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Hexagon Bridge + Damn Them All 2 – Knallhart und psychedelisch

In Hexagon Bridge reisen wir, inmitten von unnahbaren Objekten und ominösen Erscheinungen, in eine Science-Fiction Welt, welche geheimnisvoller nicht sein könnte. Das Debütwerk von Richard Blake besticht dabei auf seine ganze eigene Art und Weise. In Damn Them All Bd. 2 von Charlie Adlard und Simon Spurrier, erfahren wir unterdessen mehr über die okkulte Welt, die finsteren Machenschaften und die knallharte Gangart, welche an der Tagesordnung steht. Zwei von Grund auf verschiedene Titel, welche beide bei Cross Cult erschienen sind. Ob jene zu überzeugen wissen, auch abseits ihrer ansehnlichen Zeichnungen, lest ihr in den nachfolgenden Kritiken.

Hexagon Bridge

Adley ist eine junge Frau, welche besondere Begabungen hat. Sie ist sehr empfänglich für hellsichtige Fähigkeiten und könnte die Lösung eines immensen Problems sein. Zusammen mit dem High-Tech Roboter Staden, reist sie in eine wenig nahbare und ominöse Welt. Landschaften und Architekturen lassen sich nur schwer greifen und zu allem Überfluss, lauern auch finstere und monströse Gefahren auf sie. Doch wenn sie ihre Eltern wieder sehen will, muss sie die Reise meistern. Jene sind seit vielen Jahren in dieser Paralleldimension verschollen. Einst waren sie auf der Suche nach Antworten und Lösungen, wie die Menschheit weiterexistieren könne. Adley ist ihre einzige Chance und muss sich dabei schicksalhaften Gefahren und Herausforderungen stellen…

Wenig neu, trotzdem erfrischend!

Mit Hexagon Bridge ist im Cross Cult Verlag ein Titel erschienen, welcher auf kurzweilige Art und Weise, zumindest in kleinen Teilen, einen frischen Wind in das Sci-Fi Genre bringt. Grundsätzlich ist die Handlung nicht großartig neu. So oder so ähnlich, erscheinen am laufenden Band Publikationen der Materie. Wenn man mal genau hinsieht, entdeckt man sogar einige Aspekte aus bekannten Genrevertretern wie Inception, Interstellar und Co. Doch die Mischung aus eben jenem Aspekt, der interessant gestalteten Welt und der leichten Verschmelzung diverser Herangehensweisen an das Genre, lassen den Titel in einem guten Licht dastehen.

Hexagon Bridge (Bild: Image Comics)
Bild: Image Comics

Vor allem ist es die Atmosphäre, welche Hexagon Bridge erstrahlen lässt. Sofort fällt die filmische Inszenierung auf, welche Blake in die Erzählung bringt. Nicht selten habe ich mich dabei ertappt mir vorzustellen, dass eine tiefe Stimme im Off Passagen der Handlung erzählt, während wir mit einem markerschütternden Score und epischen Bildern durch Szenerien fahren. Ruhige Schnitte, totale Kameraperspektiven… muss hier noch jemand an Blade Runner, Dune und Co denken?

Hexagon Bridge – Die Brücke zu neuen Ufern

Inhaltlich erfindet Hexagon Bridge, wie bereits erwähnt, das Rad nicht neu. Zu typisch ist die grundsätzliche Idee, zu gewohnt der Ablauf. Trotzdem schafft es Blake uns bei Laune zu halten. Das liegt nicht nur an den bereits angesprochenen Aspekten, sondern auch daran, dass das Storytelling kurzweilig und wohl dosiert eingesetzt wird. Die Dynamik hinsichtlich der Kreation dieser neuen, erzählerischen Welt und ihrer Charaktere sowie das wohl dosierte Pacing, betreffend der Charakterentwicklung und der gekonnten Integrierung wichtiger Informationen, ist ausgesprochen gut. Gleichzeitig ist es der optische Aspekt, welcher dem Ganzen die letzte Essenz verleiht. Zugegeben: Das Ende der Erzählung wirkt zu abrupt und so richtig befriedigend wirkt es nicht. Ein bis zwei Kapitel mehr, hätten alledem sicherlich gut gestanden. Doch bis dahin, wurde beinahe alles richtig gemacht.

Hexagon Bridge lebt von seiner Bildsprache. Daher ist man, rein vom Text her, schnell mit dem Band fertig. Doch optisch lädt er nicht selten zum Verweilen ein. Die geheimnisvolle Welt, mit ihren nicht greifbaren Formen, der sich stetig wechselnden Beschaffenheit der Orte und Objekte sowie die wenigen, aber umso geheimnisvolleren Begegnungen. Gelegentlich wirkt es gar wie eine psychedelische Version der Action Sequenzen aus Inception von Christopher Nolan, mit Leonardo DiCaprio. Wer weiß, welche Details sich bei genauerem Hinsehen verbergen…

Das Fazit:

Hexagon Bridge von Richard Blake ist ein kurzweiliger und clever inszenierter Science-Fiction Comic, welcher durchaus aus der breiten Masse hervorstechen kann. Zwar erfindet er das inhaltliche Rad nicht neu, doch in seinem Gesamtbild, macht er vieles richtig. Bedenkt man, dass es sich hier um das Erstlingswerk des Autors und Zeichners handelt, darf man sicherlich gespannt sein, was da noch alles kommt. Die inszenatorischen und optischen Parallelen zu Genrevertretern untermauern die filmmische Inszenierung und laden zum suchen von Details ein. Das World Building sowie die Charakterentwicklung sind, gemessen an der Tatsache, dass es sich um einen Einzelband handelt, wohl dosiert und lassen wenige Wünsche offen. Trotzdem flacht das Gesamtwerk gegen Ende etwas ab. Das liegt zum Einen daran, dass die anfänglichen Stärken nur teilweise gehalten werden können und zum Anderen daran, dass das Ende äußerst abrupt daherkommt und die Geschichte etwas unvollkommen enden lässt. Dennoch ist Hexagon Bridge ein toller Titel für Science-Fiction Fans, welcher sich nicht vor den großen Namen im Gerne verstecken muss.

Bewertung: 3.5 von 5.
  • Erstveröffentlichung: 18.11.2024
  • Autor: Richard Blake
  • Zeichner: Richard Blake
  • Seiten: 160
  • Preis: 25,00€
  • Format: Hardcover, eBook
  • Genre: Abenteuer, Science-Fiction
  • Eigenständig: Ja
  • Verlag: Cross Cult

Damn Them All – Bd. 2

Ellie „Bloody El“ Hawthorne sieht sich mit der Aufgabe vertraut, das Jenseits vor dem Untergang zu bewahren. Die Okkultistin ahnt jedoch noch nicht, das ausgerechnet die Leiche ihres toten Onkels Alfie, der Schlüssel zur Lösung sein könnte. Dummerweise ist sie nicht die Einzige, welche sich den Leichnam schnappen will. Auch ihre Feinde und Widersacher, haben es darauf abgesehen. Zwischen zwielichtigen Verbündeten, monströsen Bedrohungen und finsteren Feinden, beginnt eine blutige Jagd nach der Lösung. Die Welt steht auf dem magischen Kopf. So viel steht sicher…

Damn Them All (Bild: Boom! Studios)
Bild: Boom! Studios

Simon Spurrier und Charlie Adlard haben mit dem ersten Band von Damn Them All bereits gezeigt, das Bloody El ein starker Charakter sein kann, mit viel Biss und Charisma. So richtig wollte die Handlung allerdings nicht aus dem Schatten „des großen Vorbilds“ entweichen – John Constantine: Hellblazer. Vielmehr wurden die besten Elemente daraus genutzt und versucht, diese in eine eigene, umfangreiche Welt zu stecken. Geklappt hat das Vorhaben zum Teil schon. Der Vorteil, welchen der zweite Band und damit der Abschluss der Reihe, mit sich bringt: Viele Aspekte und Figuren sind bereits bekannt, so dass man sich relativ problemlos auf das Geschehen einlassen kann.

Damn Them All – Der Untergang allen Seins

Positiv hervorzuheben sind abermals die stimmigen Zeichnungen von Charlie Adlard. Egal ob es sich um einfache Dialoge, Details oder aber fulminante Monster Spektakel dreht. Die Szenerien sind jedes Mal aufs neue Ansehnlich und untermauern die Atmosphäre. Das wird vor allem gegen Ende der Erzählung offensichtlich, wenn es überraschen emotional wird. Generell durchlebt Ellie in dieser zweiten Phase der Handlung, eine spannende Charakterentwicklung, welche zu einem der inhaltlichen wie optischen Highlights von Damn Them All führt. Wer hätte gedacht, dass eine okkulte Antiheldin noch bekehrt werden kann?

Das Fazit:

Damn Them All Bd. 2 von Simon Spurrier und Charlie Adlard ist ein gelungener Abschluss der 12 US Ausgaben umfassenden Maxiserie. Inhaltliche Schwächen des ersten Band werden gut kaschiert und insgesamt erhalten einige Charaktere, allen voran natürlich Bloody El, eine interessante Entwicklung spendiert. Insgesamt kann sich die Reihe häufig nur schwer von ihrer (potentiellen) Vorlage abheben, doch grundsätzlich weiß das Spektakel aus Knallharter Action, Monster und okkulten Machenschaften sehr zu gefallen und macht durchaus Lust auf mehr. Eigentlich schade, dass die Reihe abgeschlossen ist.

Bewertung: 4 von 5.
  • Erstveröffentlichung: 18.11.2024
  • Autor: Simon Spurrier
  • Zeichner: Charlie Adlard
  • Seiten: 176
  • Preis: 22€
  • Format: Softcover, eBook
  • Genre: Action, Horror, Mystery
  • Inhalt: US Damn Them All Issue 7-12
  • Eigenständig: Abschlussband
  • Publisher: Boom! Studios
  • Verlag: Cross Cult

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