Kritik – Prey – Der Predator, so stark wie nie? – Disney+
Prey von Dan Trachtenberg ist der nunmehr fünfte Ableger der Predator Filme. Dabei versteht er sich als Fortsetzung der ersten vier Filme, beschreitet dabei aber neue Wege. Neu ist auch das Zuhause des Sci-Fi-Jägers. Durch die Übernahme von FOX durch Disney, erscheint der Film ab dem 05.08.2022 auf Disney+. Doch gibt sich der Jäger dabei stark wie nie?
Im frühen 18. Jahrhundert, lebt ein Stamm der Komantschen in der Wildnis Amerikas. Eine von ihnen ist Naru (Amber Midthunder). Sie will Jägerin werden, doch wirklich zutrauen tut es ihr niemand. Als eines Tages ein Mitglied des Stammes von einem wilden Tier verschleppt wird, schließt sie sich der Jagd an. Noch ahnt niemand, dass es eine Bedrohung ist, welche nicht von dieser Welt zu stammen scheint. Hoch entwickelte Waffen und unbändige Kraft stehen Pfeil und Bogen gegenüber…
Der Predator ist kult! Doch nachdem er gegen Schwarzenegger gekämpft hat und im Kampf der Giganten gegen die fiesen Xenomorphs aus dem Alien Franchise, hat der Jäger aus fernen Welten es zugegebenermaßen schwer. Predators von Robert Rodriguez wollte neue Maßstäbe setzen, landete finanziell aber eher einen flop. Der Versuch mit Predator: Upgrade einen Reboot hinzulegen, ging ebenso schief. Nun steht Prey in den Startlöchern. Predator und Disney… kann das gut gehen? Überraschenderweise lautet die Antowort: Ja! Doch wieso?
Prey – Beute
Neuer Name, neues Konzept. Nach Dschungel, Großstadt, Kleinstadt sowie in Pyramiden und fernen Welten, ist es diesmal das wilde Land Amerikas. Prey (dt. Beute) ist dabei ein überaus treffender Titel. Denn die Predatoren sammeln seit jeher „Andenken“, ihrer gefährlichsten Beute. Doch wenn der Jäger zum gejagten wird, wendet sich das Ruder schnell. Der Kontrast von primitiven, aber überaus effektiven, Jagdmethoden der Komantschen im Gegenspiel zu der todbringenden Technik der Sci-Fi-Jäger in Prey, ist interessant und beachtlich zugleich.
Auch optisch gibt es Unterschiede zu den vorherigen Predatoren. So sieht dieser hier noch aggressiver aus, was auch an seinem Schädel ähnlichen Helm liegt. Leider erfahren wir aber auch in diesem Teil wieder sehr wenig über die Kreaturen. Nachdem in Predator 2 offenbart wurde, dass es scheinbar mehr Arten der Jäger gibt, bemühte sich lediglich Predators darum, mehr Kontext zu bieten. Mit den verschiedenen Stämmen und Rassen, bot sich enormes Potential. Man kann nur hoffen, dass mögliche Fortsetzungen in diesem Aspekt weitermachen, denn es wäre verdammt interessant.
Wenn es blutet, können wir es töten!
Die Story von Prey erfindet das Rad keinesfalls neu. Doch sie bietet einen glaubhaften Plot, welcher vor allem durch Amber Midthunders Darbietung, zu gefallen weiß. Die junge Schauspielerin liefert einen sehr guten Job ab und braucht sich nicht vor den anderen Hauptcharakteren, der bisherigen Filme verstecken. Die Einblicke in das Leben der Komantschen wissen dabei ungemein zu gefallen und dank der tollen Landschaftsaufnahmen, entsteht schnell eine schöne Atmosphäre. Sobald der Predator auftaucht, wird der Gewaltgrad ordentlich nach oben geschraubt. Gehäutete Opfer, zerlegte Körper und Stichwunden wie Sand am Meer – nichts für schwache Nerven und der Beweis, dass Disney auch brutal kann – wenn sie wollen!
Durch die vornehmlich ruhige Inszenierung von Dan Trachtenbergs Film, gelangt Prey an eine äußerst ansprechende Dynamik. Gleichzeitig ist der Film jederzeit musikalisch gut untermalt. Die etwas andere Ausrichtung der Story und die damit verbundenen, neuen Elemente, wissen zu überzeugen und bieten großes Potential, die Reihe zum Einen wieder stark zu machen und zum Anderen, frischen Wind zu kreieren.
Das Fazit:
Prey von Dan Trachtenberg ist der nunmehr fünfte Solofilm, rund um die Predatoren aus dem All. Er erfindet das Rad nicht neu und die Story ist wenig originell. Trotzdem überzeugt der Sci-Fi-Kracher auf ganzer Linie. Der Mix aus Historienfilm, mit Bezug auf das Leben der Komantschen und knallharter Sci-Fi, weiß zu gefallen. Wenngleich man erneut sehr wenig über die Jäger erfährt, macht das gesehene Lust auf mehr. Amber Midthunder als Naru bietet eine toll inszenierte Rolle und dürfte definitiv ihren Weg in Hollywood haben. Fans des Predator dürften ihren Spaß mit Prey haben, gleichwohl mit allen anderen, die gute Sci-Fi-Unterhaltung suchen.
- Erstveröffentlichung: 05.08.2022
- Regie: Dan Trachtenberg
- Darsteller: Amber Mitdunter, Dan DiLigro, Nelson Leis, Dakota Beavers u.a.
- Freigabe: ab 16 Jahren
- Laufzeit: 100 Min.
- Genre: Sci-Fi, Horror, Action
- Studio: 20th Century Studios
- Publisher: Walt Disney
Neues im Nerd Cave
- The Penguin – Düstere Mafia Machenschaften in Gotham – Kritik
- Agatha All Along – 5 Gründe, warum die Serie Spaß macht
- Superman: Lost + A Vicious Circle Bd. 2 – Kritik
- Joker 2: Folie À Deux – Die perfekte Fortsetzung!?- Kritik
Ihr wollt immer up to date bleiben und keine Reviews und Artikel verpassen? Dann folgt meinem Blog auf Facebook, Instagram oder Twitter und erhaltet dort noch viel mehr Input! Ich würde mich freuen!