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Kritik – Streets of Glory – Knallharter Western von Garth Ennis

Mit Streets of Glory liefert Kultautor Garth Ennis (The Boys, Punisher) einen knallharten Spät-Western ab, welcher im Dantes Verlag erscheint. Joe Dunn streift darin durch das Amerika des Jahres 1899 und begreift langsam, dass der Fortschritt nicht aufzuhalten ist. Ob Fans des Genres einen Blick wagen sollten, erfahrt Ihr in meiner Kritik.

Lesezeit: 4 Minuten

Joseph Dunn war Soldat, Gesetzeshüter, Revolverheld und Kopfgeldjäger. Am Ende eines Lebens voller Gewalt, sucht er nach Ruhe. Dabei strandet er in der kleinen Stadt Gladback in Montana. Dort trifft er nicht nur auf alte Freunde und seine verloren geglaubte, große Liebe. Auch der berüchtigte Red Crow, ein Folter und Gewalt liebender Indianer, treibt dort sein Unwesen. Zu allem Überfluss muss Dunn auch noch einsehen, dass der Fortschritt unaufhaltsam voranschreitet…

Nachdem Garth Ennis mit Code Pru aus dem Cinema Purgatorio bereits einen Titel im Dantes Verlag Portfolio besitzt, kehrt er mit Streets of Glory zurück. Der Ire steht seit jeher für knallharte und schwarzhumorige Unterhaltung. Sein Hellblazer Run, The Boys oder Preacher stellen dies oft unter Beweis. Der hier vorliegende Spät-Western trifft dabei in eine ähnliche Kerbe und scheut sich währenddessen nicht, blutig und ohne Kompromisse daher zu kommen.

Ein Blick in Streets of Glory (Bild: Dantes Verlag)
Bild: Dantes Verlag

Für eine handvoll Dollar

Im Jahre 1899 ist vom einstigen, wilden Westen nicht mehr viel übrig. Der technische Fortschritt ist nur schwer aufzuhalten und so langsam, ändert sich auch das Denken der Menschen. Joe Dunn ist einer der letzten seiner Art. Ennis schafft es dabei hervorragend, passende Elemente in die Handlung einzubauen. So macht es Sinn, dass einer der Widersacher Dunns, ein gerissener Geschäftsmann ist. Skrupellos und ohne Rücksicht auf Verluste, will er seinen Geldbeutel füllen. Die Eisenbahn soll Gladback erreichen. Dafür ist ihm jedes Mittel recht.

Allgemein verbindet der irische Autor gelungenes Storytelling, mit geballter Action und schafft es damit, eine kurzweilige und spannende Handlung aufzubauen. Trotz der lediglich 160 Seiten, erhalten Charaktere Platz zur Entfaltung und nichts wirkt gehetzt oder fehl am Platz. Für zarte Gemüter ist Streets of Glory allerdings nichts. Gewalt, abgetrennte Gliedmaßen und eine große Portion Blut, sprechen eine deutliche Sprache. Ihren Einsatz erhält diese jedoch in den passenden Momenten und lässt das Spektakel nicht ausufern.

Bild: Dantes Verlag
Bild: Dantes Verlag

Erbarmungslos

Optisch macht Streets of Glory eine ebenso gute Figur, wie inhaltlich. Die Zeichnungen von Mike Wolfer (Gravel) passen dabei wie die Faust, aufs blutige Auge. Wolfer fängt die grimmige Atmosphäre ideal ein. Gelegentlich wirkt die Mimik der Charaktere allerdings etwas monoton und zu ähnlich. Typisch für den Dantes Verlag, befindet sich am Ende des Comics ein großer Trivia Teil. Dort werden historische Ereignisse, Begriffe und sonstige, wissenswerte Anekdoten erklärt.

Das Fazit:

Streets of Glory von Garth Ennis ist ein knallharter Spät-Western mit kurzweiliger Handlung, einer grimmigen Atmosphäre und einer ordentlichen, aber wohl dosierten, Portion Gewalt. Trotz des vergleichsweise geringen Umfangs, bleibt genügend Platz für eine angemessene Charakterentwicklung. Damit schafft Ennis eine ordentliche Dynamik. So gelingt es ihm auch in passenden Momenten, Emotionen einzubauen. Insgesamt ist Streets of Glory ein harter und sehr gelungener Western mit spannder Story und ansehnlichen Zeichnungen, welcher Fans des Genres, aber auch neueinsteigern gefallen kann. Das vom Dantes Verlag empfohlene Alter ab 18 Jahren, geht völlig in Ordnung.

Bewertung: 4 von 5.
  • Erstveröffentlichung: 16.08.2022
  • Autor: Garth Ennis
  • Zeichnungen: Mike Wolfer
  • Seiten: 160
  • Preis: 20€
  • Format: Softcover/Hardcover
  • Genre: Western/Action
  • Verlag: Dantes Verlag
  • Publisher: Avatar Press

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