Kritik – Once & Future – Fantasy Spektakel von Cross Cult
Once & Future von Kieron Gillen und Dan Mora erscheint im Cross Cult Verlag und verspricht mit seiner gekonnten Mischung aus Fantasy und Abenteuer kurzweilige und spannende Unterhaltung. Schwerter, Monster und Legenden sind nur drei der vielen Attribute der Reihe. Worum es geht und noch einiges mehr, erfahrt Ihr in meiner Kritik zum Auftakt der Reihe!
Der König ist (Un)tot
Die ehemalige Monsterjägerin Bridgette McGuire ist zwar eigentlich im Ruhestand, doch als eine nationalistische Gruppe ein uraltes Artefakt stehlen will um der Legende um König Artus neues Leben einzuhauchen, flieht sie aus dem Altenheim. Ihr Enkel Duncan wird fortan ein Teil ihrer Mission – Britanien vor dem nahenden Unheil bewahren! Ein Bunker voller Waffen, Monster und Mystik – Duncans Familie hat diverse Geheimnisse, welche er sich selbst in den wildesten Träumen nicht ausgemalt hätte. Schaffen es die Beiden das Land zu retten?
Autor Kieron Gillen´s (Die, Star Wars) Creator Owned Serie strotzt nur so vor Energie! Das liegt zu Einen an der Atmosphäre welche die Serie versprüht (mehr dazu folgt gleich), zum Anderen an Charakteren wie Bridgette. Die alte Dame mag zwar nicht mehr so fit sein wie in ihren tollkühnen Monsterjäger Zeiten, doch das hindert sie nicht daran, auch in der aussichtslosesten Situation noch einen feschen Spruch über ihre Lippen wandern zu lassen. Damit bildet sie einen schönen Kontrast zum anfänglich eher zögerlichen Duncan, der sich erst an seine neue Rolle gewöhnen muss. So wird schnell klar, das Once & Future eines nicht ist – langweilig!
Once & Future – Der Name ist programm
Was mich bereits relativ am Anfang überrascht hat, ist der starke Bezug auf die britischen Legenden rund um König Artus, dem legendären Schwert Excalibur und allem drumherum, wie z.B. dem tapferen Ritter Lancelot. Wer sich in der Thematik auskennt, wird sicherlich Gefallen daran finden. Alle anderen kennen sich spätestens nach Band 1 von Once & Future damit aus. Das alles wirkt aber nicht angestaubt oder langweilig. Kieron Gillen baut diese Elemente gekonnt in seine Story ein und verhilft ihnen wortwörtlich zu neuem Leben. Wer hier eine langweilige Geschichtsstunde fürchtet, kann beruhigt aufatmen. Der Name verrät es eigentlich schon. Klassische Elemente werden mit neuen gemischt und so entsteht eine Geschichte, welche diverse Überraschungen bereithält.
Aufgefangen wird die Erzählung von Dan Mora´s (Buffy the Vampire Slayer) Zeichnungen, welche Spannung und Emotionen hervorragend transportieren. Vor allem, weil diese mit der überraschend farbenfrohen Kolorierung von Tamra Bonvillain eine hervorragende Atmosphäre kreieren. Wer hier triste und düstere Farben erwartet, wird diese zwar finden, allerdings mit bunten Elementen aufgepeppt – sehr schön! Spätestens wenn die ersten Monster auf dem Papier erscheinen, fährt die Story mit all ihrer Qualität auf.
Monströs gut?
Einige fragen sich jetzt vielleicht – Ist die Story perfekt? Meine Antwort darauf lautet – fast! Dabei würde ich es allerdings selbst als Meckern auf hohem Niveau deklarieren. Die Charaktere wissen zu überzeugen und bieten diverse Gegensätze (welche sich bekanntlich anziehen), die durchaus zum schmunzeln einladen. Wenn die nicht auf den Mund gefallene Bridgette ihrem Enkel einen Spruch reindrückt, während Skelette zum Leben erwachen oder Geister von der Decke schweben, macht das einfach spaß. Mir persönlich ging nur der Sprung vom eher zurückhaltenden Duncan zum entschlossenen Abenteurer etwas zu schnell. Dennoch zeugt es von durchdachter Charakter-Entwicklung, welche im Verlauf der Reihe sicherlich noch ausgeprägter in Erscheinung treten wird. Ebenso wäre ein konsequenterer Umgang mit diversen Ereignissen wünschenswert, auch wenn das nur kleine Mängel sind.
Gespannt bin ich darauf, wie Kieron Gillen die britischen Sagen und Legenden im weiteren Verlauf der Serie einbinden wird und vor allem – welche neuen Elemente er hinzufügt. Wenn die Qualität von Band 1 gehalten wird, erwartet uns dahingehend sicherlich noch einiges. Übrigens bietet der Band zum Teil durchaus deftigen Inhalt. Skelette denen Muskelgewebe wächst, nachdem sie Blut von Menschen trinken welche sie zerteilt haben, sind nur ein Beispiel dessen, was uns hier erwartet. Dadurch erhält die Reihe zwar Horror-Elemente, rutscht aber nie gänzlich in dieses Genre. So entsteht ein gelungener Genre-Mix.
Das ritterliche Fazit:
Once & Future Band 1 – Der König ist Untot ist der Auftakt einer Reihe, welche in den USA bereits ein voller Erfolg ist. Bei Boom! Comics gilt die Reihe mittlerweile sogar als am besten laufende Creator Owned Serie. Diese Qualität stellt sie hier auch bestens unter beweis. Kieron Gillen schafft es wunderbar britische Mythologie, Spannung und Monster unter einen Hut zu bekommen. Kombiniert mit den kreativen Köpfen Dan Mora und Tamra Bonvillain entsteht so eine packende Atmosphäre, welche zum steten weiterlesen einlädt. Gelungene Zeichnungen und clever gewählte Farben erfreuen das Auge, genauso wie die monströsen Gefahren für die Helden der Story. So bleibt am Ende nur zu sagen – wer hier keinen Blick riskiert, ist selber schuld!
- Erstveröffentlichung: 23.09.2020
- Autor: Kieron Gillen
- Zeichner/Farben: Dan Mora/Tamra Bonvillain
- Seiten: 144
- Preis: 22€
- Genre: Fantasy/Action/Abenteuer
- Format: Hardcover/Digital
- Verlag: Cross Cult
Neues im Nerd Cave
- The Penguin – Düstere Mafia Machenschaften in Gotham – Kritik
- Agatha All Along – 5 Gründe, warum die Serie Spaß macht
- Superman: Lost + A Vicious Circle Bd. 2 – Kritik
Ihr wollt immer up to date bleiben und keine Reviews und Artikel verpassen? Dann folgt meinem Blog auf Facebook, Instagram oder Twitter und erhaltet dort noch viel mehr Input! Ich würde mich freuen!
Wenn Ihr weitere Meinungen zum Comic wollt, haben folgende Kollegen Kritiken parat: Bizzaroworld – Comic Welt News – Comic Newbie
2 Kommentare
Pingback:
Pingback: