Während die Darsteller ihren Job recht gut absolvieren und teilweise sogar sehr passend gecastet wurden, spielt das Drehbuch ihnen alles andere als in die Karten.

Wenn wir dann jedoch einen Kampf der Göttin erleben, bietet dieser kurzweilige Unterhaltung, welche optisch recht gelungen ist. Auch darüber hinaus bietet die DC Comics Produktion einige Schauwerte. Habt Ihr Euch nicht schon immer gefragt, wie der unsichtbare Jet in einem Film herüberkommt? Wer die Comics der Kriegerin kennt, wird mit dem Namen Asteria sicherlich etwas anfangen können. Mit Blick auf das Promo-Material war bereits bekannt, dass wir die goldene Rüstung zu Gesicht bekommen. Gemessen an der Promo drumherum, bleibt diese Element jedoch etwas im Schatten. Fact: Man ließ es sich nicht nehmen, Lynda Carter einen kleinen Cameo zu spendieren. Sie spielte die Amazone in der älteren TV-Serie.

Diana und Steve Trevor fliegen durch ein Feuerwerk (Bild:  Warner Bros. Entertainment Inc)
Wo Diana und Steve wohl hinfliegen? (Bild: Warner Bros. Entertainment Inc)

Das Fazit:

Wonder Woman 1984 macht es uns nicht leicht. Während der Helden-Blockbuster im Kern alles mitbringt um ein Hit zu sein, sieht die Praxis leider anders aus. Die Darsteller rund um Gal Gadot, Chris Pine und Pedro Pascal spielen ihre Rollen überzeugend, werden aber von einem schwachen Drehbuch ausgebremst. Das gleiche Schicksal finden wir innerhalb der Story wieder. Während diese oftmals zu viel Leerlauf besitzt, ist sie zu allem Überfluss auch noch sehr vorhersehbar. Die enthaltene Action weiß zwar zu gefallen, bietet aber auf die Länge des Films gerechnet, zu wenig Eyecatcher. Das wird vor allem gegen Ende bemerkbar. Ein Endkampf ohne richtigen Kampf? Schade! Blickt man auf den gelungenen Vorgänger ist es einfach schade, dass dieses Niveau nicht gehalten werden konnte. Fans der Amazone respektive DC Comics können trotzdem einen Blick riskieren. Auch wenn der Film nicht der große Wurf ist den treue Fans verdienen, weiß er durchaus zu unterhalten. Vorausgesetzt, man schraubt seine Erwartungen ggf. etwas herunter. Immerhin – zeitweise wird die Atmosphäre der Achtziger überzeugend eingefangen. Der Score von Hans Zimmer ist in den passenden Momenten zwar stimmig, bleibt insgesamt aber recht bedeckt.

  • Erstveröffentlichung: 18.02.2021
  • Regisseurin: Patty Jenkins
  • Darsteller: Gal Gadot, Kristen Wiig, Pedro Pascal, Chris Pine u.a.
  • Laufzeit: 155 Min
  • Freigabe: Ab 12 Jahren
  • Genre: Action, Superhelden
  • Studio: Warner Bros.
  • Erhältlich über: Sky Cinema, Sky Ticket

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