Your Friendly Neighborhood Spider-Man Staffel 1 – Disney+ – Kritik

Your Friendly Neighborhood Spider-Man ist eine neue Animations-Serie auf Disney+, welche den netzschwingenden Helden von Marvel Comics, in einer teilweise veränderten Origin, in den Kampf gegen das Verbrechen schickt. Dabei bietet sie mit ihrer stark Comichaften Optik, eine Menge Schauwerte und dynamische Effekte. Doch ob kleinere, erzählerische Aspekte und eine erfrischende Optik reichen, um sich vom Rest der Spider-Man Serien abzuheben, erfahrt ihr in der nachfolgenden Kritik, zur zehn Folgen umfassenden, ersten Staffel.

Peter Parker ist auf dem Weg in seine neue High-School, als ein ominöses Monster auftaucht. Doctor Strange hat alle Hände voll, jenes zu bekämpfen. Noch ahnt Peter jedoch nicht, dass diese Begegnung sein Leben für immer verändern wird. Nachdem er von einer Spinne gebissen wird, entwickelt er übernatürliche Kräfte. Er folgt dem Vorbild des Magiers und kämpft fortan gegen fiese Ganoven und Verbrecher. Dank seiner wissenschaftlichen Fähigkeiten, kann er sein eigenes Kostüm entwickeln. Zwischen dem Teenie Alltag, der Rolle als Nachwuchsheld und einem äußerst begehrten Praktikum, wird er schon bald herausfinden, dass große Kraft, große Verantwortung mit sich bringt…

Your Friendly Neighborhood Spider-Man ist im MCU angesiedelt und erzählt dabei die Geschichte des Helden, zumindest teilweise, neu. Schlüsselmomente, wie der Biss durch die Spinne oder Treffen mit diversen Figuren, passieren hier in einer neuen Art und Weise. Einige davon wissen durchaus zu gefallen, wieder andere, hätte man sich durchaus sparen können, da sie wenig Mehrwert bieten. Vor allem aber, ist interessant zu sehen, wie ungewöhnlich (aber dadurch keineswegs unpassend oder schlecht) einige Charaktere wie Tombstone oder Harry Osborne adaptiert worden sind. Dadurch erhalten wir nicht nur abwechslungsreiche Elemente, sondern auch, spannende. Es wirkt vertraut und wenig neu, doch letzlich ist es genau das. Eben keine immer gleiche Origin. Extreme Veränderungen wie beispielweise in den Ultimate Spider-Man Comics sollte man generell jedoch nicht erwarten.

Friendly Neighborhood Spider-Man – Aus alt mach neu!

Grundsätzlich ist es nie verkehrt, wenn eine neue Spider-Man Serie erscheint. Sie kann die Wartezeit auf einen kommenden Film verkürzen, neue Facetten in die Welt der Marvel Spinne bringen oder ergänzend wirken. Die Frage die sich jedoch unweigerlich stellt ist – Braucht es diese Serie? Im Fall von Your Friendly Neighborhood Spider-Man kann man diese durchaus mit „Jein“ beantworten. Nein, wir brauchen definitiv kein neues Projekt, in welchem die Origin des Helden, erneut aufgerollt wird. Ja, eine optisch neue Herangehensweise kann spannend und spaßig werden, vor allem, wenn es neue Blickwinkel auf manche Aspekte des Marvel Cinematic Universe ermöglicht. Die Entscheidung, dass Charaktere neue Eigenschaften erhalten und die Entstehung leicht differenziert inszeniert wurde, ist in gewisser Weise die Rettung, der ersten vier Episoden. Denn so bleibt es dennoch spannend und dynamisch.

Unklar ist jedoch, ob die Ereignisse der Serie, auch im späteren Bezug zu neuen MCU Projekten, thematisiert werden. Diverse Aspekte, widersprechen den Spider-Man Filmen mit Tom Holland. Da die Serie allerdings ganz klar im Universum des MCU angesiedelt ist, kann man fast schon davon ausgehen, dass mit der Multiversums Thematik, gearbeitet wird. Mit Figuren wie Tombstone, Amadeus Cho und Scorpion, finden sich gar Erstauftritte (im MCU) in der Serie. Spidey typisch, geht es jedoch nicht nur um spektakuläre Kämpfe und Superschurken, sondern auch um Themen des heranwachsen, schulische Schwierigkeiten und die erste, große Liebe. Auch hier, können neue Inhalte integriert werden und gleichzeitig, eine Leichtigkeit, welcher der Erzählung insgesamt sehr zu Gute kommt.

Das Auge isst mit!

Der Animations-Stil bringt einen frischen Look mit sich, welcher in dieser Form, bislang noch nicht in einer Marvel Produktion genutzt wurde. Weniger klassisch und keinesfalls so bombastisch, wie die Sony Filme rund um Miles Morales. Doch angelehnt an die Optik der Bronze Age Comics von The Amazing Spider-Man, entsteht relativ schnell, eine angenehme und unbeschwerte Atmosphäre. Gelegentlich wirkt es gar so, als würden wir ein extrem dynamischen Comic lesen, dessen Seiten gerade zu wild um uns herumfliegen. Dennoch ist es ein Stil, an welchen man sich zunächst gewöhnen und sich darauf einlassen muss. Man sollte sich jedoch keinesfalls davon abschrecken lassen. Bereits in der zweiten Folge, hatte ich mich daran gewöhnt und den Animations-Stil sehr zu schätzen gelernt. Toll ist auch, dass die meisten Figuren, sehr akkurat dargestellt werden, wie beispielsweise aus der klassischen Comic Vorlage bekannt. Der hiesige Norman Osborn ist kein Vergleich, zur Filmversion von Willem DaFoe.

Das Fazit:

Your Friendly Neighborhood Spider-Man Staffel 1 bietet kurzweilige und spannende Unterhaltung, welche mit einer interessanten Optik und neuen Facetten aufwartet. Die zehn Folgen umfassende, erste Staffel, ist innerhalb des MCU angesiedelt. Kleinere Unstimmigkeiten zu weiteren Projekten, könnten in einer potentiellen, zweiten Staffel, erklärt werden. Grundsätzlich bekommt es der Serie sehr gut, dass es keine reine Neuerzählung von Peters Origin ist, sondern neue Herangehensweisen etabliert werden und bekannte Charaktere, in neues Licht gerückt werden. So bleibt nicht nur die Spannung aufrecht, sondern auch die Möglichkeiten, welche sich ergeben. Spannende Kämpfe, Spider-Man typischer Humor und eine gewöhnungsbedürftige aber ansprechende Optik, machen die Serie zu einem Comic-Spaß für die ganze Familie.

• Erstveröffentlichung: seit 29.01.2025
• Staffel: 1
• Folgen: 10
• Laufzeit: je ca. 25 Minuten
• Freigabe: ab 12 Jahren
• Eigenständig: Ja (innerhalb des MCU)
• Einsteigerfreundlich: Ja (Origin wird neu erzählt)
• Studio: Marvel Studios
• Verfügbar auf: Disney+

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