Polar – Mads Mikkelsen dreht auf! – Kritik
Polar ist ein in Blut getränkter Exploitation Film auf den Spuren von Tarantino und John Wick! Ungefähr so würde ich das neueste Werk von Jonas Akerlund beschreiben! Mit Mads Mikkelsen (Star Wars – Rogue One, Hannibal) und Vanessa Hudgens (Spring Breakers, Beastly) ist die Verfilmung des Dark Horse Comics „Polar“ prominent besetzt.
Polar – Worum geht es eigentlich?
Duncan Vizla a.k.a Black Kaiser ist einer der besten Auftragskiller der Welt. Doch er steht kurz vor dem Ruhestand und möchte die letzten Wochen ruhig angehen. Sein alter Boss, Mr. Blut (Matt Lucas) hat allerdings etwas dagegen und möchte die Rente für seinen ehemaligen Nummer Eins Auftragsmörder lieber sparen, weshalb er eine Gruppe von völlig extrovertierten Killern auf Duncan ansetzt, die ihm die letzte Ölung verpassen sollen. Das Duncan etwas dagegen hat, liegt auf der Hand. Als dann auch noch Camille (Vanessa Hudgens) entführt wird, schwört er Rache!
Alles beim alten!
Euch kommt die Story irgendwie bekannt vor? Klar, klingen doch nicht gerade wenig Inhaltsangaben von Action-Filmen ungefähr so. Der prominenteste Vertreter dürfte John Wick mit Keanu Reeves sein, welcher dieses Jahr in die dritte Runde geht. (Eine Review dazu gibt es hier!) Natürlich ist diese Tatsache auch ein wenig der Vorlage geschuldet, doch ein wenig künstlerische Freiheit darf auch in einer Buch/Comic Adaption dabei sein. Da wäre also definitiv mehr drin gewesen!
Ist der Film also eine reine Kopie von bewährten Mitteln? Nein, definitiv nicht. Zwar ist die Story selbst nicht sehr revolutionär, der Film weiß aber dennoch zu unterhalten. Vor allem Mads Mikkelsen überzeugt in der Rolle des erbarmungslosen Killers! Er ist eiskalt und könnte es sicherlich mit Kollegen wie Neeson oder Reeves aufnehmen. Hinzu kommen lauter skurrile Figuren, welche auch aus der Feder eines Robert Rodriguez oder Quentin Tarantinos stammen könnten.
Im Trash liegt die Kraft
Die Kombination aus Action und Trash ist nicht neu. Schon vor vielen Jahren etablierte sich ein Subgenre, welches als Exploitation Film bekannt wurde. Billig produzierte und überspitzt wirkende Filme, welche heutzutage immer noch ihre Liebhaber haben. Genau in diesem Bereich kann man auch weite Teile von Polar einstufen. Vor allem die erste Hälfte des Films hat mich oft an die Genre-Perlen der Siebziger und Achtziger Jahre erinnert.
Eine klare Over-the-Top Optik und viele grelle Farben bilden einen guten Kontrast zur zweiten und eher düsteren Hälfte des Actionfilms. Wer Filme wie Crank oder Drive Angry mag, der wird auch hiermit seinen Spaß haben. Verfeinert wird alles durch unzählige Liter Blut und Leichen. Ganz nach dem Motto „handgemacht ist besser“ ist auch der Großteil der Splatter FX handgefertigt, was definitiv zu gefallen weiß!
Ein Spagat zwischen Projektilen und fadem Bier
Bei der Action gibt es für mich nichts auszusetzen! Hervorragend in Szene gesetzte Action Sequenzen mit einem riesigen Blutvergießen rechtfertigen die Freigabe ab 18 Jahren und unterhalten. Ebenso weiß der Soundtrack zu gefallen, welcher von DJ Deadmau5 überzeugend an den Film angepasst wurde. Teenie Star Vanessa Hudgens sollte man spätestens seit dem Drogen Thriller Spring Breakers auf dem Schirm haben wenn es um ernstere Rollen geht, weshalb es mich nicht verwundert, sie in einem Film wie Polar zu sehen. Doch ihre Rolle wirkt zum Teil einzig und allein wie ein Motor für Duncan.
Auch schafft der Film es nicht, die Gegner wie Mr. Blut und seine Truppe von Killern gut darstehen zu lassen. So wirken die Charaktere einfach zu flach und austauschbar. Gegner dürfen auch mal verrückt und leicht witzig agieren, doch wenn selbst eine Folterszene an Spannung verliert wegen einer schlechten Darbietung des Peinigers, dann wurde definitiv Potential verschenkt! Immerhin: Es gibt kleinere Nebenrollen von Fan Liebling Johnny Knoxville (Jackass, Bad Grandpa) und Richard Dreyfuss (Der Weiße Hai, Unheimliche Begegnung der dritten Art)
Das Fazit:
Polar ist einer dieser Filme die man entweder mag oder nicht, doch Fans von B-Movies und dem Hang zum Trash werden definitiv ihren Spaß mit der Comicverfilmung finden. Das durch Rache angetriebene Schlachtfest ist abgedreht und hat seine Schwächen, doch es verkürzt die Wartezeit auf Filme wie John Wick und bietet neben viel Action auch den ein oder anderen Storytwist. Ich hatte definitiv Spaß mit dem Film und bereue es nicht die 118 Minuten investiert zu haben, auch wenn 20 Minuten weniger der Dynamik gut getan hätten. Wer Action mag, sollte dem Film eine Chance geben!
Ich vergebe 7/10 Punkten
(Bilder: Copyright by Netflix)
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