Film & Serien Kritiken

Batman – Caped Crusader – Animations Hit mit Retro Flair – Kritik

Batman: Caped Crusader ist einer neue Animationsserie, welche in einem Gotham der Vierziger Jahre spielt. Die von Fans und Kritikern geliebte Kult-Serie „Batman – The Animated Series“ fungierte hier zwar als quasi Vorlage, Caped Crusader spielt aber nicht nur in einer anderen Zeit. Sie besitzt auch eigene Ansätze, an die Welt des dunklen Ritters. Mit 10 Folgen ausgestattet, läuft die erste Staffel der Prime Video Produktion, seit dem 01.08.24 auf dem gleichnamigen Streamingdienst. Ob die Serie überzeugen kann und vieles mehr, lest ihr in der nachfolgenden Kritik.

Gotham City ist in dunkles Moloch aus Gewalt und Verbrechen. Während das GCPD von Korruption und Personalmangel gezeichnet ist, versucht ein als Fledermaus verkleideter Vigilant, dem Verbrechen Einhalt zu gebieten. Batman streift des Nachts durch die Schluchten und bringt Verbrechern Manieren bei. Unterstützt wird er dabei u.a. von seinem Butler – Alfred Pennyworth. Währenddessen gelangen immer mehr Superschurken an das nächtliche Tageslicht und halten die Stadt in Atem. Kann der dunkle Ritter der Herausforderung trotzen oder landet er in einer gefährlichen Falle? Unterdessen versuchen Commissioner Gordon und seine Tochter Barbara, hier unterwegs als Anwältin, die Stadt in Ordnung zu halten. Auch sie müssen schnell feststellen, dass sie auf Hilfe angewiesen sind…

Die ursprünglich für HBO Max produzierte Serie, wurde mehrfach von A nach B geschoben, ehe diese bei Prime gelandet ist. Da der kommende, zweite Teil von Robert Pattinsons Batman Saga jedoch noch auf sich warten lässt (vrstl. Ende 2026), werden Fans zumindest mit animierten Abenteuern versorgt. Hinter der Serie steckt niemand geringeres als Bruce Timm, welcher sich bereits für die legendäre und gefeierte Animated Series verantwortlich zeichnet. Auch aufgrund seiner Mitstreiter (u.a. Ed Brubaker, Greg Rucka, Matt Reeves), wurde Caped Crusader von vielen Fledermaus Affinen Zuschauern entgegengefiebert. Das Ergebnis ist eine eigenständige, aber oftmals differenzierte Serie, mit Hang zum Noir.

Batman: Caped Crusader und Alfred (Bild: Prime Video)

Style over Substance?

Was sofort ins Auge fällt, ist der Look der Serie. Batman: Caped Crusader versprüht einen angenehmen Retro Charme, welcher diverse Golden Age Anleihen mit sich bringt. So ist es nicht nur das Kostüm des dunklen Ritters, welches stark an jenes angelehnt wurde, welches er in seinem ersten Auftritt trug. Auch die Gestaltung von Gotham selbst, zeigt klare Ansätze. Wenngleich die Serie weitaus weniger, klassischen Noir-Style transportiert, als mir lieb gewesen wäre, mangelt es ihr keinesfalls an Atmosphäre. Das wird auch einmal mehr, durch die Synchronsprecher unterstrichen. So ertönt u.a. Batman, in seiner angestammten Stimme aus diversen Filmen (The Dark Knight Trilogie) und Videospielen (Arkham Reihe). Bösewichte wie u.a. Two-Face erscheinen in einer relativ realistischeren und weniger überzeichneten Variante. Dies bringt zwar einen leichten Hang zu mehr „Realismus“, ist aber sicherlich gewöhnungsbedürftig.

Gewöhnungsbedürftig sind überdies einige Auftritte, bekannter Charaktere. Das Batman es im Verlauf seiner Verbrecherjagd auch mit der Mafia zu tun bekommt, ist nichts neues. Die Falcones oder Black Mask, sind stetige Begleiter seiner Rogues Gallery. Interessant ist jedoch die Tatsache, dass Alfred hier optisch eher einem Mafiosi ähnelt, als dem allseits bekannten Butler. Das er und Batman sich nicht immer einig sind, ist dagegen ein interessantes Konzept, welches erzählerische Hintergründe hat. Ähnlich wie im Film The Batman, agiert der hier zu sehende Mitternachtsdetektiv noch nicht lange, als eben jener. Erzählerisch bildet sich des Öfteren Leerlauf und diverse Handlungsstränge, münden ins Leere. Hier Bedarf es Verbesserungen, in weiteren Staffeln.

Batman: Caped and different?

Ja, die Serie besitzt einige, erzählerische wie charakterliche Differenzen, zur allgemein bekannten Kontinuität. Da wäre der bereits angesprochene, untypische Alfred und der realistisch anmutende Two-Face. Der Pinguin agiert hier in Form einer Frau und sowohl Commissioner Gordon als auch seine Tochter Barbara, besitzen einen dunklen Hauttyp. Bei letzterem könnte man sicherlich argumentieren, dass jener in The Batman ebenfalls farbig besetzt wurde, und einer der Produzenten, der Regisseur des besagten Films ist (Matt Reeves). Auch Harley Quinn, ist hier keine weiße Frau. Was letzlich daran am ehesten Stört ist die Tatsache, dass dieser eigentlich interessante Part, welcher an Elseworld Storys erinnert, kaum Raum zur Entfaltung eingeräumt bekommt. So bietet die Geschichte einige neue Herangehensweisen, welche nicht immer funktionieren. Sonderlich schlimm ist das jedoch nicht.

Harley Quinn (Bild: Prime Video)

Die Serie ist weder Fotsetzung noch Vorgeschichte von etwas. Sie ist als eigenständiges Werk anzusehen. Womöglich würde sich DC Comics bzw. die DC Studios einen Gefallen tun, wenn bei solch angelegten Projekten, künftig der Vermerk „DC Black Label“ integriert wird. Im Comic Sektor wurde dieses Imprint, ehemals Vertigo, eigens dafür kreiert, Raum für Unterschiede zu bieten. Etwaige Anschuldigungen, man wolle mit der Serie lediglich „Woke oder Divers“ sein, sollten niemanden davon abhalten, die Serie zu gucken. Denn traurigerweise, werden diese Begriffe immer öfter, im falschen Kontext benutzt!

Das Fazit:

Batman: Caped Crusader ist eine solide Animations-Serie, welche einige Schauwerte mit sich bringt. Zeitlich ist die Prime Video Produktion in der Anfangszeit des dunklen Ritters angesiedelt. Hier ist bei weitem nicht alles perfekt und die Zusammenarbeit mit Alfred, muss sich festigen. Die zeitliche Epoche, in welcher die Serie angesetzt ist, bietet atmosphärische Finesse. Leider wird diese aber zu dosiert eingesetzt. Ein stärkerer Hang zum Noir, hätte dem Produkt gut gestanden. Die verschiedenen, neuen Ansätze mögen gewöhnungsbedürftig sein. Erzählerisch gibt es einige Schwächen im Pacing. Hier muss eine zweite Staffel an der Stellschraube drehen. Mit dem Blickwinkel eines DC Black Labels Produkt, gewöhnt man sich jedoch schnell daran. Fans der Animated Series und des Charakters, können zweifelsfrei einen Blick wagen!

Bewertung: 3 von 5.
  • Erstveröffentlichung: 01.08.2024
  • Regie: u.a. Christina Sotta, Matt Peters
  • Producer: J.J. Abrams, Bruce Timm, Ed Brubaker
  • Freigabe: ab 12 Jahren
  • Laufzeit: je ca 20 Min
  • Folgen: 10
  • Staffel: 1
  • Genre: Action, Adventure, Superhelden, Drama
  • Eigenständig: Ja (DC Comics/Batman Universum)
  • Studio: u.a. Studio Grida, Prime Video
  • Publisher: Amazon Prime Video

Neues im Nerd Cave

Ihr wollt immer up to date bleiben und keine Reviews und Artikel verpassen? Dann folgt meinem Blog auf Facebook, Instagram oder TikTok und erhaltet dort noch viel mehr Input! Ich würde mich freuen!

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.