Stranger Things 3
Film & Serien Kritiken

Stranger Things 3 – Ein Fest der Nostalgie

In der dritten Staffel der Erfolgsserie Stranger Things aus dem Hause Netflix, passieren wieder allerhand mysteriöse Dinge. Die Clique rund um Mike (Finn Wolfhard) und Elf (Millie Bobby Brown) ist mittlerweile im Teenie-Alter angelangt und schlägt sich mit den pubertären Problemen rum. Das dabei nicht an diversen Anspielungen auf die zeitlichen Begebenheiten und dergleichen gespart wurde, verwundert wenig. Damit haben die Duffer Brothers bereits in den Staffeln zuvor so manchem Nostalgiker und Retro-Fan eine Freude gemacht. Wie mir Stranger Things 3 gefallen hat und worum es geht, lest ihr in meiner Review!

Stranger Things 3 Poster
Das offizielle Poster zur dritten Staffel! (Bild: Netflix)

Zurück in Hawkins

Über den Sommer ist viel passiert! Während die einen im Ferien Camp neue Bekanntschaften und Ideen sammeln, müssen sich andere Mitglieder der Clique mit den üblichen Problemen der Pubertät herumschlagen. Die Jungs sind mittlerweile keine Kinder mehr – sie sind Teenager. Genau dass zeigt uns die dritte Staffel sehr genau. Während ganz Hawkins im neuen Einkaufszentrum der Stadt abhängt und sich von den bunten und leuchtenden Läden begeistern lässt, erwacht langsam aber sicher ein neues Grauen! Schnell merken unsere Helden, dass scheinbar (mal wieder) etwas nicht stimmt und so beginnt erneut ein Abenteuer aus lauter Spannung, Spaß und einer großen Portion Grusel!

Tatsächlich finden wir in der dritten Staffel von Stranger Things sehr viele Elemente aus den diversen Genres des Horrorfilms. Neben vielerlei aus Monster/Creature-Horror habe ich auch einige Elemente vorgefunden, welche mich stark an die Slasher der Zeit erinnerten. Das ist auch gar nicht so abwegig. Immerhin spielt Stranger Things 3 Mitte der Achtziger. Der goldenen Ära der Slasher Filme, welche Kultfiguren wie Freddie Krueger (A Nightmare on Elm Street) oder Jason Voorhees (Friday the 13th) zu denen machte, wie wir sie heute kennen und lieben. Egal ob es Kamerafahrten, Atmosphäre oder diverse Anspielungen sind – Horrorfans kommen hier voll auf ihre Kosten! Wer genau aufpasst merkt, dass hier scheinbar im gleichen Krankenhaus agiert wird, wie einst im Genre-Hit Halloween II!

Die Clique bei der Lagebesprechung
Die Clique bei der Lagebesprechung (Bild: Netflix)

Stranger Things 3 -Willkommen in der Vergangenheit

Was mir sofort aufgefallen ist, sind erneut die vielen Anspielungen auf den damaligen Zeitgeist und die vielen, kleinen Easter Eggs! Wenn die Kids zu Beginn der Staffel im Kino Zombie 2 – Day of the Dead sehen wollen, dann wirkt dass nicht nur authentisch, sondern zaubert auch das ein oder andere Schmunzeln ins Gesicht. So finden wir auch oft Plakate von diversen Klassikern in den Zimmern der Charaktere. Egal ob Das Ding oder Evil Dead. Die Klassiker sind allgegenwärtig! Aber auch darüber hinaus gibt es allerhand authentische Momente. Beispielweise merken wir in der ein oder anderen Szene, dass die großen Einkaufszentren für die einen Freud und die anderen Leid darstellen. Gegen die Starcourt Mall stinken die kleinen Geschäfte der Stadt halt ab und müssen schließen. Tja – Das hat sich bis heute nicht geändert!

David Harbour und Wonona Ryder in Stranger Things 3 (Bild: Netflix)
David Harbour und Winona Ryder sind auch wieder dabei! (Bild: Netflix)

Als die Gruppe im Verlauf der Staffel darüber diskutiert ob man die „New“ Coke nun trinken soll/kann/darf, ist das nicht nur witzig – es passt wie die Faust auf´s Auge! Tatsächlich entschied sich die Coca Cola Company Mitte der Achtziger Jahre dazu, die Rezeptur der Cola zu verändern. Dass gefiel dem Großteil der Bevölkerung jedoch nicht und so kehrte man relativ schnell zur klassischen Rezeptur zurück. Daumen hoch für die Duffer Brothers und ihr Auge für die Details!

So sind im Verlauf der insgesamt 8 Folgen noch viele weitere Easter Eggs und Details versteckt, welche jedes mal ein Schmunzeln verursachen sobald man sie entdeckt. Dieser Film in welchem er seine Mutter vernaschen will mit einer ZeitmaschineWas?! Natürlich ist hier von Zurück in die Zukunft die Rede. Habt ihr geglaubt die Staffel kommt ohne eine Anekdote an diesen Klassiker aus? Wer genau aufpasst findet sogar eine recht große Anspielung auf den Terminator! In welcher Form verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. Doch achtet einfach mal auf die einzelnen Charaktere – Ihr werdet es nicht übersehen können!

Stranger (Things) Splatter

Was relativ schnell deutlich wurde ist, das Stranger Things 3 mehr auf Splatter setzt als beide Staffeln zuvor. Hier werden Körper zerfetzt, geschmolzen und in Gliedmaßen herum gewühlt. Daher geht die Freigabe ab 16 Jahren auch definitiv in Ordnung. Schaut man sich die vielen Elemente aus Horror und Mystery an, wundert mich der hohe Anteil des roten Lebenssaftes wenig. Bei dem ein oder anderen Zuschauer kann es allerdings durchaus einen Ekel hervorrufen.

Haben gerade wohl einen Geist gesehen - die Clique
Was sie wohl gerade gesehen haben? (Bild: Netflix)

Allgemein weiß die Gestaltung des Monsters zu überzeugen! Schön monströs und ekelerregend – So wie ich mir ein Monster in einem Ambiente der Achtziger eben vorstelle. Es gibt nur wenige Momente innerhalb der Staffel, welche aus Sicht der Effekte ein wenig Schwach daher kamen. Nahezu immer sieht alles hervorragend animiert und gestaltet aus. Das macht sich vor allem in den letzten beiden Folgen bemerkbar. Dort finden wir nicht nur einprägsame Momente der Staffel, sondern auch optisch ansprechende Szenen. Wenn das Monster mit Feuerwerk beschossen wird sieht das nicht nur gut aus – es passt wunderbar in das Konzept der Serie!

Zugegeben: Von einer Serie welche in Ultra-HD gedreht wurde, kann man (entsprechendes Equipment vorausgesetzt)von der Bildqualität mehr erwarten. Blickt man jedoch auf den Look der Serie, ist dass alles andere als ein Kritikpunkt. Durch den hochwertigen Dreh und diverser Stil Elemente wie Bildrauschen und dem ein oder anderen Filter, wurde ein unglaublich authentischer Look kreiert. Ein Hochglanz-Bild hätte wahrscheinlich viel an Atmosphäre eingebüßt.

The Battle of Starcourt

Ihr habt es vielleicht schon gemerkt. In Stranger Things 3 ist einiges anders als zuvor. Da ist natürlich auch das Ende der Staffel keine Ausnahme. Mit ganzen 77 Minuten Laufzeit stellt die letzte Folge damit auch die längste der ganzen Serie dar. Da noch diverse Handlungsstränge beendet werden mussten, ist dass auch alles andere als ein Problem. Denn so blieb genügend Zeit und es musste nichts voreilig beendet werden. Insgesamt habe ich aber dennoch ein wenig mehr vom Endkampf erwartet. Er war nicht schlecht, aber eben auch nicht der große Knall welchen ich erwartete. Dass ist jetzt womöglich Meckern auf hohem Niveau. Nichts destotrotz besaß die Staffel wieder viele Emotionen, Überraschungen und Spannung, so dass sie für mich ein voller Erfolg war. Man darf gespannt sein, wie es in Staffel 4 weiter gehen wird! Bestätigt ist diese zwar noch nicht, doch kommen wird sie sicherlich.

Stranger Things 3 Characters
Im Starcourt ist die Hölle los! (Bild: Netflix)

Stranger Fazit:

Stranger Things 3 bietet uns in 8 Folgen gewohnt erstklassige Unterhaltung. Neben Science-Fiction und Mystery, gab es dieses mal eine ordentliche Portion Horror dazu, welche sich bei vielen der Sub-Genres bediente. Dass dürfte zwar nicht jedermanns Geschmack treffen, passt aber definitiv in den Kontext der Staffel. Unsere Helden sind keine Kinder mehr und es warten neue Gefahren auf die Clique. Insgesamt bietet die dritte Staffel unglaublich viele Easter Eggs und Querverweise und hat mich damit vollkommen überzeugt! Sicher ist die Staffel kein Überraschungs-Hit mehr wie einst Staffel 1, doch Qualität hat sie dabei keine eingebüßt. Übrigens: Es lohnt sich den Abspann ein wenig zu verfolgen! Die Mid-Credit Szene wollt ihr sicher nicht verpassen! Stranger Things ist nach wie vor ein Phänomen!

  • Erstveröffentlichung: 04.07.2019
  • Folgen: 8
  • Regisseur: The Duffer Brothers
  • Darsteller: Millie Bobby Brown, Finn Wolfhard, Noah Schnapp, Gaten Matarazzo, David Harbour, Winona Ryder u.a
  • Genre: Sci-Fi, Horror, Mystery
  • Freigabe: Ab 16 Jahren
  • Erhältlich auf Netflix

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