Punisher: Mission Fury – Das dreckige Duo – Fazit:

Mit Punisher: Mission Fury (Get Fury, so der Originaltitel) kehrt der irische Kultautor Garth Ennis, abermals zu einem der Charaktere zurück, welcher ihm liegt wie kein weiterer. Die Rede ist vom Punisher, Frank Castle. Der deutsche Titel, bietet allerdings Platz für Verwirrung. Denn da das Ganze spielt, bevor Castle zum Totenkopf tragenden Vigilanten und Antihelden wurde, erleben wir eine reine Kriegsgeschichte. Ob die von Jacen Burrows gezeichnete Miniserie dennoch überzeugen kann, Lest ihr im ausführlichen Fazit.

Captain Frank Castle befindet sich in einer erneuten „Tour of Duty“ im Herzen Vietnams. Als die Military Police eintrifft, ahnt er noch nicht, welch folgenschwere Mission auf ihn wartet. Er soll in einer Geheimoperation einen US Soldaten eliminieren, da die Vietnamesische Armee in gefangen genommen hat. Die Rede ist von Nick Fury, welcher zahlreiche, sensible Interna der US Armee preisgeben könnte. Castle muss jedoch schnell feststellen, dass dies kein einfacher Auftrag ist, sondern viel mehr dahinter steckt…

Frank Castle, der Vietnamkrieg und Garth Ennis. Drei Komponenten, welche wie die Faust aufs Auge zusammen passen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass diese Konstellation 2024, in US Issue 1-6 von Get Fury, erneut zusammenkam. Wir begleiten Castle erneut, auf einem seiner Feldzüge durch das Vietnam der Siebziger. Diesmal steckt er jedoch nicht im Grauen von Valley Forge fest, sondern muss einen alten Mitstreiter eliminieren. Auftrag ist Auftrag. Willkommen, im Grauen des Krieges! Erzählt wird die Geschichte durch Letcong Giap, ein Vietcong, welcher bereits aus Punisher: Platoon bekannt ist. Die Struktur wirkt dahingehend gelegentlich etwas wirr, doch nicht so, als dass man der Handlung nicht folgen könnte. Unterstützt wird Ennis dabei, erneut, von Jacen Burrows (Punisher: Soviet), welcher mit seinen rauen und detailliert brutalen Zeichnungen, für die passende Atmosphäre sorgt.

Punisher: Mission Fury – Vertuschung und Zweifel

Grundsätzlich erfindet die Miniserie das Rad nicht neu. Der Plot ist so simpel gestrickt, wie ein Actionfilm der Achtziger. Sonderlich schlimm ist dies jedoch nicht. Ennis versteht sein Handwerk, wie kein Zweiter, im Genre der großen Kriege. Mit allerhand Details, Fachbegriffen und schonungsloser Deutlichkeit, begleiten wir Captain Castle, in geheimer Mission. Fury durchlebt unterdessen unzählige Misshandlungen, Hinrichtungen von Kameraden sowie die pure Grausamkeit seiner Peiniger. Während vieles nur durch Erzählungen thematisiert wird, erleben wir Mark erschütternde Brutalität, in extremer Genauigkeit. Das der Titel nicht unter 16 Jahren gelesen werden sollte, gilt stets zu beachten! Die vereinzelten Twists wissen zu gefallen, wenngleich einige Aspekte derer im Nichts enden. Punisher: Mission Fury ist abermals ein Zeugnis dessen, welche Grausamkeiten solch ein Krieg mit sich bringt. Die Hinrichtung eines Kameraden, als geringeres Übel, um Operationen zu Vertuschen, ist nur eine von vielen Grausamkeiten…

Das Fazit:

Punisher: Mission Fury (OT: Get Fury) von Garth Ennis und Jacen Burrows, schlägt ein neues Kapitel auf, aus der Vergangenheit des Punishers. Das Zusammenspiel mit Nick Fury hat bereits in zahlreichen Titeln harmoniert. Dieser macht daraus keine Ausnahme. Wenngleich die Handlung selbst wenig neues bietet, liefert sie detaillierte und kurzweilige Unterhaltung. Optisch überzeugt Burrows auf ganzer Linie. Sicherlich war dies nicht die letzte Zusammenarbeit der Beiden. Deutsche Leser dürfen sich vom Titel allerdings nicht irritieren lassen. Aus Marketing-Gründen prangert „Punisher“ auf dem Cover. Es ist aber vielmehr eine Nick Fury Geschichte. Fans der beiden Charaktere, werden jedoch ihren Gefallen daran finden. Alle Anderen lesen womöglich zunächst in Titel wie „Punisher – Willkommen zurück, Frank“ oder „Punisher: Blutlinien“ hinein.

• Erstveröffentlichung: 01/2025
• Autor: Garth Ennis
• Zeichner: Jacen Burrows
• Preis: 18€
• Seiten: 136
• Genre: Krieg, Action, Superhelden (Antihelden)
• Empfohlen ab: 16 Jahren
• Eigenständig: Ja
• Verlag: Panini Verlag Deutschland
• Publisher: Marvel MAX Comics

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